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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 06.07.2000
Vorwaerts Niedersachsen, es geht zurueck mit dem Wattenmeerschutz!
Nationalpark-Gesetzesnovellierung in Niedersachsen
Die geplante Novellierung des Nationalparkgesetzes in Niedersachsen wird nach bisherigem Planungsstand in verschiedenen Bereichen zu einer qualitativen und quantitativen Verschlechterung des Wattenmeerschutzes fuehren. Zu diesem Schluss kommen die Umweltverbaende AKN, BUND, NABU und WWF, auf Grund des Berichtes des Niedersaechsischen Umweltministeriums, der Ende Juni dem Landtag vorgestellt wurde. "Die Verkleinerung der Nationalparkflaeche auf den Inseln, die Zulassung weiterer sportlicher Aktivitaeten in der Erholungszone, die Herabstufung des Schutzstatus zum Bau von Golfplaetzen und die Beschneidung von Kompetenzen der Nationalparkverwaltung stellen erhebliche Rueckschritte dar", kritisierte eine Sprecherin der Verbaende.

Auf grosse Skepsis stoesst ausserdem die geplante Ausweitung der Landeplaetze fuer Flugzeuge auf den Inseln. "Wenn die Gesetzesnovellierung kaum etwas fuer die Natur bringt, kann auch auf sie verzichtet werden!", erklaerten AKN, BUND, NABU und WWF. Positiv bewerten die vier Umweltverbaende beim Nationalpark Niedersaechsisches Wattenmeer Erweiterungen um das Naturschutzgebiet Dollart und seewaerts um einen Teil des Borkumriffs sowie die Ausweitung der Ruhezonen.

Damit befuerwortet der Bericht der Landesregierung die langjaehrige Forderung der Naturschutzverbaende um Aufnahme des Dollart in den Nationalpark. Allerdings befuerchten die Umweltverbaende dass mit der Integration des Dollart in den Nationalpark eine qualitative Verschlechterung verbunden ist, weil Teile des heutigen Naturschutzgebietes als Erholungszone ausgewiesen werden sollen. Hier koennen dann verschiedene Aktivitaeten legal stattfinden, die mit erheblichen Stoerungen fuer die Vogelwelt verbunden sind. "Es ist keine Verbesserung und Weiterentwicklung des Nationalparks, wenn die Herausnahme von Flaechen auf den Inseln mit einer Vergroesserung des Nationalparks um den Dollart kompensiert werden soll. Nationalparkflaechen gehoeren nicht auf den Basar der Beliebigkeiten. Die Einbindung des Dollart liesse sich allerdings dann positiv bewerten, wenn keine Verschlechterung gegenueber der bestehenden Naturschutzverordnung eintritt", sagte eine Sprecherin der Verbaende.

Entscheidende Forderungen der Umweltverbaende fuer eine nationalparkgerechte Entwicklung wie die Verbesserung des Schutzes in der Ruhezone, Einrichtung von nutzungsfreien Bereichen und Schutz aller lagestabilen Miesmuschelbaenke im Watt sowie Buendelung der Kompetenzen bei der Nationalparkverwaltung werden bisher nicht beruecksichtigt. Die Verbaende fordern Landesregierung und Parlament auf, die Gesetzesnovellierung zu nutzen, um den Wattenmeerschutz zu verbessern und sich dazu an den internationalen Kriterien fuer Nationalparke zu orientieren. "Mit einem besseren Schutz fuer Tiere, Pflanzen und Lebensraeume wird die Qualitaet des Nationalparks erhoeht. Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Touristen und die in der Region lebenden Menschen", so die Verbaende.

Fuer Rueckfragen wenden Sie sich bitte an:Beatrice Claus, WWF, Tel. 0421 / 6 58 46 19
Dr. Andreas Lindemann, NABU, Tel. 0511 / 9 11 05 26
Carl-Wilhelm Bodenstein-Dressler, BUND, Tel. 0511 / 9 65 69 15
Stefan Menzel, AKN, Tel. 0421 / 7 76 75

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