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Presse-Stelle:  NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg
Rubrik:Büro & Unternehmen    Datum: 18.03.2013
BioFach Globally: Internationale Bio-Märkte erfolgreich entwickeln
China profiliert sich mit der Umsetzung strenger Bio-Gesetzgebung - Indien und Japan mit guten Prognosen - USA und Brasilien: Starke Märkte im Westen
Das Wachstum auf den internationalen Bio-Märkten ist weiterhin stabil. Im Jahr 2008 knackte der weltweite Umsatz mit Bio-Produkten die Marke von 50 Mrd. Dollar, nur acht Jahre später dürfte sich das Marktvolumen laut Prognose des britischen Marktforschungsunternehmens MarketLine mehr als verdoppelt haben. Im Jahr 2011 belief sich der globale Bio-Umsatz bereits auf rund 63 Mrd. US-Dollar. Über 37 Millionen Hektar Anbaufläche werden mittlerweile ökologisch bewirtschaftet - in 162 Ländern. (Quelle: FiBL & IFOAM) Das BioFach-Netzwerk ist mit seinen sechs Veranstaltungen auch 2013 wieder rund um den Globus präsent, um Angebot und Nachfrage zusammenzuführen. Etwa 100.000 Fachbesucher werden sich auf den BioFach-Messen in Deutschland, China, Brasilien, den USA, Japan und Indien informieren sowie das weltweite Netz der Bio-Branche weiter ausdehnen. Der Startschuss für das BioFach-Messejahr 2013 fiel am 13. Februar 2013 in Nürnberg.

China: Sprunghaftes Wachstum und neue Bio-Gesetzgebung

Landwirtschaftliche Erzeugung und Weiterverarbeitung von Bio-Lebensmitteln in China wurden in der Vergangenheit im In- und Ausland kritisch betrachtet. Die neue Gesetzgebung, die am 1. März 2012 in Kraft trat, sowie die seit 1. Juli 2012 gültigen Kennzeichnungsvorschriften gehören zu den strengsten weltweit. Sie sollen das Image der chinesischen Bio-Branche verbessern und den Produkten Glaubwürdigkeit verleihen. Jedes Bio-Erzeugnis trägt seitdem einen 17-stelligen Identifizierungscode und kann dadurch im nationalen Track and Trace-System für das Bio-Siegel überprüft und nachverfolgt werden. Fälschungen sind damit ausgeschlossen. Natürlich bedeutet die Umsetzung der neuen Regelungen für Hersteller und Importeure gleichermaßen einen hohen Verwaltungsaufwand sowie Mehrkosten, doch der chinesische Bio-Markt wird langfristig von den strengen Regeln profitieren.

Weitere Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung des Bio-Marktes wiederum sind bereits gegeben: China ist zum einen ein interessantes Sourcing-Land, das mit rund 4 Mio. Hektar zertifizierter Bio-Fläche (Anbau und Wildsammlung) eine breite Rohstoffpalette zu bieten hat. Zum anderen nimmt das Interesse chinesischer Verbraucher an Bio-Lebensmitteln immer weiter zu. Das wird dem Markt in Zukunft einen beeindruckenden Umsatzanstieg bescheren. Nach Schätzungen offizieller Stellen dürfte sich der jährliche Bio-Binnenmarktumsatz 2015 bereits zwischen 3,9 Mrd. und 9,4 Mrd. US-Dollar bewegen. Die Nachfrage der Chinesen nach einem breiteren Angebot an Bio-Lebensmitteln liefert zudem optimale Entwicklungsmöglichkeiten für Bio-Firmen aus dem Ausland. Die um über 9 % gestiegene Besucherzahl (15.963) bei der BioFach China im Mai 2012 bestätigte das Interesse des Handels und das vorhandene Potenzial des chinesischen Bio-Marktes. Die siebte Ausgabe der BioFach China begrüßt Aussteller und Besucher vom 23. - 25. Mai 2013 auf dem INTEX Messegelände in Shanghai.

Brasilien: Ein aufstrebender Markt braucht eine starke Plattform

Der Bio-Markt in Brasilien erfreut sich seit Jahren eines stetigen Wachstums. Hauptabsatzkanal für Bio-Lebensmittel sind die Supermarktketten in den Städten. Nach Angaben des brasilianischen Handelsverbands Abras verzeichneten diese im Jahr 2011 ein Bio-Umsatzwachstum von 8 % auf umgerechnet rund 550 Mio. US-Dollar. Diese positive Entwicklung hält bereits einige Jahre an und hat Handelsketten ermutigt, ihre Bio-Sortimente auszubauen. Fachgeschäfte und Märkte wiederum folgen in der Umsatzstatistik erst mit einigem Abstand. Betrachtet man die regionale Verteilung der Bio-Nachfrage, so wird die Sonderstellung des Bundesstaates São Paulo deutlich: Über 56 % des brasilianischen Bio-Binnenumsatzes werden hier generiert. Laut der Landwirtschaftsbehörde sind rund 15.000 Bio-Produkte registriert, die Öko-Anbaufläche von derzeit ca. 2,8 Mio. Hektar nimmt jährlich zu.

Die Regierung will mit einem Bio-Förderprogramm zudem Erzeugung und Vertrieb ökologischer Produkte weiter ankurbeln. Auch das Exportgeschäft hat sich im vergangenen Jahr prächtig entwickelt. Das Vermarktungsprojekt Organics Brazil, dem rund 70 Bio-Unternehmen angehören, verzeichnete 2012 mit fast 212 Mio. US-Dollar einen neuen Rekordumsatz. Ziel für 2013 ist es, die Zahl der teilnehmenden Firmen auf 100 zu erhöhen und ein ähnlich gutes Ergebnis zu erzielen. Mit der Ausfuhr von Bio-Zucker könnte das gelingen, schließlich ist Brasilien mit einem Volumen von etwa 250.000 Tonnen jährlich der weltgrößte Exporteur des Süßungsmittels. Zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Marktes trägt auch die Kooperation zweier starker Partner bei: Im Juni 2012 gaben die NürnbergMesse und die brasilianische Messegesellschaft Francal Feiras den Zusammenschluss der Messen Bio Brazil Fair und BioFach América Latinazur größten Plattform für den Bio-Markt in Lateinamerika bekannt. Die erste gemeinsame Veranstaltung findet von 27. - 30. Juni 2013 in São Paulo statt.

USA: Weiterhin gute Bio-Konjunktur

Die Bio-Branche mit etwa 500.000 Arbeitsplätzen und mehr als 31 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz (Stand: 2011) ist mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftssektor in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2011 verzeichnete sie einen Umsatzzuwachs von 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr und trotzte damit der Wirtschaftskrise. Der Dachverband des Bio-Handels, Organic Trade Association (OTA), prognostizierte für die Jahre 2012 und 2013 einen ähnlich hohen Anstieg um 9 % und mehr. Laut Analysen des Marktforschungsunternehmens SPINS lag das Wachstum des Naturkostfachhandels Mitte vergangenen Jahres sogar bei 15 %. Die durchweg erfolgreiche Entwicklung der Bio-Branche lobten sogar das Landwirtschaftsministerium (USDA), der Wirtschaftsrat sowie der Rat für ländliche Entwicklung in einem Bericht, der im Sommer 2012 veröffentlicht wurde. Experten der Obama-Regierung hoben unter anderem die Bedeutung der biologischen Landwirtschaft innerhalb der Agrarproduktion hervor.

Die gute Stimmung der Branche spürte man auch auf dem wichtigsten Branchenevent der Ostküste im vergangenen Herbst: Weit über 21.000 Besucher kamen zur Doppelmesse Natural Products Expo East und BioFach America - All Things Organic in Baltimore. Die Fläche der BioFach America beherbergte dabei 190 Bio-Aussteller, darunter fünf offizielle Länderbeteiligungen (Argentinien, Brasilien, Mexiko, Italien, Rumänien). Bereits 60 % der Aussteller haben sich für eine erneute Teilnahme an der Fachmesse entschieden, die von 26. - 28.September 2013 in Baltimore stattfindet.

Japan: Bio-Markt mit langer Tradition

Bereits seit dem Jahr 2001 ist die BioFach in Japan präsent. Die 12. BioFach Japan versammelte im vergangenen November 212 Aussteller (2011: 170) und rund 15.000 Besucher auf dem Ausstellungsgelände Big Sight in Tokio. Besonders erfreulich war die hohe internationale Beteiligung von 13 Nationen. Der Inselstaat kann vielleicht nicht die rasanten Wachstumsraten der Volksrepublik China vorweisen, dennoch ist Japan seit über einem Jahrzehnt ein krisenfester Abnehmer von Bio-Produkten sowie ein verlässlicher Handelspartner. Die Öko-Landbaufläche in Japan ist dennoch sehr gering, somit auch der Grad der Eigenversorgung mit Bio-Produkten. Selbst wenn das Ministerium für Landwirtschaft, Forst und Fischerei MAFF (Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries) die japanische Bio-Landwirtschaft mit Förderprogrammen unterstützt, ist das Land auf einen gut funktionierenden Bio-Import angewiesen.

Die japanischen Verbraucher schätzen zudem hochwertige Lebensmittel aus dem vielfältigen europäischen Angebot und sind bereit, für Qualität höhere Preise zu bezahlen. Der Bio-Markt in Japan entwickelt sich damit kontinuierlich weiter, was optimale Vermarktungschancen für Bio-Unternehmen aus aller Welt schafft. Hiervon überzeugen können sich interessierte Firmen auf der 13. BioFach Japan, die vom 31. Oktober - 2. November 2013 in Tokio stattfindet.

Indien: Staat engagiert sich bei Umstellung auf Bio

Etliche indische Bundesstaaten haben sich ambitionierte Ziele in puncto Entwicklung des Öko-Landbaus und Bio-Vermarktung gesteckt. Vorreiter ist unter anderem der Bundesstaat Sikkim im Nordwesten Indiens, wo bis 2015 die gesamte Landwirtschaft auf Bio umgestellt werden soll. Aber auch die Regierung des südindischen Staates Karnataka engagiert sich für die Weiterentwicklung des Bio-Marktes: Das Programm "Amrut Bhoomi" etwa stellt umgerechnet 2,9 Mio. Euro für die Umstellung auf Bio-Landwirtschaft sowie die Aus- und Weiterbildung von Bauern zur Verfügung. Zudem ergreift die nationale Regierung gezielt Maßnahmen, um die Bio-Bewegung zu unterstützen. Erst kürzlich trat ein Gesetz zur Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel in Kraft - ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aber auch die Ausweitung der Bio-Anbaufläche sowie die Exportsteigerung stehen weiterhin ganz oben auf der Agenda des Landes.

Was den Binnenmarkt Indiens angeht, so bildet die aufstrebende indische Mittelschicht die größte Käufergruppe von Bio-Lebensmitteln. Mit einem umfassenden Konferenzprogramm sowie einer interaktiven Schülerveranstaltung trug das Fachmessen-Duo BioFach India together with India Organic im November 2012 dazu bei, die Vorteile einer ökologischen Anbau- und Lebensweise noch weiter herauszustellen. Firmen, die sich den indischen Markt erschließen möchten, konnten obendrein an einem von der NürnbergMesse organisierten und vom Staat Karnataka unterstützten Buyer's program teilnehmen. Ein weiteres Messehighlight war der deutsche Pavillon mit elf Ausstellern, der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert wurde. Ihn wird es auch 2013 wieder geben. Internationale Plattform für Erzeuger und Händler, für Produkte, Informationsaustausch und Anregungen ist vom 14. - 16. November 2013 die BioFach India together with India Organic.

Aktuelle Branchentrends und News unter: www.oneco.biofach.de

Über die BioFach
Frische, Internationalität und Innovationskraft zeichnen die BioFach als Weltleitmesse für Bio-Produkte aus. Im Verbund mit der Vivaness, Leitmesse für Naturkosmetik und Wellness, führt sie jedes Jahr im Februar über 2.300 Aussteller - mehr als zwei Drittel reisen aus dem Ausland an - und mehr als 40.000 Fachbesucher aus ca. 130 Ländern in Nürnberg zusammen. Unter der Schirmherrschaft der IFOAM (Weltdachverband der ökologischen Anbauverbände) und mit dem BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V.) als nationalem ideellen Träger, garantiert die BioFach mit strengen Zulassungskriterien für die konstant hohe Qualität der ausgestellten Produkte. Mit eigenen Veranstaltungen in Japan, den Vereinigten Staaten, Südamerika, China und Indien ist die BioFach weltweit präsent.



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