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Presse-Stelle:  Vegane Gesellschaft Deutschland e.V., D-10052 Berlin
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 10.02.2011
Erklärung: Es bleibt dabei - Vegane Gesellschaft Deutschland sagt VeggieWorld wegen Teilnahme von FrieslandCampina ab
Planung der eigenen Messe »VeganFach« wird angekündigt
Auf der unter der ideellen Trägerschaft des Vegetarierbund Deutschland stehenden VeggieWorld (»Messe für nachhaltigen Konsum«, Wiesbaden vom 11.02.-13.02.2011) sollte auch Vion, der zweitgrößte Fleischkonzern Europas mit vermeintlichen Fleischalternativen ausstellen, die Eier aus konventioneller Massentierhaltung enthalten. Dieses brachte die Messeteilnahme der Veganen Gesellschaft Deutschland intern in die Diskussion, zumal Vion die größte Standfläche auf der Messe gebucht hatte. Die vermeintlichen Fleischalternativen sind aber moralisch nicht besser als Fleisch, zumal die Eierproduktion eng an die Fleischproduktion gekoppelt ist (1).

Die Vegane Gesellschaft Deutschland begrüßt die Absage von Vion. Es stellt allerdings auch FrieslandCampina aus, ein Konzern, der seine Milchprodukte selbst in jene Regionen der Welt verkauft, in denen die Mehrheit der Bevölkerung mehrheitlich laktoseintolerant ist. Zum Beispiel nach Afrika und Asien - auch dort ist FrieslandCampina einer der Bigplayer, dank enormer PR- und Werbegelder, die den Milchkonsum in diesen Ländern überhaupt erst durchsetzbar machen. (2) Wenn Frieslandcampina auf der VeggieWorld ausstellt, ist die Vegane Gesellschaft Deutschland deshalb dort nicht vertreten.

FrieslandCampina fördert Gentechnik und verkauft Milch auch in Afrika und Asien

Zudem handelt es sich bei FrieslandCampina um einen die Gentechnik unterstützenden Konzern. Die von FrieslandCampina unter der Marke Valess auf der Messe ausgestellten Produkte sind nicht einmal bio. Sie enthalten Eier und Milch aus der konventionellen Massentierhaltung und stellen deshalb nur eine Schein-Alternative zu Fleisch da, für die genauso Tiere sterben müssen wie für Fleisch. (3)

Eine Provokation für ethische Veganer_innen und Vegetarier_innen

FrieslandCampina hat in jeglicher Hinsicht eine negative Ökobilanz und ist mitverantwortlich für die Massentierhaltung, unter der Rinder sehr leiden müssen - und wogegen sich ja Veganer_innen und auch andere Vegetarier_innen gerade wenden. Dass ausgerechnet auf einer Messe, die für »nachhaltigen Konsum« stehen soll, ein Konzern wie FrieslandCampina ausstellt, ist fast schon eine Provokation für die veganen und auch vegetarischen Aussteller_innen und Besucher_innen, die es ernst meinen mit einem bewussten und gezielt anderen, ethischeren Konsum.

Mehrheit gegen eine Messeteilnahme, solange Frieslandcampina Aussteller ist

Den Spagat zwischen Bio-Vegan auf der einen Seite und konventioneller Gentechnik und Massentierhaltung auf der anderen Seite kann die Vegane Gesellschaft Deutschland nicht mittragen. Auch unsere Basisgruppen vor Ort haben sich mehrheitlich gegen eine Teilnahme ausgesprochen. Stattdessen wird die Vegane Gesellschaft Deutschland mit der VeganFach bald die Schirmherrschaft über eine eigene Messe übernehmen, auf der dann ausschließlich vegane Produkte präsentiert werden, Produkte also, für die Tiere überhaupt nicht ausgenutzt werden.

Sollte Frieslandcampina doch nicht an der Messe teilnehmen, ist die Vegane Gesellschaft Deutschland als Aussteller dabei.

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Quellen:

(1) »Die Eierproduktion läuft parallel zur Fleischproduktion, indem die Legehenne ab einem bestimmten Alter bzw. je nach Rückgang der Eierproduktion geschlachtet und anschließend als Fleisch verarbeitet wird. Länder mit einer hohen Pro-Kopf-Eierproduktion erzeugen ebenfalls eine hohe Pro-Kopf-Hühnerfleischproduktion«.
salim m. ali: Fleisch aus der perspektive der Welternährung, Bremen 2010. (der Autor war von 1992 bis 2010 lehrbeauftragter in den fachgebieten Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Oldenburg und ist gründer des world potato programm) Außerdem werden die männlichen Küken in der »Legehennen«-Produktion ausselektiert und anschließend geschreddert.

(2) siehe z. b.: www.frieslandcampina.com/deutsch/about-us/brands/dutch-lady.aspx
Aufschlussreich ist die Aussage: »Für Situationen, in denen das Baby Muttermilch nicht (mehr) über die Brust oder das Fläschchen erhalten kann, bieten wir vor allem in Asien und Afrika ein Sortiment von Baby- und Kindernahrung an. Also auch für ältere Kinder.« ( quelle: www.frieslandcampina.com/deutsch/about-us/products/infant-and-toddler-nutrition.aspx )

(3) Damit Kühe Milch geben können, müssen sie jedes Jahr kalben und die Kälber werden je nach Geschlecht selbst »Milchkühe« oder nach Mästung geschlachtet. Auch die Milchkühe selbst werden nach wenigen Jahren noch in ihrer Jugend geschlachtet. Salim m. Ali (Quelle siehe Anmerkung 1): »Milch kann als Nebenprodukt der Fleischindustrie (.) bezeichnet werden.«

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Mehr zum Thema:

> Offener Brief von Christian Vagedes (Vegane Gesellschaft Deutschland) an Sebastian Zösch (Vegetarierbund Deutschland, Trägerschaft der VeggieWorld) siehe:

www.vegane-gesellschaft.org/2011/02/08/offener-brief-von-christian-vagedes-an-sebastian-zosch-vebu-bitte-ladet-frieslandcampina-aus-und-setzt-ein-zeichen-fur-menschen-und-tierrechte-umweltschutz-und-die-zukunft/#more-2610

www.vegane-gesellschaft.org

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