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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 21.05.2012
Internationaler Artenschutz
Tag der biologischen Vielfalt - NABU International zieht Bilanz
Artenschutz im Bewusstsein der Bevölkerung verankern

Berlin - Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai macht die NABU International Naturschutzstiftung auf das alarmierende Artensterben in der Welt aufmerksam. Das Ziel, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen, wurde bisher weit verfehlt. Im Gegenteil: Das Artensterben nimmt immer weiter zu. Heute gibt es auf der Erde über eine Million entdeckte Tier- und Pflanzenarten sowie eine noch größere Anzahl an unentdeckten. Mehr als 30 Prozent davon sind vom Aussterben bedroht, zahlreiche Arten sind bereits ausgestorben und jeden Tag verschwinden weitere. "In der Natur hat es schon immer ein Kommen und Gehen der Arten gegeben. Durch das Eingreifen des Menschen hat sich ihre Aussterberate um das bis zu 1000-fache erhöht", sagte Thomas Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.

Der Herrscher des Dschungels ist in den Wäldern des Himalayas selten geworden.
Foto: © Stephan Tüngler/ www.inindia.de
Neben Wasser, Luft und Boden stellt die Artenvielfalt eine wichtige Ressource unserer Erde dar. Ihr Erhalt ist entscheidend für das Funktionieren von Ökosystemen, denn über die Nahrungskette sind die Lebewesen aufeinander angewiesen. Der Wert, den Ökosysteme für den Menschen haben, ist horrend und bleibt dennoch oft unbeachtet: Wälder breiten sich über fast ein Drittel der gesamten Landfläche der Erde aus und speichern mehr Kohlenstoff als es derzeit in der Erdatmosphäre gibt. Bestäubende Insekten produzieren viele kommerziell bedeutende Früchte wie Mandeln, Melonen, Blaubeeren und Äpfel. Ihr global wirtschaftlicher Wert wird auf 217 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Zudem werden zehn der 25 weltweit erfolgreichsten Medikamente aus natürlichen Quellen und von wildlebenden Arten, also aus Pilzen, Bakterien, Pflanzen oder Tieren gewonnen. Viele von ihnen können nicht synthetisch hergestellt werden. Mit jeder Art, die ausstirbt, geht also möglicherweise die Arznei für eine Krankheit verloren.

"Neben der Wirtschaftskrise, politischen Unruhen und den Alltagsproblemen tritt der Artenschutz für viele Menschen in den Hintergrund. Dabei ist der Erhalt der Artenvielfalt für den Menschen existentiell und es ist unsere Aufgabe, das Thema stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern", so Tennhardt. Zudem müssten Politiker mit internationalen Abkommen helfen, Arten und Lebensräume weltweit zu erhalten. Die UN-Konvention über die Biologischen Vielfalt (CBD) und das Washingtoner Abkommen zum internationalen Handel mit Tieren und Pflanzen (CITES) müssen unbedingt gestärkt, konsequent umgesetzt und ausreichend finanziert werden.

Der NABU setzt sich weltweit für den Erhalt der Artenvielfalt ein und ist unter anderem in Afrika, Indien und Mittelasien mit Projekten aktiv. Informationen unter www.NABU-International.de


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