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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 04.08.2011
Risikotechnologie Tierfabrik - MRSA-Keime werden über Abluftanlagen emittiert
Zur Studie der Universität Utrecht, die von der niederländischen Regierung in Auftrag gegebenen wurde, wonach eine erhöhte MRSA-Keimbelastung (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) im Feinstaub der Umgebung von Intensivtierhaltungsanlagen nachgewiesen wurde, erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:

Die Studie der Universität Utrecht bestätigt unsere Befürchtungen: Gesundheitsgefährdende MRSA-Keime werden von industriellen Tierhaltungsanlagen über die Abluft an ihre Umgebung weitergegeben. Tierfabriken, die immer stärker in den ländlichen Räumen zu finden sind, werden somit zur Risikotechnologie für die umliegende Bevölkerung.

Wir fordern die Regierung auf, die Konsequenzen aus diesen Ergebnissen zu ziehen. Kurzfristig bedeutet das, dass in den Genehmigungsverfahren von Tierhaltungsanlagen der Einbau von Filtern obligatorisch wird und schärfere Grenzwerte im Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) festgelegt werden müssen.

Darüber hinaus stellt sich die Systemfrage. Die Ausbreitung des MRSA-Bakteriums ist vor allem ein Problem der Intensivtierhaltung. Grund dafür ist unter anderem die permanente und unkontrollierte Gabe von Antibiotika, die gerade in solchen Anlagen mit ihren kurzen Übertragungswegen zur Bildung und Weiterentwicklung dieser multiresistenten Keime führt. Hingegen zeigt eine Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2010, dass artgerechte, bäuerliche Tierhaltungen von MRSA nicht betroffen sind.


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