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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 11.07.2000
Einbahnstrasse fuer Rheinfische
WWF beurteilt Fischtreppe in Iffezheim skeptisch Tiere gelangen nur flussauf-, nicht aber flussabwaerts
Rastatt, 10. Juli 2000. Das WWF-Auen-Institut in Rastatt ist geteilter Meinung zu Europas groesstem Fischpass in Iffezheim am Rhein: Anlaesslich der Einweihung begruesste Institutsleiter Prof. Emil Dister das Bauwerk prinzipiell, stellte aber fest, dass Fische und andere Tiere damit nur flussaufwaerts gelangen. Fuer ihren Abstieg im Fluss gebe es noch keine befriedigende Loesung.

Dister lobte, dass sich die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) mit ihrem Programm "Lachs 2000" dem gravierenden Problem der oekologischen Durchgaengigkeit widme und den stark verbauten Rhein wieder attraktiver fuer wandernde Fische und andere Lebewesen mache. "Einige Probleme bleiben allerdings bestehen", betonte Dister. "Fische wie der Lachs koennen nun zwar die wenigen Laichgebiete flussaufwaerts erreichen. Die Jungfische muessen jedoch auch flussabwaerts wandern koennen, und dafuer gibt es noch keine ausreichende Loesung." Die Fischtreppe selbst ist faktisch nur in eine Richtung nutzbar. Fuer den Rueckweg haben die Tiere kaum Moeglichkeiten: Mit etwas Glueck werden sie durch die Schiffsschleusen mittransportiert. Ansonsten geraten sie in die Turbinen, was in der Regel toedlich endet. "Der Probebetrieb im Fischpass hat gezeigt, dass ueberraschend viele Fische die neue Aufstiegshilfe annehmen. Dies weist darauf hin, wie dringend notwendig diese Massnahme war. Allerdings zeigt es auch, wie viele Tiere beim Abwaertsschwimmen in Iffezheim kuenftig scheitern werden", warnte Dister.

Der WWF kritisierte ebenfalls, dass der 17 Millionen Mark teure Fischpass den Tieren nur helfe, diese eine Staustufe zu ueberwinden. "Nach 22 Kilometern blockiert die naechste unueberwindliche Staustufe in Gambsheim ihren Weg", erlaeuterte Dister, "und es schliessen sich bis Basel noch acht weitere an." Dister sieht jedoch eine zusaetzliche Moeglichkeit, die man nach wie vor angehen koennte: Man koennte flussparallele Auengewaesser wie ehemalige Seitenarme des Rheins miteinander verbinden. "Damit haette man bei gleichen Kosten mehr erreicht", urteilte Dister. Zudem waere eine solche Umgehung in alle Richtungen fuer die Lebewesen nutzbar.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Anja Rech, Pressereferentin im WWF-Auen-Institut, Tel.: 0 72 22/38 07-14, Fax -99
E-Mail: rech@wwf.de, Internet: www.wwf.de


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