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Presse-Stelle:  Vegane Gesellschaft Deutschland e.V., D-10052 Berlin
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 31.05.2011
es kam uns von Anfang an spanisch vor: gurken definitiv nicht quelle von ehec-bakterien
von christian vagedes (vegane gesellschaft deutschland)
die informationen über die ehec-fälle wurden von stunde zu stunde fragwürdiger. das ist aufgrund der zu beklagenden opfer möglicherweise ein skandal. denn jetzt stellt sich heraus: die (s)panischen gurken sind definitiv nicht quelle für die hamburger hus-erkrankungen, teilte das hygieneinstitut in hamburg mit. die zahl der erkrankten ist aber weiter angestiegen. und was haben sie gegessen? was, wenn die quelle doch fleisch- oder milchprodukte sind?

spaniens agrarministerin rosa aguilar hatte die problematik auf den punkt gebracht: man habe die gurken als ursache für ehec dargestellt und zwar - wörtlich - »ohne einen einzigen beweis«. das wirft fragen auf, die wir von beginn an gestellt haben.

die möglicherweise konzertierte ablenkungs-pr ging auf. zwar ist wissenschaftlich unbestritten, dass ehec-bakterien schlachthausbakterien sind und von wiederkäuern stammen, die in einigen massenmedien lancierten aufmacher waren über viele tage lang aber so angelegt, dass ein großer teil der bevölkerung jetzt generell gemüse und sogar obst gemieden hat - und zu fleisch und molkereiprodukten gegriffen hat. der fokus titelte sogar subtil wertend: »wie ungesund ist gesundes essen?«

das ist um so fahrlässiger, als dass mehrere der erkrankten aussagten, weder gurken noch gemüse gegessen zu haben (wir berichteten).

unterdessen kursiert im internet ausgerechnet ein alter fokus-artikel, in dem gezeigt wird, dass die gefährlichen bakterien und ihr wahrer hintergrund nicht (wie behauptet wurde) »unbekannt« in deutschland sind. vor jahren wurden bereits über tausend menschen infiziert, es erkrankten vierzig kinder schwer, sieben starben, die ursache waren mortadella und teewurst. übrigens waren beide produkte keineswegs roh, vielmehr handelte es sich um handelsübliche fleischwaren.

dieser fall müsste den behörden und instituten bekannt sein. vieles könnte somit tatsächlich auf die vereitelung eines der größten fleischskandale hindeuten. was dann?

wir brauchen dringend mehr sicheren bio-veganen landbau, denn nur dieser kann die bevölkerung mit höherer sicherheit mit lebensmitteln versorgen, die man nicht abtöten muss, um keine angst zu haben. bio-veganer landbau hat den vorteil, dass er ohne tierfäkalien auskommt.

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>>>> bereits am 25. mai hatte die vegane gesellschaft deutschland dazu aufgerufen, eine email-bitte an das robert-koch-institut mit folgender aufforderung zu versenden, der hunderte von veganer_innen nachkamen. die tatsache, dass die gurken es nicht waren, bestätigt die bedeutung und richtigkeit unserer initiative. hier der wortlaut unserer aufforderung:

sehr geehrte damen und herren,

ich bitte sie eindringlich, die zusammenhänge und vor allem den ursprung von ehec/hus eindeutig und umfassend nach außen zu kommunizieren. leider ist in zahlreichen medien der eindruck erweckt worden, als ginge vor allem von obst und gemüse eine gefahr für die verbraucher aus. auf ihrer webseite erklären sie folgendes:

"die das hus verursachenden ehec-bakterien werden direkt oder indirekt vom tier auf den menschen übertragen. als reservoir gelten wiederkäuer, vor allem rinder, schafe, ziegen. die übertragung auf den menschen erfolgt fäkal-oral, wobei die erregeraufnahme über den kontakt mit tierkot, über kontaminierte lebensmittel oder wasser erfolgt, aber auch durch direkten kontakt von mensch zu mensch (schmierinfektion)."

den eindruck zu erwecken, vor allem gemüse oder obst stellten eine gefahr dar, ist irreführend und fahrlässig, solange nicht geklärt ist, was genau die bakterien überträgt. unabhängig davon stammen die ehec-bakterien bekanntermaßen aus der tierausnutzenden landwirtschaft. bitte klären sie die medien darüber auf.


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