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![]() In dem fünfjährigen Erprobungs- und Entwicklungsprojekt wurden verschiedene ökologische und ökonomische Fragen untersucht. Ziel war es, auch im ökologischen Landbau noch weitere Optimierungsmöglichkeiten zum Schutz der Natur bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Produktion zu erproben. So wurden beispielsweise kleinflächig die Getreidestoppeln am Ackerrand erst zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet. Damit wurde spätblühenden Ackerwildkräutern die Chance gegeben zur Samenreife zu gelangen, wovon auch Feldhasen, wandernde Amphibien sowie samenfressende Feldvögel wie die Grauammer profitierten. "Die Projektergebnisse zeigen sehr deutlich, dass es eine ganze Reihe von Maßnahmen in der Landwirtschaft gibt, die vielen Tier- und Pflanzenarten gleichzeitig nützen. Nur wenige Bewirtschaftungsformen wiesen negative Effekte für einzelne Zielarten auf. Deshalb sollte zum Beispiel ein Spätschnitt von Kleegras zum Schutz bodenbrütender Feldvögel und Feldhasen nicht in der Umgebung von Amphibienlaichgewässern durchgeführt werden, da die zweite Mahd dann in den Zeitraum der Jungtierwanderung fällt. Um Misserfolge auszuschließen, müssen Maßnahmen daher artspezifisch konzipiert und umgesetzt sowie mit den betriebswirtschaftlichen und agrarpolitischen Bedingungen optimiert werden, " sagte die BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. In sehr enger Kooperation mit dem 1.200 ha großen Demeter Marktfrucht- und Milchviehbetrieb Ökodorf Brodowin GmbH & Co. KG, nordöstlich von Berlin gelegen, ging ein interdisziplinäres Team über einen Zeitraum von fünf Jahren verschiedenen agrarökologischen und agrarökonomischen Fragen nach. Typische Tier- und Pflanzenarten der Agrarlandschaft aus der Gruppe der Feld- und Heckenvögel (u.a. Feldlerche und Grauammer), der Amphibien, Insekten, Säuger (Feldhase) sowie der Ackerwildkräuter und Trockenrasenflora wurden genauer untersucht. Dabei bildeten die Bewertungen der naturschutzfachlichen Optimierungsmaßnahmen im Kleegras-, Getreide- und Körnerleguminosenanbau sowie der so genannten strukturellen Maßnahmen wie Anlage von Säumen, Blüh- und Gewässerrandstreifen und Pflege von Flurgehölzen die Untersuchungsschwerpunkte. Das Erprobungsvorhaben wurde vom Ökodorf Brodowin e.V. in Zusammenarbeit mit dem Marktfrucht- und Milchviehbetrieb Ökodorf Brodowin GmbH & Co. KG und dem Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) durchgeführt. Die neue Veröffentlichung liefert den wissenschaftlichen Hintergrund zu dem bereits 2008 erschienenen Praxishandbuch "Naturschutz im Ökolandbau" von Sarah Fuchs und Karin Stein-Bachinger. Die Ergebnisse sind für weite Teile Nordostdeutschlands repräsentativ und können auf vergleichbare Regionen und Bewirtschaftungssysteme übertragen bzw. angepasst werden. Der Demeterbetrieb in Brodowin setzt ausgewählte Naturschutzmaßnahmen auch weiterhin um und kann dadurch beispielhaft für den erfolgreichen Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis fungieren (aktuelle Informationen unter www.brodowin.de und www.naturschutzhof.de). Das Buch ist als Heft 90 in der Schriftenreihe "Naturschutz und Biologische Vielfalt" des Bundesamt für Naturschutz erschienen und ist für 24 Euro über BfN-Schriftenvertrieb zu beziehen. (www.buchweltshop.de/bfn/) Mehr Informationen/Interviewpartner erhalten Sie über die Pressestelle des ZALF: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Susanne Hecker 033432/82 309, susanne.hecker@zalf.de sowie über: Ökodorf Brodowin e.V., Dr. Martin Flade Dorfstr. 60, 16230 Brodowin Tel./Fax 033362/70 123, flade@dda-web.de Hinweis: Das Jahr 2011 ist das internationale Jahr der Wälder. Das Bundesumweltministerium (BMU) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) laden zu vielfältigen Wanderaktionen im Mai und Juni ein. Weitere Informationen finden Sie unter: www.Wandertag.biologischeVielfalt.de Für Kinder gibt es zum Thema Wälder wieder spannende Aufgaben zu lösen: www.Naturdetektive.de Hrsg: Bundesamt für Naturschutz Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit Konstantinstraße 110 53179 Bonn Fon: 0228/8491 - 4444 Fax: 0228/8491 - 1039 presse@bfn.de www.bfn.de
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