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![]() Das belegen auch aktuelle Marktforschungsergebnisse: Die japanische Wirtschaft hat sich im ersten Quartal 2012 generell gut entwickelt. Insbesondere der Markt für Bio-Nahrungsmittel dürfte weiterhin wachsen. Bisher macht er mit einem geschätzten Umsatz von 1,3 Mrd. US-Dollar etwa 1 % des gesamten japanischen Lebensmittelmarktes aus. Umfragen im Rahmen des Organic Market Research Project 2010 und 2011 ergaben jedoch, dass die japanischen Verbraucher großen Wert auf gesunde, hochwertige Nahrungsmittel legen und 97 % der Begriff Bio geläufig ist. 65 % der befragten japanischen Konsumenten haben schon einmal Bio-Produkte gegessen. Beachtliche 60 % der Bio-Intensivkäufer, die mehrmals pro Woche oder fast täglich Bio-Erzeugnisse erwerben, gehören zur Generation 50 Plus. Bei der Gruppe der 30- bis 40-Jährigen greifen 32 % mindestens einmal wöchentlich zu Bio-Produkten. Was das Einkommen der Konsumenten angeht, stechen die gut verdienenden Kunden heraus: 20 % der Haushalte, die öfter zu Bio greifen,verfügen über 100.000 Euro im Jahr, 33 % fallen in die Einkommensgruppe zwischen 40.000 und 70.000 Euro. Fazit: Der in Japan breit aufgestellte Mittelstand und die Besserverdienenden sind die Hauptklientel für Bio-Produkte. Neue Bio-Unternehmen stärken den Markt Das Wachstum eines Marktes hängt stark von der Produktverfügbarkeit sowie der Anzahl der Verkaufsstätten ab. Beides entwickelt sich auf dem japanischen Bio-Markt positiv. Im Herbst 2011 eröffnete die Newcomer-Firma Mie Project, ein japanischer Importeur und Großhändler für Bio-Produkte, ihr erstes Geschäft namens Choosee in Tokio. Seit dem Frühjahr 2012 beliefert Mie die Lifestyle-Geschäfte Muji mit einem breiten Sortiment an Bio-Handelsmarken. Die Vision des Mie Project-Gründers Duco Delgorge ist, mehr Einkaufsmöglichkeiten für Bio-Produkte zu schaffen, und zwar in allen Handelsformaten. Zu den Kunden des Großhändlers zählen über 800 Verkaufsstätten, angefangen von Bio-Läden und Marktständen, über Supermärkte und Kaufhäuser bis hin zu Feinkostgeschäften und Online-Shops. Seine Bio-Markenartikel importiert Mie Project insbesondere aus Frankreich, Italien und Deutschland. Ebenfalls seit Herbst 2011 in Tokio vertreten ist das Sortiment des österreichischen Bio-Herstellers und Kräuterspezialisten Sonnentor. Die Firma Omochabako hat den ersten japanischen Sonnentor-Franchise-Shop mit Gourmetcafé eröffnet. So kann selbst der Gelegenheitskäufer Geschmack und Vorzüge von Naturkost kennenlernen. ![]() Zum wachsenden Angebot an Bio-Erzeugnissen tragen neben Newcomer-Firmen aber auch Bio-Pioniere bei - etwa die Verbraucher-kooperative Seikatsu Club Consumers´ Cooperative Union (SCCCU), die bereits 1965 gegründet wurde. Mit über 300.000 Mitgliedern und rund 30 regionalen Klubs ist die Kooperative in Japan weit verbreitet. Zu ihren Aktivitäten gehören der gemeinsame Direkteinkauf bei Erzeugern und Verarbeitern sowie die Verteilung gentechnikfreier, regionaler, biologisch angebauter Lebensmittel. Außerdem möchte die Organisation zur Steigerung der Selbstversorgung Japans mit Lebensmitteln beitragen und grüne Ideen verbreiten. In rund 200 sogenannten Depots steht ein Angebot von etwa 3.000 Bio-Produkten für die Mitglieder der Kooperative zum Verkauf bereit. Dort finden darüber hinaus Versammlungen und Fortbildungsveranstaltungen statt. Partnerschaften mit Bauern, ein Reisprojekt sowie drei eigene Molkereien werden ebenfalls von der Kooperative betrieben. Laut der Studie zum Bio-Markt des Organic Market Research Project gehören Kooperativen nach Supermärkten zu den zweitbeliebtesten Einkaufsstätten für Bio-Produkte. Natürliche Kosmetik stößt auf wachsendes Interesse Die Naturkosmetik nimmt im japanischen Markt eine Sonderstellung ein. Pflegeprodukte, die ohne Erdölchemie und Tierversuche auskommen, werden immer beliebter. Eine ganze Reihe europäischer Firmen ist auf dem japanischen Markt bereits vertreten. Im Guidebook for Export to Japan 2011 bescheinigt die Analyse der staatlichen japanischen Außenhandelsorganisation JETRO (Japanese External Trade Organisation) dem Sektor gute Zukunftsperspektiven. Die Nachfrage nach Bio-Kosmetik ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Als Kaufhindernis beschreiben die Experten die noch fehlende einheitliche Zertifizierung und durchgängige Kennzeichnung. Anerkannt sind derzeit die französische Ecocert-Zertifizierung und das Siegel für kontrollierte Naturkosmetik des deutschen Verbandes BDIH. Seit 2007 arbeiten die beiden japanischen Initiativen Japan Organic Cosmetics Organization und Japan Organic Cosmetics Association an den Richtlinien für Bio-Kosmetik. Auf der BioFach Japan 2012 wird es wieder den bewährten Naturkosmetik-Bereich geben. Der Vivaness Cosmetic Parlourmit einerTestertheke für alle ausgestellten Produkte wurde von den Messebesuchern bislang sehr gut angenommen. Über die BioFach Japan Die BioFach Japan, älteste Tochter der Weltleitmesse für Bio-Produkte, BioFach Nürnberg, findet seit 2001 in Tokio statt. Sie ist die einzige Fachmesse dieser Branche in Japan. Es gelten die Zulassungskriterien von BioFach und Vivaness. Unter Schirmherrschaft der IFOAM (Weltdachverband der ökologischen Anbauverbände) garantiert die BioFach weltweit mit strengen Zulassungskriterien für die konstant hohe Qualität der ausgestellten Produkte. In 2011 versammelte die BioFach Japan als Plattform für Bio-Lebensmittel, Naturkosmetik und Ökotextilien 168 Aussteller und 16.119 Besucher aus 10 Ländern auf dem Messegelände Tokio Big Sight. Organic Food Gallery, Vivaness Cosmetic Parlour, Organic Textile Street und Natural Eco Plaza präsentierenten sich als umfassende Gesamtschau für Fachbesucher aus dem Groß- und Einzelhandel, Import und Gastronomie ebenso wie der Herstellung.
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