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So beschränkte sich Thierry Mueth vom französischen Photovoltaik-Verband Enerplan in seinem Vortrag auch fast ausschließlich auf die Darstellung der Veränderungen im Detail. Kämpferischer gab sich Bruno Cassin von Sillia Énergie, der sich auch aktiv in der Industrievereinigung der französischen Photovoltaik-Hersteller AIPF engagiert. Dieser Verband wurde erst im September 2010 gegründet als absehbar war, dass die vollmundigen Versprechungen von Sarkozy aus 2009 wohl nicht eingelöst werden. Cassin will nachverhandeln und weiter mit der Regierung im Gespräch bleiben. Vor allem französische Modulhersteller kritisieren die Deckelung des Zubaus von 500 MW pro Jahr. Mittlerweile haben sie Produktions-Kapazitäten von 855 MW aufgebaut, und ob die Überkapazität durch Exporte wettgemacht werden kann, ist mehr als fraglich. Durch die Senkung der Vergütung auf den jetzigen Stand werden nur noch solche Projekte wirtschaftlich arbeiten können, die mit extrem preiswerten Komponenten ausgestattet werden. Diese kommen zum größten Teil aus Fernost, was der einheimischen Industrie doppelt schadet. Aber nicht alle Marktteilnehmer sehen die Situation in Frankreich so kritisch. Mounting Systems, seit September 2010 mit einer eigenen Niederlassung bei Lyon vor Ort, rechnet in 2011 mit ungefähr gleichen Umsatzzahlen wie im vergangenen Jahr. Die Ingenieure von Valeco, einer kleineren Projektgesellschaft aus Südfrankreich, die auch in Windanlagen investieren, sehen ebenfalls gelassen in die Zukunft. Natürlich müssen sie sich auf die Veränderungen einstellen, wollen ihre Projekte aber weiterverfolgen und sind optimistisch, dass dies auch gelingen kann. Andere Marktteilnehmer sind froh, dass mit der Deckelung bei 500 Megawatt zumindest der Status Quo beibehalten wird. Ungefähr bei dieser Größenordnung lag in 2010 die Gesamtzahl der neu errichteten Anlagen. Florent Abadie von Enerparc hatte dem vorausgegangenen Moratorium der französischen Regierung sogar positive Effekte abgewonnen. Dadurch konnte sich die Branche darauf einstellen, dass es tiefgreifende Veränderungen geben wird, so Abadie in seinem Vortrag. Enerparc wird noch zwei Projekte in Frankreich realisieren, die bereits genehmigt sind. Ob es weitere Projekte geben wird, ist derzeit unklar. Die enormen bürokratischen Hürden stellen eine besondere Barriere im französischen Markt dar. Nirgendwo sonst in Europa sind die Laufzeiten für Planung, Projektierung und Genehmigung von großen Solarprojekten so lang wie in Frankreich. Ein Umstand, der in Diskussionen und Tischgesprächen immer wieder eine Rolle spielte. Trotz allen politischen Widrigkeiten herrschte Einigkeit, dass große Photovoltaik-Anlagen ein wichtiges Marktsegment in der Solarbranche darstellen, welches sich in den kommenden Jahren weiter entwickeln wird. Für die Teilnehmer lieferte die Konferenz wertvollen Input über die europäischen Märkte, über technische und rechtliche Details sowie zur Finanzierung von Großanlagen. "Trotz der Enttäuschung über die politischen Entwicklungen haben wir sehr positives Feedback von den Teilnehmern bekommen" freut sich Anika Sperling von der Solarpraxis AG, renommierter Wissensdienstleister aus Deutschland und Veranstalter der Konferenz. "Der große Informationsbedarf rund um Planung, Finanzierung und Bau von Photovoltaik-Großanlagen ist nach wie vor deutlich zu spüren, und unser Konferenzformat hat sich nach dem erfolgreichen Auftakt in Prag 2010 auch in Paris bewährt." Für 2012 ist eine dritte Auflage der Konferenz fest eingeplant - das Land allerdings steht noch nicht fest. "Wir müssen sehen, wie sich die Situation in Europa weiter entwickelt - danach wird sich unsere Standortwahl richten" so Sperling. Hinweis für die Redaktionen: Alle weiteren Informationen finden sie unter: www.solarpraxis.de Für Rückfragen und Fotomaterial: Miriam Hegner, Tel.: 030/72 62 96-304, E-Mail: conferences@solarpraxis.de
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