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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 15.11.2011
Menschenrecht auf Ernährung geht vor Interessen der Industrie
Biosprit: NaturFreunde werfen G20 Versagen im Kampf gegen den Hunger vor
Berlin, 15. November 2011 - "Erneut hat der G20-Gipfel beim Kampf gegen den globalen Hunger versagt. Die in Cannes versammelten Spitzen der großen Industrie- und Schwellenländer haben die Chance versäumt, die fortschreitende Verdrängung der Produktion von Nahrungsmitteln durch den Anbau von für Biosprit geeigneten Energiepflanzen zu stoppen", kritisierte der umweltpolitische Sprecher der NaturFreunde Deutschlands Eckart Kuhlwein.

Kuhlwein bezog sich dabei auch auf eine Untersuchung, die von der G20 selbst vor einem Jahr bei UN-Organisationen in Auftrag gegeben worden war und die Schwankungen der Nahrungsmittelpreise auf den Weltmärkten begrenzen sollte. In der Studie, an der immerhin das Welternährungsprogramm (WFP), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO), die Weltbank und die OECD neben sechs weiteren internationalen Institutionen mitgearbeitet hatten, wird den G20 empfohlen: ". in ihren nationalen Richtlinien die Bestimmungen zu streichen, welche die Produktion und den Verbrauch von Biosprit subventionieren oder vorschreiben".

In Deutschland hatte die Bundesregierung noch zu Beginn dieses Jahres die Einführung von E10-Benzin vorgeschrieben, wobei dem Benzin zehn Prozent Ethanol beigemischt werden. In der Europäischen Union wird die Produktion von Biosprit mit jährlich rund drei Milliarden Euro Steuergeldern subventioniert.

Ethanol und sogenannter Biodiesel sind ein Mitverursacher des Hungers auf der Welt: Diese Treibstoffe werden aus Nahrungsmitteln hergestellt. Während etwa eine Milliarde Menschen hungern müssen, füllen die Menschen in den Industrieländern weiterhin Sprit aus Mais, Weizen, Soja, Zuckerrohr oder Raps in ihren Tank.

Erst kurz vor dem G20-Gipfel hatte Olivier de Schutter, UN-Sonderbotschafter für das Recht auf Nahrung, gedrängt, die Subventionierung von Biosprit zu beenden: "Es reicht nicht aus, das Thema zu erwähnen, die G20 müssen das Menschenrecht auf Ernährung vor die Interessen der Industrie stellen." Kuhlwein: "Es ist eine Tragödie, dass dieser Ruf in Cannes ungehört geblieben ist."

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Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Eckart Kuhlwein
(0173) 610 69 33


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