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Presse-Stelle:  NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 02.10.2012
Guter Jahrgang für den internationalen Bio-Sektor
Bio-Branche wächst 2011 zweistellig | Deutscher Bio-Markt verbucht rund 6,6 Mrd. EUR Umsatz | USA: Gut 10 % Zuwachs im weltweit größten Bio-Markt
Wäre das Ergebnis im internationalen Markt ein edler Bio-Wein, könnte das Fazit für 2011 lauten: Bestes Klima und optimales Terroir verleihen dem Jahrgang einen kräftigen Körper sowie einen facettenreichen und dennoch harmonischen Geschmack. Nach eher verhaltenem Wachstum in den Jahren zuvor gewannen die Märkte Europas und der USA mit einem Umsatzplus zwischen fünf und zehn Prozent wieder deutlich an Fahrt. So konnten sich zum Beispiel Frankreich und Schweden über einen Anstieg von jeweils 11 % freuen, der Bio-Markt in den Niederlanden wuchs sogar um 17 %.
Für das laufende Jahr 2012 rechnen Experten derzeit mit Zuwächsen im einstelligen Bereich. Vom 13. - 16. Februar 2013 versammeln sich Branchenvertreter aus aller Herren Länder der Erde wieder zu ihrem jährlichen Messe-Highlight, der BioFach. Erwartet werden dann zur Weltleitmesse für Bio-Produkte in Nürnberg erneut rund 2.400 Aussteller, 200 davon auf der Vivaness, Leitmesse für Naturkosmetik und Wellness.

In Deutschland, Veranstaltungsort des Messe-Duos BioFach und Vivaness, stieg laut Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft [BÖLW, Berlin (D)], der Bio-Umsatz 2011 um 9 %, von 6,02 auf 6,6 Mrd. EUR. Der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt erhöht sich auf 3,7 %. Insgesamt 22.506 Betriebe bewirtschaften ihr Land, und damit 1.015.626 ha, nach den Bestimmungen der EU-Bio-Verordnung. Das sind 7,5 % der Betriebe in Deutschland und 6,1 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Der Start ins Jahr 2012 verlief etwas ruhiger: Im ersten Halbjahr stiegen beispielsweise die Bio-Umsätze im Bereich des Naturkostfachhandels lediglich um 3,3 %. Nicht eingerechnet ist dabei der Vertriebskanal des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels.

30.000 m² mehr Fläche bei Bio-Supermärkten in Deutschland
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 haben in Deutschland bereits 25 Bio-Supermärkte neu eröffnet oder ihre Fläche durch Umzug vergrößert [Bio-Markt.Info, Lauterbach (D)]. Im Vorjahr waren es insgesamt 66 neue Fachmärkte ab einer Verkaufsfläche 200 m² und Bio-Supermärkte ab 400 m². Alleine 80 % der neuen Geschäfte gehören zu einem einzigen Unternehmen. Bis Ende Dezember 2011 entstanden rund 30.000 m² zusätzlicher Verkaufsfläche. Dennree baut mit inzwischen knapp 100 Denn's Biomärkten in Deutschland und fünf in Österreich seine Marktführerschaft immer klarer aus. Im ersten Halbjahr 2012 eröffneten insgesamt 14 Märkte auf zusammen 7.000 m².

Österreich und Schweiz: stabile Alpen-Bio-Republiken
Über alle Vertriebswege hinweg verzeichnete Österreich 2011 einen Umsatz von 1,2 Mrd. EUR mit Bio-Lebensmitteln. Das entspricht einem Zuwachs von 7,7 %. Der klassische Lebensmittelhandel, Haupt-vertriebskanal für Bio in Österreich, verbuchte dabei mit 9,2 % den größten Anstieg. Ein deutliches Plus wurde zudem in der Außer-Haus-Verpflegung erzielt, das Exportgeschäft vergrößerte sich um 5 %. Obwohl die Schweiz bereits einen zweistelligen Anteil an Bio-Betrieben verzeichnet, hält die Bereitschaft zur Umstellung auf Bio unvermindert an. Anfang 2012 haben sich 220 Landwirte für eine Umstellung entschieden, 27 % mehr als im Jahr zuvor. Aktuell arbeiten 5.618 bäuerliche Unternehmen nach den Richtlinien des Branchenverbandes Bio Suisse, Basel (CH). Zusammen mit den 387 Betrieben, die nach staatlichen Bio-Richtlinien produzieren, beträgt der Öko-Anteil an der Schweizer Landwirtschaft rund 11 %. Der Bio-Umsatz im Einzelhandel legte 2011 um 4,2 % auf 1,4 Mrd. EUR zu.

Italien: Wachstum in Supermärkten und im Fachhandel
In Italien lag der Umsatz 2011 in der Bio-Branche einschließlich Direkt-vermarktung bei rund 2 Mrd. EUR (2010: 1,8 Mrd. EUR) plus 1,1 Mrd. EUR im Export. Damit wuchs der Bio-Markt laut gemeinsamer Panel-Studie
des Ismea, Istituto di Servizi per il Mercato Agricolo Alimentare, Rom (I) und der internationalen Gesellschaft für Konsumforschung, GfK, Nürnberg (D), das neunte Jahr in Folge. Im konventionellen Einzelhandel nahm der Bio-Umsatz um 9 % auf 545 Mio. EUR, im Fachhandel sogar um 12 % auf 895 Mio. EUR zu. Laut dem Marktexperten Roberto Pinton betrugen die Wachstumsraten italienischer Großhandelsunternehmen in den letzten zwei Jahren zwischen 10 und 20 %. Für die erste Hälfte 2012 meldete dieses Handelssegment nun ein einstelliges Wachstum ebenso wie der LEH. Dort lag der Bio-Umsatz bei 6 %.

Frankreich: 1 Mio. ha Bio-Fläche
Frankreich kann sich seit Jahren über ein stabiles Bio-Wachstum freuen und nimmt im europäischen Ranking Platz zwei hinter Deutschland ein. Der französische Markt für biologische Lebensmittel hat 2011 um 11 % auf rund 4 Mrd. EUR zugelegt [Agence Bio, Montreuil-Sous-Bois (F)]. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche nahm 2011 um 15 % auf 975.141 ha zu und übersprang im ersten Halbjahr 2012 sogar die 1 Million-Grenze.
Die Zahl der Bio-Bauern und -Unternehmen hat um 14 % auf 35.271 zugenommen.

Niederlande: mehr Bio-Angebot in den Supermärkten
Einen großen Wachstumssprung im Bio-Markt konnten die Niederlande 2011 verzeichnen. Der Bio-Umsatz stieg von 752 Mio. EUR auf 881 Mio. EUR [Bionext, Zeist, (NL)]. Das ist ein Zuwachs von immerhin 17 % nach mehreren Jahren einstelligen Wachstums. Der eher niedrige Marktanteil des Bio-Sektors am gesamten Lebensmittelmarkt stieg so von 1,7 auf 2 %. Wichtigster Verkaufskanal in den Niederlanden sind klassische Supermärkte, die für 48 % der Bio-Umsätze verantwortlich sind. Jeder dritte für Bio-Lebensmittel ausgegebene Euro wird im Fachhandel ausgegeben, insgesamt 32 %. Die restlichen 20 % entfallen auf die Direktvermarktung, die Außer-Haus-Verpflegung sowie sonstige Vertriebskanäle. Mit einem Plus von 25 % trug zum großen Umsatzwachstum 2011 vor allem der konventionelle Handel bei, während der Fachhandel nur um 7 % zulegen konnte. Fachleute führen dies auf ein deutlich vergrößertes Angebot in Supermärkten und Kaufhäusern zurück.

Großbritannien: Höchster Bio-Umsatz von 2008 bisher unerreicht
Den größten jemals erzielten Bio-Umsatz von rund 2,6 Mrd. EUR meldete Großbritannien 2008. Im Jahr 2011 landeten Bio-Produkte im Wert von 1,9 Mrd. EUR in den Einkaufskörben der Kunden. Damit verzeichnete das Land nach einem Minus von 6 % im Jahr 2010 erneut einen Rückgang um 3,7 %. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche nahm um 9 % ab und beträgt aktuell 656.000 ha. [Department for Environment, Food and Rural Affairs, London (GB)] Begründet sei die derzeitige Marktlage Experten zufolge in einem Rückgang von 5 % bei den Bio-Umsätzen im konventionellen Einzelhandel. Über diesen werden 71 % der gesamten ökologischen Produkte vertrieben. Die großen Handelsketten hatten im Zuge der veränderten wirtschaftlichen Gesamtlage der vergangenen Jahre den Anteil der Bio-Lebensmittel im Sortiment drastisch reduziert. Verkaufskanäle mit 100 % Bio, wie zum Beispiel Lieferdienste, konnten ihren Umsatz 2011 unterdessen um 7 % steigern.

Dänemark und Schweden: Konventioneller Handel ist Wachstumsmotor
Schweden konnte 2011 den Umsatz um 100 Mio. EUR auf insgesamt 1 Mrd. EUR steigern und verbuchte einen Zuwachs von 11 %. [Cecilia Ryegard, Ekoweb, Stockholm (S)]. Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt inklusive Außer-Haus-Verpflegung beträgt 3,5 %. Experten gehen für die kommenden Jahre von einem jährlichen Wachstum von knapp 112 Mio. EUR aus. Mit 7,8 % Marktanteil für den Bio-Konsum liegt Dänemark 2011 bei etwa dem Doppelten des schwedischen Nachbarn. Der Bio-Zuwachs im Einzelhandel lag bei 7 % und erreichte nach Informationen von Organic Denmark rund 0,7 Mrd. EUR. In der Außer-Haus-Verpflegung wurden noch einmal umgerechnet 100 Mio. EUR umgesetzt. Der Naturkostfachhandel erreicht in dem Land zwischen Nord- und Ostsee, in dem ein Großteil der Bio-Lebensmittel über Ketten wie Netto, Superbrugsen, Fakta abgesetzt werden, lediglich 10 %. Irma heißt die Handelskette mit dem höchsten Bio-Anteil: Sie erzielt bereits 23 % ihres Umsatzes mit Bio-Produkten. Bei einzelnen Artikeln aus ökologischer Produktion erreicht Dänemark inzwischen Spitzenwerte. So sind zum Beispiel 41 % der verkauften Haferflocken bio, 29 % der Milch und 23 % der in 2011 gehandelten Eier.

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