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Wissen Sie wer 1851 geboren wurde? Nein? Ich sag´s ihnen: Der Syrer Hussein Schadli. Bis vor ein paar Monaten war er der älteste Mensch unseres Planeten. Er verstarb leider im vergangenen Jahr im Alter von 148 Jahren. Wie es heißt soll er noch bis zu seinem Tod über ein hervorragendes Gedächtnis und gute Augen verfügt haben. Ein Geheimnis seines langen, gesunden Lebens ist höchstwahrscheinlich seine Ernährung: Die Küche des Mittelmeerraumes. Mit Recht wird die traditionelle mediterrane Küche von Gesundheitsexperten zunehmend als vorbildlich für eine gesunde Ernährungsweise gelobt. Olivenöl ist die Essenz der mediterranen Küche und ein Lebensmittel mit wissenschaftlich nachgewiesener, gesundheitsfördernder Wirkung. Olivenöl liefert beispielsweise Vitamin E und neutralisiert damit zellschädigende, sogenannte Frei Radikale. Vor allem aber enthält Olivenöl relativ viele einfach ungesättigte Fettsäuren, die das ungesunde LDL-Cholesterin senken. Gleichzeitig erhöht Olivenöl das gesunde HDL-Cholesterin, das Arterienverkalkung entgegenwirkt. Kein Wunder also, daß mediterrane Menschen wie Husein Schadli 148 Jahre alt werden können ohne vorzeitig zu "verkalken". Doch Olivenöl ist nur eines der wesentlichen Bestandteile der typischen Gerichte rund ums Mittelmeer. Zur Mediterranen Küche gehört genauso als Essenz eine besondere, mediterrane Lebensart. Mir erscheinen bei dem Wort "Mediterran" beispielsweise Bilder von einem ganz bestimmten Licht, einem ganz bestimmten Gelb, Grün, einem ganz bestimmten Blau; das Bild eines heißen, hellen Tages, den man im milden Schatten von silbrigen Olivenbäumen verbringt, verschläft, den Geruch von Kräutern wie Majoran, Rosmarin, Estragon, Lavendel und Zitronenmelisse in der Nase. Mediterran heißt für mich auch einfach Zeit haben, sich Zeit nehmen zum Nachdenken, zum Kochen, zum Essen, zum Genießen; sich Zeit nehmen, die Farbe des Weines zu studieren, ehe man ihn trinkt; sich Zeit nehmen, den Geruch der Speisen aufzunehmen, ehe die Gabel mit ihnen im Mund verschwindet. Zeit ist ein wichtiges Element der Mediterranen Küche. Die einzelnen Zutaten müssen Zeit haben, sich miteinander zu verbinden. Der Körper, Mund, Speiseröhre und Magen müssen Zeit haben, sich auf die Speisen vorzubereiten. Bei den gesundheitlichen Wirkungen der Mediterranen Küche spielt der Faktor Zeit mit Sicherheit auch keine nicht minder wichtige Rolle, als die chemische Zusammensetzung und Herkunft des Olivenöls. Leider wird dies heute meist im Konkurrenzkampf - mit virtuellen, indischen Computerspezialisten - um die wenigen gut bezahlten Jobs mit der Garantie für eine 50-Stunden-Woche inclusive unbezahlten Überstunden vergessen. In einer Zeit, in der die Bezeichnung "Toskana-Fraktion" für Politiker zu einem Schimpfwort geworden ist, wird es leider immer mehr auf Zeitersparnis erpichte Leute geben, die husch, husch ein paar vorgekochte italienische Nudeln in die Mikrowelle schieben und schnell mal eine Glutamat-Pesto aus dem Supermarkt drüberkippen und das ganze zwischen Computerjob und Börsenkurs mit einem hastigen Schluck Schicki-Micki-Pinot Grigio in den gestylten Körper einführen. Doch ob das wirklich noch mediterrane Küche ist? Pesto Alla Genovese: Ein altes Rezept aus Ligurien Zutaten: 36 Blätter blühender Basilikum (nicht waschen, aber dennoch gut mit einem Tuch säubern) Einen großen Eßlöffel voll sardischer Pecorino-Käse Eine Hand voll Pinienkerne Drei Knoblauchzehen Eine Prise Meersalz Einen großen Eßlöffel voll Parmesankäse aus Reggio Emilia Ein Glas Olivenöl (Kalt Gepreßt aus Ligurien) Zubereitung: Basilikum, Knoblauch und Salz in einem Mörser (ideal ist ein Marmor-Mörser) zerreiben. Langsam alle anderen Zutaten (bis auf das Olivenöl) beigeben und weiter zerreiben bis eine homogene Paste entsteht. Das Ganze zusammen mit einem halben Glas Olivenöl in eine Schale geben. Mit einem Holzlöffel gut vermengen, so daß eine leichte Creme entsteht. Sie kann mit Olivenöl abgedeckt kühl aufbewahrt werden. Wenn die Pesto Alla Genovese schließlich auf die Pasta kommen soll, wird sie vorher mit einem Eßlöffel voll heißen Wasser verdünnt. Zum Trinken empfiehlt sich ein trockener Weißwein. Damit der Geschmack der Pesto am besten zur Geltung kommt, sollte ausnahmsweise auf die Vollkorn-Spaghetti verzichtet werden, da diese einen zu kräftigen Eigengeschmack haben.< Die gesundheitsfördernden Inhaltstoffe der wichtigsten Pesto-Zutaten Basilikum: Monoterpene, Carotinoide, Chlorophyll, Phenolsäuren Knoblauch: Sulfide, Flavonoide, Phenolsäuren Pinienkerne: Vitamin E, Phytosterine, ungesättigte Fettsäuren Olivenöl: Vitamin E, einfach ungesättigte Fettsäuren Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors und der Redaktion.
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