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Rubrik:Familie & Kind    Datum: 27.06.2011
Beständigkeit im Wandel
Das TFF Rudolstadt - das größte Folk-Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands dauert - nunmehr - vier Tage. 2011 geht es vom 30. Juni bis 3. Juli und zum 21. Mal über die mehr als 20 Bühnen.
Was macht ein Festival nach 20 erfolgreichen Jahren? Richtig, es prüft, es bestätigt, es wirft über den Haufen - je nach dem. Schließlich wissen wir von Schopenhauer: "Beständigkeit liegt nur im Wandel." In diesem Sinne wird Deutschlands großes Weltmusikfestival, das TFF.Rudolstadt, anno 2011 viel Bewährtes bieten aber auch mit Neuerungen aufwarten.

Fangen wir von hinten an und erklären zunächst, was sich ändern wird. Es gibt ab diesem Jahr mehr Festival für einen höheren Preis. Etwas ausführlicher heißt dies, dass das TFF bereits am Donners-tagabend - und zwar im Park - startet und nun das frühere Sonderkonzert einschließt. Neu ist auch, dass auf die Besucher am Freitag dann schon ab der Mittagszeit Konzerte und Mitmachtanz warten und nicht erst ab 18 Uhr, zur angestammten Eröffnung. Damit tragen wir ebenso einem vielfach geäußerten Wunsch Rechnung wie mit der Limitierung der Dauerkarten auf dem Stand des Vorjahres. Von TFF-Freunden zuletzt häufiger artikulierte Ängste, das Festival könnte irgendwann an seinem eigenen Erfolg ersticken, sollten damit ausgestanden sein.
Wer sich schon länger fragte, wie Rudolstadt ein Festival von solchem Umfang und mit der bekannten künstlerischen Qualität für einen mehr als übersichtlichen Eintrittspreis realisieren konnte, der wird sich über die beschlossene Erhöhung des Ticketpreises nicht wundern. Statt bislang 50 € wird der überregionale Besucher in diesem Jahr 64 € für eine Dauerkarte im Vorverkauf bezahlen müssen, womit die in den wichtigsten Produktionsbereichen überproportional gestiegenen Kosten aufgefangen werden.
Zum Bewährten, das bleibt, gehören neben Heidecksburg, historischer Altstadt und Köstritzer Schwarzbier auch sämtliche Programmschwerpunkte ...

Den Länderschwerpunkt 2011 besetzt die Schweiz, die mit vier Sprachregionen, mit historisch und kulturgeschichtlich ganz unterschiedlich entstandenen Landschaften und urbanen Räumen eines der kulturell vielfältigsten Länder Europas ist.
Wir freuen uns auf Blechmusik aus dem Tessin mit der Bandella La Castellana, auf verschollene, archaische schweizer Geigenmusik und deren spannende Interpretation im zeitgemäßen Gewand der Helvetic Fiddlers. Wir erwarten die Natur-Juuz einer Christine Lauterburg (auch ihren Jodel-Workshop im TFF-Rahmenprogramm), die beste Mundartrockband der Schweiz, Stiller Has, Rumpel-rock aus Bern von den Kummerbuben, grenzüberschreitendes Jodeling vom Christian Zehnder Quartett und die deftige Wirtshausvariante der schweizer Volksmusik, zum Besten gegeben vom Trio Doppelbock.

Äußerst verzweigt und weit verbreitet ist die Jahrtausende alte Familie der Harfe, was sie womöglich besonders für das "Magische Instrument" des Jahres 2011 prädestiniert. Zum Ensemble der Virtuosen aus aller Welt, das nach einer Probenwoche ein exklusives Rudolstadt-Programm auf die Bühne bringen wird, gehören u.a. Robin Huw Bowen, der wohl bedeutendste Vertreter auf der walisischen Triple Harp, das künstlerische Allroundtalent Cecilia Chailly aus Italien, Sixto Corbalán, einer der "jungen Wilden" aus der Harfenszene in Paraguays Hauptstadt Asunción, der hierzulande durch Pro-jekte mit Rüdiger Oppermann bekannte Tata Dindin (Gambia) oder U Kyaw Myo Nain (Burma).

Der Walzer ist der Tanz des Jahres, zu dem in den Mitmachtanz-Dorados Stadthaus und Tanzzelt im Park Bands aus Großbritannien, Frankreich, Schweden und der Schweiz aufspielen werden.


Das Konzertprogramm bietet zwischen Donnerstagabend und Sonntagnacht von Aurélia (BEL) bis Zaz (FRA) beinahe alle Facetten von Folk und Weltmusik.
Dabei haben auch wieder ambitionierte Konzertprojekte ihren Platz, wie "per la vita" in dem die Rap-per der Kölner Microphone Mafia die Musik von Esther Bejarano (eine der letzten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz) aufgreifen, sampeln und gemeinsam mit ihr zu Gehör bringen. Ein gewichtiges Projekt steht auch den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt bevor, wenn die 67jährige Tango-Ikone Juan José Mosalini (Bandoneon), gemeinsam mit ihnen ein Repertoire von Tangos nuevos von Astor Piazzolla darbieten wird.
Daneben entfaltet sich die typische Rudolstadt-Mischung zwischen Kammerkonzert und großer Bühnenshow:
 Barocco Celtico (barocke Bearbeitungen alter keltischer Melodien),
 Oana Cãtãlina Chiþu (ROU, der legendäre Bukarest Tango)
 The Crooked Fiddle Band (AUS, Folk zwischen Melancholie und High Speed)
 Dakha Brakha (UKR, archaischer Gesang und rockige Aggressivität mit Lust am Experiment)
 East Affair (musikalische Osterweiterung, Bundessieger Creole 2008/09)
 dreimal urbane Clubmusik als Soundtrack für den Film vor dem inneren Auge:
Euzen (DEN) Feindrehstar (Jena), Hjaltalín (Island),
 Jagwa Music (Mchiriku - ultimative Rhythmen aus TANZania )
 Daniel Kahn & The Painted Bird (USA/DEU, ein Akkordeon, stolpernde Polka, jüdi-sche Tanzweisen und ein Schuss Punkrock)
 Kiril (MAZ, Fortsetzung der losen aber dichten TFF-Folge der Balkanbeats)
 Kraja (SWE, Frauen-Gesangsquartet - rein, geradlinig und ohne Manierismus)
 René Lacaille (REU, Virtuose auf den Tasten und kreolischer Troubadour)
 Seth Lakeman (GBR, erstürmt die Pop-Hitparaden mit kraftvollem Folk-Rock)
 Ego Lemos (grüner Liedermacher aus dem jüngsten Staat dieser Erde, aus Timor)
 Mallik Family (klassische indische Musik)
 Master Musicians Of Jajouka/Jajouka Soundsystem (MAR, Starproduzent Talvin Singh's orientalische Sounds zwischen Tradition und Elektro)
 Moussu T e lei jovents (FRA, rauer Folkblues vom Hafen Marseilles)
 Youssou N'Dour (SEN, lt. Kritik: "Afrikas größter Superstar" oder "die goldene Stimme Afri-kas")
 OqueStrada (POR, Tasca Beat: Ausgelassenheit trifft Melancholie)
 Maja Osojnik (SLO/AUT, experimentierfreudige Sängerin und Flötistin zwischen den Genres)
 Roy Paci & Aretuska (sizilianische Mestizo-Band in Rufweite von Manu Chao)
 Martin Simpson (meisterhafter englischer Folk-Gitarrist)
 Treacherous Orchestra (SCO, rasante Ohrwürmer: Abtanzen zur finalen Party)
 Hans Unstern (Berliner Radikalchansonnier, "das Kratzen im Hals des Pop", Die Zeit)
 Yemen Blues (ISR/USA, eine schillernde west-östliche MultiKulti-Karawane)
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Ganz ohne Jubiläum muss auch das 21. TFF nicht sein, schließlich feiert RUTH einen runden Geburtstag: Der deutsche Weltmusikpreis wird zum 10. Mal verliehen!
Die RUTH für sein Lebenswerk bekommt Klaus der Geiger, der mit seinen oft spontan getexteten Liedern seit Jahrzehnten Passanten das Passieren vergessen lässt.
Die Deutsche RUTH geht an den Weltenbummler Hubert von Goisern, dem es in wechselnden Allianzen immer wieder gelingt, seine alpinen Roots mit denen fremder Länder und Menschen zu verbinden, und die Globale RUTH erhält das Hamburger Frauen-Gesangsduo Fjarill.
Die RUTH für besondere Expertise geht an Hanni Bode, die bis März Redakteurin beim Deutschlandradio Kultur war und sich seit Jahrzehnten hartnäckig für die Weltmusik im Radio stark gemacht hat.
Der von MDR Figaro, dem Trägerkreis Creole und dem TFF.Rudolstadt ausgelobte Preis ist mit ins-gesamt 7.500 € dotiert.

Ein Nachsatz:
Heinz Ratz, Sänger und Bassist von Strom&Wasser, sammelt für die Insassen von Flüchtlingslagern in Deutschland: Spielsachen für Kinder und Instrumente für die oft hervorragenden Musiker, die unter den Flüchtlingen leben. "Wer also noch eine alte Gitarre oder Flöte oder Trommel, ein verstaubtes Saxophon, auch Verstärker, E-Gitarren und Bässe zu Hause hat: Wir nutzen unseren Straßenmusik-Gastauftritt auf der Theaterbühne, um Geld-, Instrumenten- und Spielzeugspenden für die Flüchtlinge zu sammeln und fahren extra mit einem 7,5-Tonner nach Rudolstadt. Kommt zahlreich!"


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