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![]() Zwitschern morgens später, sobald sie gefüttert werden (BlaumeiseFoto: Frank Derer - NABU)Basel/Wien (pte/15.12.2010/06:05) - Wer Vögel im Garten oder am Balkon füttert, kann morgens länger schlafen. Denn die Vogelmännchen beginnen ihrer Morgengezwitscher später, wenn sie mit Futter versorgt sind, berichten Forscher der Universitäten Basel und Oslo in der Zeitschrift "Animal Behaviour". Fütterung ist somit nicht nur ein Vergnügen für Beobachter, sondern verändert das Verhalten der Tiere. "Vogelfütterung hat Vor- und Nachteile. Im Winter ist sie aus Sicht des Vogelschutzes jedoch sinnvoll", erklärt Norbert Teufelbauer von Birdlife Österreich www.birdlife.at im pressetext-Interview. Ablenkung von der Morgenarbeit Die Forscher um Katja Saggese und Valentin Amrhein hängten im April Futtersilos und Meisenknödel in 28 Kohlmeisen-Revieren auf, von denen sie zu Vergleichszwecken nur die Hälfte tatsächlich mit Futter befüllten. Richtmikrofone registrierten jeweils eine Stunde vor und nach Sonnenaufgang das Gezwitscher der Zaungäste. Es zeigte sich, dass gefütterte Kohlmeisen-Männchen 20 Minuten später zu singen beginnen, und zwar auch zwei Wochen nach Ende des Futterangebots. Die Experten gehen davon aus, dass die Revierbesitzer durch das Futter und durch angelockte Konkurrenz von auswärts vom Singen abgelenkt werden. Ohne Auswirkungen dürfte das jedoch nicht bleiben, erfüllt doch das frühmorgendliche Gezwitscher der Vogelmännchen eine bestimmte biologische Funktion. Bei manchen Arten wie etwa der Nachtigall ist das die Verteidigung des Reviers. Bei Kohlmeisen-Männchen vermutet man, dass sie dadurch das eigene Weibchen vom Fremdgehen abhalten wollen. Vögel nur im Winter füttern Über langfristigen Folgen von Fütterung weiß man bisher erst wenig. "Manche Vogelarten produzieren in der nächsten Saison mehr Junge, wenn sie im Winter gefüttert werden", berichtet Teufelbauer. Die Basler Vogelforscher nehmen auf Grundlage ihrer aktuellen Ergebnisse an, dass der spätere Gesangsbeginn von gefütterten Männchen deren Erfolg bei der Verteidigung des eigenen Weibchens schmälert. Eventuell gibt es daher mehr "Kuckucksjungen" im Nest, wodurch der Fortpflanzungserfolg sinkt. "Grundsätzlich ist Füttern im Winterhalbjahr in Ordnung, da die Vögel in dieser Zeit schlechteren Nahrungszugang bei gleichzeitig erhöhtem Energiebedarf haben. Zu Beginn der Brutzeit im Frühling ist eine Fütterung nicht mehr notwendig", so Teufelbauer. Vogelliebhaber stimmen das Futter auf die Vögelarten ab, die sie anlocken wollen. "Also Körner für Körnerfresser, wobei sich über kleine Körner besonders Finken und Tauben freuen. Meisen, Spechte und Kleiber brauchen darüber hinaus Fetthältiges, während sich Amsel, Drossel und Rotkehlchen durch Müsli anlocken lassen. Beobachter profitieren am meisten Der wichtigste Verdienst der Vogelfütterung ist für Teufelbauer ihr pädagogischer Wert. "Für viele - besonders für Kinder - ist die Vogelhaus-Beobachtung die wichtigste Verbindung zur Natur. Da man nur das schützt, was man kennt, schafft die Vogelfütterung neue Zugänge zum Naturschutz." In diesem Zeichen steht auch die "Stunde der Wintervögel" im Jänner, der größten bundesweiten Vogelzählung. Wer sich beteiligt, verzeichnet eine Stunde lang vom Fenster aus alle erkennbaren Vögel. "Die gesammelten Daten erlauben Ranglisten, regionale Vergleiche und über die Jahre auch wissenschaftliche Erkenntnisse", so der Vogelexperte. Links zur "Stunde der Wintervögel" in Deutschland www.stundederwintervoegel.de (6.-9. Jänner 2011) und Österreich (6. Jänner 2011) www.birdlife.at/sdw/ (Ende) Aussender: pressetext.redaktion Redakteur: Johannes Pernsteiner email: pernsteiner@pressetext.com Tel. +43-1-81140-316
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