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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 20.07.2011
Kenia verbrennt Elfenbein
Erstmals seit 22 Jahren: Aktion soll Kampf gegen Elfenbeinmafia stärken
Nairobi/München, 20. Juli 2011. Am 20. Juli verbrennt die kenianische Regierung im Tsavo Nationalpark fast fünf Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein - als Symbol für einen konsequenten Kampf gegen Wilderei und Elfenbeinschmuggel. Das Elfenbein stammt ursprünglich aus Sambia und Malawi und wurde in Singapur beschlagnahmt. Mit der Aktion will Kenia die Weltöffentlichkeit aufrütteln. "Die Wilderei von Elefanten droht erneut zu eskalieren: Über 30.000 Elefanten werden jährlich gewildert, um die Nachfrage nach Elfenbein, vor allem in Asien, zu decken", so Daniela Freyer, Elefanten-Expertin der Artenschutz-Organisation Pro Wildlife. Bereits 1989 ließ die Regierung in Kenia 12 Tonnen Elfenbein verbrennen - wenige Monate später wurde ein weltweites Handelsverbot für Elfenbein beschlossen, das seit 1997 jedoch immer wieder aufgeweicht wurde.

Die Elfenbein-Verbrennung ist eine gemeinsame Aktion der kenianischen Artenschutzbehörde Kenya Wildlife Service und der Lusaka Agreement Task Force, einem Bündnis afrikanischer Staaten gegen den illegalen Wildtierhandel. "Wir hoffen, dass die medienwirksame Verbrennung ein Signal für einen besseren Elefantenschutz setzt", sagt Freyer. "In den letzten Jahren haben wir einen alarmierenden Anstieg des illegalen Elfenbeinhandels beobachtet. Die internationale Staatengemeinschaft muss gezielter und mit vereinten Kräften gegen kriminell organisierte Schmugglerbanden vorgehen." Pro Wildlife unterstützt in Kamerun, Gabun und Kongo Ermittlungen gegen den illegalen Elfenbeinhandel.

Skrupellose Wilderer
Fast täglich werden neue Fälle von Wilderei und Elfenbeinschmuggel bekannt: Am 19. Juli nahmen die Behörden in Namibia vier Männer mit acht Stoßzähnen fest - sie hatten die Elefanten offenbar in einem Nationalpark in Botsuana getötet. Einen Tag zuvor wurden in Kenia drei Männer mit 41 Elefanten-Stoßzähnen verhaftet. Im Gonarezhou National Park in Simbabwe wurden allein im vergangenen Monat zehn Elefanten gewildert.

Beschlagnahmen in den letzten 18 Monaten (Auswahl):
* 24. Februar 2010: 2 Tonnen Elfenbein (239 Stoßzähne) in Thailand
* 17. April 2010: 1,4 Tonnen Elfenbein (296 Stoßzähne) in Thailand;
* 4. Mai 2010: 2,2 Tonnen Elfenbein in Vietnam
* 21. August 2010: 2 Tonnen Elfenbein (317 Stoßzähne) in Kenia
* 12. September 2010: 1,55 Tonnen Elfenbein in China
* 1. April 2011: 2 Tonnen Elfenbein (247 Stoßzähne) aus Kenia, in Thailand
* 5. Mai 2011: 1,3 Tonnen Elfenbein in Kenia

Sinkende Elefantenbestände
"Vor 30 Jahren gab es in Afrika noch 1,2 Millionen Elefanten, seither ist der Bestand um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Lebensraumzerstörung und Wilderei sind hierfür verantwortlich", berichtet Freyer. Sie beobachtet mit Sorge, dass seit 1989 der höchste Schutzstatus für Elefanten und das absolute Handelsverbot für Elfenbein Schritt für Schritt aufgeweicht wurden: 2002 und 2008 verkauften einige afrikanische Staaten Elfenbein aus Lagerbeständen nach Japan und China. "China ist zugleich der größte illegale Absatzmarkt für Elfenbein. Einer Elfenbeinschnitzerei sieht man nicht an, ob sie aus legaler oder illegaler Quelle stammt. Bei den riesigen Gewinnspannen im Elfenbeinhandel wird somit jede Lockerung des Handels zur Gefahr für die Elefanten", so die Pro- Wildlife Sprecherin. "Elfenbeinhandel muss wieder ganz strikt verboten werden".

Über Pro Wildlife:
Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wild¬tie¬ren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Arten¬schutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC) und dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern.

Pro Wildlife ist Mitglied des Species Survival Network (SSN), einem Zusammenschluss von über 80 Verbänden weltweit, die sich dem Schutz bedrohter Wildtiere und -Pflanzen verschrieben haben. Als Mitglied der internationalen Bündnisse Shark Alliance und OCEAN2012 kämpft Pro Wildlife gegen die Plünderung der Meere.



Weitere Informationen zum Elfenbeinhandel:
www.prowildlife.de/sites/default/files/FS_Elfenbein.pdf

Bild: Beschlagnahmtes Elfenbein in Kamerun Falls Sie das angefügte Bild in druckfähiger Auflösung verwenden wollen, bitte kurze Mitteilung an presse@prowildlife.de

Pressekontakt:
Dr. Sandra Altherr/Annette Sperrfechter
Pro Wildlife e.V.
Kidlerstr. 2
D-81371 München

Tel.: +49 (0)89 - 812 99-507
Fax: +49 (0)89 - 812 99-706

email: presse@prowildlife.de

Internet: www.prowildlife.de


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