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Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 26.05.2011
Radfahren erhält für immer mehr Menschen eine zentrale Bedeutung:
ECF verdeutlicht die Rolle des Fahrrads beim International Transport Forum (ITF) in Leipzig
Mit einem kraftvollen und inspirierenden Auftritt auf dem International Transport Forum (ITF) in Leipzig hat Manfred Neun, Präsident der European Cyclists' Federation (ECF) eine neue Ära in der Geschichte des Weltverkehrsforums eingeläutet. Auf dem diesjährigen Gipfel steht das Radfahren zum ersten Mal auf der Tagesordnung und ist gleichzeitig Teil des offiziellen Programms.


Das Leitthema "Mobilität für die Gesellschaft" greift die vielfältigen Berührungspunkte des Verkehrs im Alltag der Menschen auf - verkehrsträgerübergreifend im Personen- und Güterverkehr. Da das Radfahren sich perfekt dafür eignet, die sozialen Aspekte der Verkehrspolitik darzustellen, brachte der ECF es auch mit Nachdruck in die Diskussion ein. Während einer Plenarsitzung zum Thema "Verkehrsrecht, Bedürfnisse, Erwartungen und Kosten" mit sechs Podiumsteilnehmern, aus Wissenschaft sowie Automobil- und Flugverbänden, hat Neun das aktuell vorherrschende Ungleichgewicht verdeutlicht: "An vielen Orten ist aus öffentlichem Raum ein Raum für Autos geworden - womit es allerdings kein öffentlicher Raum mehr ist. Diesem Problem sehen sich Demokratien heute überall gegenüber."

Enrique Peñalosa, Podiumsteilnehmer and Direktor des Instituts für Transport und Entwicklungspolitik, stimmte mit Neuns Position vollkommen überein: "Straßenraum ist die wertvollste Ressource. Doch wie lässt sich jener gerecht aufteilen? Wenn wir in einer demokratischen Gesellschaft leben, dann sollten wir Fußgängern und Radfahrern mehr Rechte einräumen."

Das Fahrrad ermöglicht eine effiziente Nutzung des öffentlichen Raums ohne dabei CO2-Emissionen zu erzeugen. Deshalb wurde es vom ECF als grundlegendes Instrument vorgestellt, um das Verkehrssystem sowie das Mobilitätsverhalten der Menschen nachhaltig zu verändern. Betont wurde in diesem Zusammenhang auch die entscheidende Rolle, die das Fahrrad beim "großen Wandel" hin zu einer postfossilen Wirtschaft spielen wird - eine Tatsache, die im Verkehrssektor viel zu lange übersehen wurde!

Fragen im Zusammenhang mit dem Zugang und der Nutzung des öffentlichen Raumes standen dabei ebenfalls auf der Tagesordnung. David Metz, Visiting Professor am University College in London erklärte, dass "die Kosten-Nutzen-Analyse bisher immer auf Basis der eingesparten Zeit bei Reisen vorgenommen wurde ... dabei sind die Reisezeiten in den letzten 40 Jahren, vor allem innerstädtisch, nicht gerade zurückgegangen. Wir müssen uns die Indikatoren erneut ansehen und uns vor allem auf die einfache Zugänglichkeit zu allen alternativen Verkehrsträgern konzentrieren." Die niedrigeren Kosten machen das Fahrrad zum attraktiven Fortbewegungsmittel für Menschen aller Einkommensschichten. Der ECF setzt sich für eine bessere und umfangreichere Rad-Infrastruktur ein und drängt darauf, die Idee des gleichberechtigten Zugangs zu öffentlichem Raum umzusetzen.

Um symbolisch die Unterstützung einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik und -Infrastruktur zu veranschaulichen, ermutigte Manfred Neun die Verkehrsminister dazu, die "Charta von Sevilla" zu unterschreiben, die alle Minister dazu aufruft, Vorteile und Nutzen des Radfahrens als tägliches Verkehrsmittel anzuerkennen.

Heute (Donnerstag, 26. Mai) wird ECF-Präsident Manfred Neun dem Arbeitskreis Innovation seine Visionen zum Verkehr der Zukunft und insbesondere zur Rolle von E-Fahrrädern im Bereich E-Mobility präsentieren.

ITF Life- Stream: webtv.internationaltransportforum.org/

Über den ECF:
Die European Cyclists' Federation (ECF) ist mit rund 500.000 aktiven Mitgliedern aus knapp 40 Ländern Europas größter Radfahrer-Verband. Eines der Hauptanliegen der NGO mit Sitz in Brüssel ist es, das Fahrrad als integralen Bestandteil der Gesellschaft zu etablieren, um soziale, gesundheitliche und ökologische Probleme in den Griff zu bekommen und von den aktuell vorherrschenden Transportgewohnheiten abzurücken. Dabei tritt der ECF vor allem auf EU-Ebene für eine fahrradfreundlichere Verkehrspolitik ein und entwirft dazu eigene Programme, wie zum Beispiel das transeuropäische EuroVelo-Streckennetz, das Akademiker-Netzwerk "Scientists for Cycling", das von der EU unterstützte Netzwerk "Cities for Cyclists" für fahrradfreundliche Städte oder etwa das PRESTO-Projekt. Darüber hinaus organisiert er die jährlich stattfindende internationale Fahrrad-Konferenz Velo-city.

Über die Teilnahme der ECF am ITF-Forum:
Der ECF nimmt am diesjährigen International Transport Forum (ITF) teil, um das Radfahren fest auf die Agenda der Verkehrsminister zu setzen und sicherzu stellen, dass es als effektives Transportmittel ernst genommen wird. Ebenso wird die "Charta von Sevilla" vorgestellt, die kürzlich auf der Velo-city-Konferenz 2011 in Sevilla von Politikern und Funktionären unterzeichnete Vereinbarung zur Förderung nachhaltiger Mobilität. Dieses Dokument spiegelt die gesammelten Stimmen der Fahrradfreunde, Fahrradaktivisten, Entscheidungsträgern und Verkehrspolitikern aus der ganzen Welt wieder. Es verdeutlicht die Vorteile des Radfahrens als alltägliches Transportmittel, insbesondere mit Blick auf die Gesundheit, Reduzierung von Verkehr, eine deutlich kostengünstigere Infrastruktur und weitaus niedrigere verkehrsbedingte Emissionen, um nur
einige Beispiele zu nennen.

For more information please contact:
Julian Ferguson, Communications Officer
Tel: +32 2880 9281
Email: j.ferguson@ecf.com
For pictures of 'VIPs' on bicycles, please visit: www.ecf.com/4405_1
ECF ITF blog on www.ecf.com/4444_1


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