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Gegen den Bau des weißrussischen Reaktors gibt es grundsätzliche Sicherheitsbedenken: So wurden die Arbeiten am Fundament des Reaktors ohne einen vorliegenden allgemeinen Projektplan begonnen. Das AKW wird in unmittelbarer Nähe der litauischen Grenze gebaut. Eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung wurde jedoch nicht durchgeführt, womit die Regierung bewusst internationale Abkommen wie die Espoo- und die Aarhus-Konvention verletzt. Auch der Reaktortyp für das AKW in Ostrovetskaya selbst ist hochgefährlich: Der Wasser-Wasser-Energie-Reaktor (WWER) des russischen Atomanlagenbauers Rosatom ist der gleiche Typ wie "Leningradskaya AKW 2", ein Druckwasserreaktor sowjetischen Modells, der heute in weiterentwickelter Form hergestellt wird. Die Reaktoren weisen massive Sicherheitsmängel auf und sind gegen Erdbeben oder Flugzeugabstürze in keiner Weise gesichert. Der Bau wird vom russischen Staatsunternehmen Atomstroiexport betreut und soll im Jahr 2020 fertiggestellt sein. Auch in Weißrussland ist die große Mehrheit der Bevölkerung gegen den Bau von Atomkraftwerken. Die Menschen spüren noch immer die Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind in manchen Regionen die Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern bis zu 58-mal häufiger als im Landesdurchschnitt. Doch die Regierung geht offensiv gegen jeden Anti-Atom-Protest vor. Die NaturFreunde fordern deshalb die weißrussische Regierung auf, ein Referendum über den Bau von Atomkraftwerken durchzuführen und die Verfassung des Landes, das den Menschen ein atomfreies Weißrussland garantiert, endlich zu achten. Außerdem fordern die NaturFreunde den forcierten Ausbau von regenerativen Energien in Weißrussland. Leider war für die Demonstranten kein verantwortliches Botschaftspersonal zu sprechen, so dass die gemeinsame Resolution der Anti-Atom-Aktiven nicht persönlich überreicht, sondern in den Briefkasten der Botschaft eingeworfen wurde.
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