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![]() Die Frage, warum es überhaupt wichtig ist, eine Artenvielfalt im Betrieb und Garten zu schaffen, beantwortete die Beraterin gleich am Anfang. Würden zum Beispiel Wildsträucherhecken, Blühstreifen oder offene Waldrandbereiche angelegt, fänden viele Nützlinge einen neuen Lebensraum. Als Beispiel nannte die Beraterin Hummeln. Sie bestäuben unter anderem Klee in Kleegrasmischungen oder Obstbäume mit großem Erfolg, da sie schon bei niedrigen Temperaturen unter zehn Grad fliegen. Honigbienen dagegen beginnen erst ab etwa 12 Grad mit ihrer Arbeit. Biodiversität zu fördern bedeute außerdem, dass die Schönheit der heimatlichen Landschaft, ihr Erholungswert und ihre Einzigartigkeit erhalten blieben. Dies wurde beim anschließenden Feldrundgang besonders deutlich. Der erste Halt war am biodynamischen Kleegrasacker. Katharina Schertler erläuterte, dass die immer seltener werdende Feldlerche vom Ökolandbau profitiere, da sie lichte Sommergetreide-Bestände und Kleegras als Brutplatz bevorzuge. Trotzdem brauche die Lerche bis zu sieben Wochen für eine erfolgreiche Brut. Das heißt, es müsse sich auch der Schnittabstand danach richten, der zweite Schnitt von Kleegras nach hinten verschoben werden. An der nächsten Station findet die Naturschutz-Beraterin im Blühstreifen eines Kartoffelfeldes viele Hummeln und Wildbienen bei der Arbeit. Die bunt blühenden Wildblumen ziehen sie magisch an. Von den meist solitär lebenden Bestäubern gibt es rund 550 Arten in Deutschland. Sie leben teilweise nur wenige Wochen oder Monate zur Blütezeit ihrer Wirtspflanzen. Auch sie können mit regionalen Samenmischungen am Ackerrand gefördert werden. Genauso sind blühende Wildsträucher, besonders im Frühjahr, wichtige Nahrungsspender für die ersten Insekten. Die Exkursion führt weiter zu einer angelegten Wildsträucherhecke von Walter Badmann. "Hecken dienen Vieh-Weiden als Mineralstofflieferant, verhindern Erosionen, bieten Unterschlupf für Niederwild und Brutmöglichkeiten für Vögel", klärt die Beraterin auf. Hecken sollten jedoch mindestens zweireihig angelegt werden, besser sogar dreireihig. Als Trittstein und zur Biotopvernetzung sei eine Lage in Waldnähe ideal. Wichtig sei es, Wildsträucher aus der Region zu pflanzen, die auch aus Samen der Region stammten, das heißt autochton sind. Die Pflege der Hecke sollte naturgerecht erfolgen. Das heißt, die Hecke alle paar Jahre ein Drittel auf den Stock setzen und nicht seitlich mit einem Schlegelmulcher abfräsen. Nur so bilde sich mit den Jahren eine stabile, dichte und natürlich gewachsene Hecke, die für Neuntöter, Goldammer und Co ein idealer Lebensraum ist. Die letzte Station führte die Teilnehmer zum Waldrand. Katharina Schertler empfahl, ihn offen zu halten, das heißt einige Bäume in den Hintergrund zu stellen, damit sich eine Trockenrasen-Flora einstellen könne. Sie sei besonders anziehend für Schmetterlinge. Die Beraterin betonte, dass zwar viele Maßnahmen im Naturschutz sinnvoll wären, jedoch sei es besser, kleine Maßnahmen umzusetzen als große zu planen und dann wegen Zeitmangels nicht fertigzustellen. Am Ende der lehrreichen Exkursion wartete ein besonderes Erlebnis auf die Teilnehmer: Ganz in der Nähe ertönte der typische Ruf einer Wachtel, den Katharina Schertler den Teilnehmern mit nach Hause geben konnte. Der Bodenbrüter lebt sehr heimlich und kann deshalb nur ganz selten gesehen werden. Fotos gibt es hier: www.demeter-bw.de/presse.php
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