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Rubrik:Energie    Datum: 31.08.2000
Kachelofen, Kaminofen & Heizkamin
Hintergrundinformationen
Auch das beste Holz verbrennt nur in einem geeigneten Ofen schadstoffarm. Drei verschiedene Systeme sind im Handel: Kachelofen, Kaminofen und Heizkamin. Beim klassischen Kachelofen unterscheidet man Grund- und Warmluftöfen. Im Grundofen heizt das Feuer die schwere Ofenmasse auf, die ihre Temperatur langsam als Strahlungswärme an die Umgebung abgibt. Strahlungswärme empfinden wir als besonders angenehm, weil sie die Luft weniger erwärmt als die Körper, auf die sie trifft. Konvexionswärme, wie sie Zentralheizungen erzeugen, erwärmen die Luft. Dabei kommt es auch zu Luftbewegungen, die Staub und Keime aufwirbeln und die Luft austrocknen lassen. Nachteil des Grundofens: Er muss mehrere Stunden lang angeheizt werden, bis er Wärme abgibt. Und er muss frei stehen - mit Strahlungswärme kann man nicht "um die Ecke heizen".Beim Warmluftofen wird ein Teil der erwärmten Luft durch Klappen in den Raum weitergeleitet. Damit wird das Zimmer schneller warm, aber der Anteil der Strahlungswärme ist reduziert. Die zweite Kategorie, Kaminöfen, sind aus Stahl gefertigt und mit einem Ofenrohr an den Schornstein angeschlossen. Eine gläserne Ofentür ermöglicht den Blick auf das Feuer. Diese Öfen geben ihre Wärme sehr schnell ab, und zwar als Konvexionswärme. Besser sind Modelle, die mit Natursteinen oder Kacheln ummantelt sind. In jedem Fall sollte der Brennraum mit speicherfähigem Material ausgekleidet sein. Sogenannte Blechbüchsen aus reinem Metall heizen schneller, in ihrem Innenraum entstehen aber nie die hohen Temperaturen, die für eine gute, abgasarme Verbrennung notwendig sind. Die dritte Art, der Heizkamin, ist eine Kassette aus Gusseisen oder Stahlblech, die in einen offenen Kamin eingesetzt wird. Optisch sieht das ähnlich aus wie beim offenen Kamin, eine Glastür vor dem Feuer verbessert den Wirkungsgrad jedoch erheblich. Ein offener Kamin ist uneffektiv und nicht zu empfehlen.

Außen und innen
In der Gestaltung der äußeren Form sind bei Kaminen und Öfen keine Grenzen gesetzt. Gute, abgasarme Konstruktionen im Inneren sind einander dagegen ähnlich. Wichtig ist ein ausreichend großer Feuerraum, damit genügend Sauerstoff für eine vollständige Verbrennung vorhanden ist. Wenn die Restfeuchte im Feuerholz verdampft ist, werden Holzgase freigesetzt, die 83 Prozent vom Gewicht des Holzes ausmachen. Sie verbrennen in langen Flammen. Bei sogenannten Durchbrandöfen, in denen die Luft von unten durch einen Rost in den Holzstapel geleitet wird, werden oft zuviele Holzgase auf einmal frei. Deshalb sind Öfen mit einem "oberen" oder "unteren Abbrand" besser. Das vollständige Ausbrennen der Holzgase entscheidet über den Wirkungsgrad des Ofens und die Sauberkeit der Abgase. Ein guter Ofen hat eine zweite Brennkammer! In diese strömt noch einmal frische, am besten schon vorgewärmte oder heiße Luft ein. Dazu wird die Luft an der ersten Brennkammer entlanggeführt und dann mit Düsen in die heißen Holzgase eingeblasen. Nach dieser zweiten Verbrennung werden die heißen Rauchgase in mehreren Windungen, sogenannten Zügen, an wärmespeicherndem Material, z.B. Schamott-Steinen oder Speckstein vorbeigeführt, damit sie möglichst viel von ihrer Energie abgeben, bevor sie über den Kamin und den Schonstein abziehen. Die Züge müssen so konstruiert sein, dass die Gase nicht zu weit abkühlen. Wenn diese im Schornstein kondensieren, würde er versotten.

Was ist schadstoffarm?
Eine zweite Brennkammer mit sekundärer Luftzufuhr und lange Rauchzüge sind Merkmale für einen schadstoffarmen Ofen. Eine Garantie geben sie aber nicht. Wer sich einen Holzofen anschaffen möchte, sollte beim Hersteller Emissionswerte und Wirkungsgrad erfragen. Der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima zertifiziert schadstoffarme Holzfeuerung (SHK-ZERT). Das Zertifikat garantiert, dass die Öfen mindestens einen Wirkungsgrad von 75 Prozent haben. Die Abgas-Grenzwerte für Kohlenmonoxid liegen bei 1600 Milligramm pro Kubikmeter Luft, für Stickstoffoxid 150, für organisch gebundene Kohlenstoffe 120, für Staub 75 Milligramm.

Vieles ist machbar
Der erste Ansprechpartner bei der Planung eines Holzofens ist der Schornsteinfeger. Er kennt die örtlichen Vorschriften und weiß, ob der Ofen einen eigenen Kamin braucht, was in der Regel der Fall ist, und er kann sagen, wo welche Anschlüsse nötig sind. Ist dies geklärt, lässt sich der Ofen für viele Zwecke einsetzen. Auch per Kamin oder Kachelofen können mehrere Räume beheizt werden. Mit heißer Luft oder warmem Wasser kann man Ofenbänke oder Wandkachelflächen aufheizen und das ganze Haus mit Wärme versorgen. Eine Holzheizung lässt sich mit einer Solaranlage koppeln. In einem Niedrig-Energiehaus kann man mit Hilfe eines Pufferspeichers den gesamten Energiebedarf für Heizung und Warmwasser decken. Automatische Steuersysteme machen die Handhabung einfach und optimieren die Verbrennung.
Christa Pöppelmann

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