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Nachdem das Geld auf den Märkten wieder sprudelte, das Desaster an den Finanzmärkten wieder abebbte, hatte man längst die zuvor einhellig beschworene Dringlichkeit wieder vergessen. Zwar kämpft noch so manche Volkswirtschaft mit den Auswirkungen der Spielsucht ihrer Finanzfachleute, aber im Großen und Ganzen scheint man wieder bei Null angekommen zu sein. Wirtschaftswachstum beherrscht wieder unser Denken, eine zweite Klimaschutz-Hysterie ist nicht in Sicht. Wird jetzt alles grün? So wenig glaubwürdig sich Politik und Wirtschaft rückblickend präsentierten, so kritisch sollte man mit dem aktuell geäußerten umgehen. Den selten erlebten gesellschaftsübergreifenden Schulterschluss gilt es zu nutzen. Dabei hilft im Übrigen nur Hartnäckigkeit: heute verkündete Grundsätze müssen auf ihre Ernsthaftigkeit hin überprüft werden. Ein Moratorium, welches vornehmlich dem Aussitzen und weniger dem Aussetzen von Entscheidungen dienen soll, ist dabei ein gutes Beispiel. Die Frage, ob tatsächlich eine Zäsur im Handeln stattfindet oder es sich, so erscheint es leider offensichtlich, lediglich um ein Nacheifern des Zeitgeistes handelt, darüber kann man erst in einigen Monaten ein erstes Urteil fällen. Bei der aktuellen Debatte ist es deshalb wichtig, genau hinzuhören und auf eine unumkehrbare Umsetzung der Vorschläge zu drängen. Die Ruhe vor dem Sturm Dass sich die Besitzer der bereits abgeschriebenen Kernkraftwerke so schnell und ohne Widerrede mit der Situation abfinden werden, ist kaum zu erwarten, die Aktionäre werden die horrenden Einnahmenverlust nicht klaglos hinnehmen. Dazu kommt noch, dass wir im Grunde genommen eigentlich alles beim alten belassen möchten. Ein reines Gewissen und eine weiße Weste, das ist uns wichtig. Wir möchten weiterhin unbeschwert leben und wohnen und uns den alltäglichen Luxus nicht verbieten lassen - Leben ohne Reue. Es sollte für uns bitteschön weiterhin bequem bleiben. Das längst fällige Hinterfragen unseres Lebenswandels wäre für viele undenkbar. Schnell kann die Stimmung wieder kippen. Sind die Katastrophenmeiler erst mal aus dem Blickfeld verschwunden, kann unsere Bequemlichkeit und das allzeit beliebte Sankt-Florians-Prinzip schnell wieder zur Umkehr vom Ausstieg des Ausstiegs genutzt werden. Denn der Atomausstieg könnte viel teurer werden als gedacht - genau wie damals die deutsche Einheit. Es ist zu befürchten, dass das fossile System noch ein paar Jahre weiter existieren darf und der allzu notwendige Wechsel ausbleibt. Bleibt zu hoffen, dass dieses Schlüsselerlebnis nachhaltiger wirkt als Tschernobyl.
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