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50 indische Firmen präsentierten sich im Februar 2012 dem internationalen Messepublikum zur BioFach in Nürnberg. Der Subkontinent machte dabei das große Potenzial und die Vielfalt seines Bio-Angebots sowie die beachtliche staatliche Unterstützung des Öko-Landbaus erlebbar. Rund 90 verschiedene Produktgruppen bietet Indien in Bio-Qualität an: Die Palette reicht von Tee, Kaffee, Kräutern und Gewürzen über Reis, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse bis zu Bio-Baumwolle und verarbeiteten Naturtextilien. Nachdem die indische Bio-Branche im Februar zu Gast in Nürnberg war, lädt diese nun erneut nach Bangalore. Deutsche Bio-Firmen können sich auch dieses Mal am Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) dem indischen Fachpublikum vorstellen. Internationalen Einkäufern bietet die NürnbergMesse dieses Jahr ein maßgeschneidertes Besuchsprogramm, das exklusive Einblicke in den Rohstoffmarkt Indien gibt. Auf der Reiseroute treffen die Teilnehmer Landwirte, Produzenten und Branchenexperten, erweitern dabei ihr Netzwerk und erschließen neue Beschaffungsquellen. Interessenten können sich direkt beim Veranstalter, über die E-Mail-Adresse biofach-globally@nuernbergmesse.de anmelden. 2 Mio. Hektar Bio-Anbaufläche in Indien Indiens Bio-Landbau blüht weiter auf, immer mehr landwirtschaftliche Betriebe stellen um. Noch in diesem Jahr soll die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche 2 Mio. Hektar erreichen, das sind 1,5 % der gesamten bäuerlichen Nutzfläche. Von diesem Ausbau profitieren Zehntausende von Kleinbauern, die den offiziell beschrittenen und vom Staat unterstützten Weg mitgehen. An dessen Ende will Indien zu den Top-Bio-Erzeugern der Welt gehören. Durch seine natürliche Vielfalt an Klimazonen und Vegetationsformen sowie die ausgeprägte landwirtschaftliche Tradition verfügt Indien über beste Voraussetzungen. Abgesehen von den gesundheitlichen und finanziellen Vorteilen der ökologischen Wirtschaftsweise für den individuellen Erzeuger und seine Familie, profitiert die Natur von der langfristigen Erhaltung der Biodiversität und dem Klimaschutz. Das haben viele Politiker und Unternehmen erkannt und investieren in die Bio-Branche. Durch finanzielle Mittel und Zuschüsse schaffen viele Bundesstaaten Anreize zur Umstellung auf Bio. So zeigte sich der gastgebende Bundesstaat des indischen Fachmesse-Duos, Karnataka, 2012 erneut großzügig und fördert die Veranstaltung von staatlicher Seite. In der Vermarktung engagieren sich unter anderem die staatliche Exportförderungsorganisation APEDA und der Co-Organizer der BioFach India together with India Organic, das International Competence Centre for Organic Agriculture (ICCOA). Dort rechnet man in diesem Jahr mit einer Umsatzsteigerung des Bio-Marktes auf umgerechnet 690 Mio. US-Dollar. Ausgehend von einem Volumen des Gesamtmarktes von 180 Mio. US-Dollar im Jahr 2010 bedeutet das beinahe eine Vervierfachung. Vermarktungsstrukturen für Bio im heimischen Markt Die Schaffung von Vermarktungsstrukturen in Indien selbst durch den Ausbau des Einzelhandels haben sich eine Reihe indischer Unternehmen zum Ziel gemacht, denn die Nachfrage wächst kontinuierlich. 30 % der Verbraucher wollen Bio-Produkte kaufen und sind sogar bereit 10 % bis 20 % mehr dafür zu bezahlen, so das Ergebnis einer Befragung von 1.000 Konsumenten in zehn Städten. Durchgeführt hat diese Morarka Organic Foods Pvt. Ltd, eines der führenden Unternehmen im Bio-Sektor, das neben einer Einzelhandelsschiene auch als Exporteur, Caterer und Produzent von Bio-Lebensmitteln sowie Textilien aus Bio-Baumwolle und Seide tätig ist. An etwa 20 Standorten betreibt Morarka bereits sein Einzelhandelskonzept "Down to Earth" oder beliefert Geschäfte mit der gleichnamigen Handelsmarke. Die Expansion des Konzepts soll nun vorangetrieben werden, um die Verfügbarkeit von Bio-Produkten und Naturwaren auf dem Binnenmarkt zu erhöhen und die steigende Nachfrage zu befriedigen. Morarka hat sich dafür den indischen Franchise-Spezialisten Francorp ins Boot geholt. Seit dem Frühjahr 2012 entwickelt dieser ein Konzept zur Vervielfältigung des Einzelhandelsmodells "Down to Earth". Gaurav Marya, Geschäftsführer von Francorp betont die hohe Wachstumsgeschwindigkeit des Bio-Marktes und geht von weiterhin guten Perspektiven aus: Während sich der konventionelle Handel mit 2 % bis 3 % Zuwächsen jährlich zufrieden geben müsse, wachse der Bio-Sektor durchschnittlich um 20 % pro Jahr. Die Firma Sresta Natural Bioproducts Pvt. Ltd ist ebenfalls sehr aktiv. Ihre Marke 24-Letter-Mantra wird sowohl auf dem Heimatmarkt in eigenen Geschäften und über Handelsketten verkauft, als auch exportiert. Für Sresta-Gründer Raj Seelam gehört im Bio-System alles zusammen. Deshalb arbeitet er in der Erzeugung mit über 10.000 Kleinbauern in elf indischen Bundesstaaten zusammen, lässt die Rohstoffe verarbeiten und bietet mittlerweile eine Auswahl von über 300 Artikeln unter der Marke 24-Letter-Mantra an. Gedanken und konkrete Aktionen rund um das Thema Nachhaltigkeit verbreitet das Unternehmen über den Organic Circle. Mitglieder dieses Kundennetzwerks erhalten beispielsweise Gesundheitstipps per SMS, Einladungen zu Ernährungsberatungen oder Gesundheitsseminaren und können Ferien auf einer Bio-Farm buchen oder sich ihren Einkauf nach Hause liefern lassen. Kundenbindung und die Verbreitung der Bio-Idee greifen hier Hand in Hand. Die wachsende gebildete Mittelschicht ist zunehmend gesundheits- und umweltbewusst. Werden Produkte überzeugend und modern angeboten, sind immer mehr Verbraucher bereit, Geld für Bio-Produkte und Naturkosmetik auszugeben. Was der Bio-Markt in Indien bietet, darüber kann sich das Fachpublikum auf den Palace Grounds in Bangalore vom 29. November bis 1. Dezember anlässlich der diesjährigen BioFach India together with India Organic selbst ein Bild machen.
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