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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 01.11.2012
Ausbau der Windenergie an Land nicht bremsen
Sie ist der Billigmacher beim Strompreis
Strom aus Windenergie an Land ist heute mit Abstand die günstigste Art, um Strom aus Erneuerbaren Energien zu produzieren. Unabhängig davon, ob er in Nord-, Süd-, Ost- oder Westdeutschland erzeugt wird. "Wer den Billigmacher Wind an Land deckeln will, gleichzeitig aber die Industrie auf Kosten aller aus der Verantwortung nimmt, hat weder Stromkosten noch Energiewende im Sinn, sondern vor allem die Interessen der konventionellen Energiewirtschaft", kommentiert FÖS-Vorstand Uwe Nestle. "Wer den Ausbau der Erneuerbaren so künstlich verteuert, untergräbt die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende."

Am Freitag treffen sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit der Bundeskanzlerin. Thema ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien und das EEG. Zuletzt war bekannt geworden, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf knapp 5,3 Ct/kWh steigen wird. Es ist zu befürchten, dass bei diesem Treffen der Ausbau der Erneuerbaren gebremst werden soll, vermeintlich um die Kosten zu begrenzen. Gerade den Ausbau der Windenergie an Land hat die Bundesregierung dabei im Visier - obwohl sie der Billigmacher im EEG ist.

Die Bundesregierung möchte vor allem ein Signal setzen, dass sie die Kosten der Energiewende im Griff hat - und bei ihrer Strategie von den Bundesländern unterstützt wird. Unnötige Kosten für private Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, die öffentliche Hand und kleinere Industriebetriebe entstehen aber vor allem durch die weitgehende Begünstigung eines großen Teils der Industrie bei der EEG-Umlage, den Netzentgelten und der Stromsteuer. Alleine die Industriebegünstigungen im EEG führen nach FÖS-Berechnungen in diesem Jahr zu Mehrbelastungen von rund 0,9 Ct/kWh für die übrigen Verbraucher. Im Jahr 2013 werden es knapp 1,5 Ct/kWh sein. Dies sollte im Zentrum der Diskussion am Freitag stehen.

Die im EEG festgelegten Anfangsvergütungen für Strom aus Windenergieanlagen an Land, die in diesem Jahr in Betrieb gehen, liegen bei knapp 9,5 Ct/kWh. Viele andere Erneuerbare Energien-Anlagen erhalten eine doppelt so hohe Vergütung - oder noch mehr.

"Wenn die Bundesregierung also ausgerechnet den Ausbau der Windenergie an Land begrenzen will, bremst sie ausgerechnet den Billigmacher im EEG aus", sagt FÖS-Energieexpertin Lena Reuster. Selbst wenn neue Windenergieanlagen an Land aufgrund von vorübergehenden Netzengpässen zeitweise keinen Strom einspeisen können, reduzieren diese Anlagen die Gesamtkosten.

Statt den Ausbau der Windenergie an Land zu bremsen, sollten Bundesregierung und Länder nach Meinung des FÖS endlich den Netzausbau deutlich beschleunigen, um Netzengpässe zu vermeiden. Vor allem sollte die Bundesregierung aber dafür sorgen, dass sich wieder mehr Stromverbraucher an den Kosten der Energiewende beteiligen. Die Bundeskanzlerin hatte am 16. Oktober 2012 auf dem Deutschen Arbeitgebertag zugesagt, die umfangreichen Ausnahmen für die Industrie zu prüfen. Diese Zusage muss jetzt umgesetzt und konkrete Vorschläge vorgelegt werden.


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