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Presse-Stelle:  Vegane Gesellschaft Deutschland e.V., D-10052 Berlin
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 30.05.2011
protestaktion: "pfui teufel" zum "friedensschinken" aus osnabrück
von christian vagedes (vegane gesellschaft deutschland)
aus osnabrück geht ein schrecklich-falsches signal aus. mit sogenannten "friedensschinken" wird ein terre-des-hommes-projekt in afrika finanziert. dabei ist gerade der fleischkonsum in den wohlstandsregionen der welt mitverantwortlich für die leidvolle situation vieler hungernder menschen in afrika, asien und lateinamerika. seit der antike ist bekannt, dass fleischkonsum die hauptursache für kriege aller art ist.

schon platon erläuterte, dass tierhaltung für den fleischverzehr erst zu verteilungskämpfen führt. rudolf steiner sagte: "alle kriege rühren vom fleischessen her" und friedensnobelpreisträgerin bertha von suttner meinte folgerichtig: "meiner überzeugung nach wird auch einst die zeit kommen, wo niemand sich wird mit leichen ernähren wollen, wo niemand mehr sich zum schlächterhandwerk bereit finden wird. wie viele unter uns gibt es schon jetzt, die niemals fleisch äßen, wenn sie selber das messer in die kehle der betreffenden tiere stoßen müßten!"

tatsächlich werden auch die für den sogenannten "friedensschinken" getöteten schweine mit futter gemästet, für das erst regenwälder gerodet werden mussten, um futtermittel auf ihnen anzubauen. außerdem wird für ein kilo fleisch eine unmenge wasser verschwendet: bis zu zwanzig mal mehr als für vegane produkte.

in anbetracht der tatsache, dass alle 15 sekunden ein kind an hunger auf der welt stirbt, ist die osnabrücker schinken-aktion ein obszöner akt, ein akt, der in seinem zynismus nicht zu überbieten ist. denn für die herstellung von einem einzigen kilo schinken werden zehn kilo pflanzenfutter verschwendet. viele menschen empfinden das zurecht als obszön, tierkinder zu töten, um spenden für menschenkinder zu generieren.

im namen der veganen gesellschaft deutschland und der mitmenschlichkeit fordere ich die verantwortlichen in osnabrück und bei terre des hommes sowie auch barbara schönberger dazu auf, nicht nur von frieden zu reden, sondern ihn auch zu praktizieren. frieden ist nicht nur die abwesenheit bzw. das ausklammern des krieges. und sie alle, die gedankenlos solche zeitlich überholten und grausamen signale aussenden, klammern den krieg gegen tiere und auch den krieg gegen hungernde menschen aus, für den wir alle mitverantwortlich sind.

ich rufe alle gutgesinnten mitbürger_innen zudem dazu auf: sendet eure protest-bitte nach osnabrück, macht den verantwortlichen dort jetzt klar: so ein signal ist ein falsches signal.

wilhelm busch brachte es im vorletzten jahrhundert prophetisch zur sprache. osnabrück grenzt an westfalen an, gehört zur schinkenproduzierenden region, die er mit mit seinem gedicht meinte. die zeit, die busch ersehnte, ist da!

schinken

das messer blitzt, die schweine schrein;
man muss sie halt benutzen,
denn jeder denkt: wozu das schwein,
wenn wir es nicht verputzen?
und jeder schmunzelt, jeder nagt
nach art der kannibalen,
bis man dereinst »pfui teufel!« sagt
zum schinken aus westfalen.

wilhem busch
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>mehr zum thema:

www.os-f1.de/?sid=16&cid=2467

>hier geht es zur protestmail:

www.vegane-gesellschaft.org/emailaktion-protest-gegen-den-friedensschinken-von-osnabruck/


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