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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 09.12.2010
Verschlechterungen durch Fahrplanwechsel bei der Bahn
Zum Winterfahrplanwechsel der Bahn am 12. Dezember 2010 erklärt Dr. Anton Hofreiter, Sprecher für Verkehrspolitik:
Der Bund nimmt nach wie vor seinen Gewährleistungsauftrag nicht war, sondern überlässt der Deutsche Bahn eine eigenwirtschaftliche Planung des Fernverkehrs. Die Folge ist, dass die Deutsche Bahn seit Jahren das Angebot reduziert. Der beliebte Interregio wurde komplett eingestellt. Schleichend werden immer mehr IC-Linien ausgedünnt. Großstädte wie Chemnitz oder Mönchengladbach sind gar nicht mehr in den Fernverkehr eingebunden. Die Aufgabe weiterer Städte droht.

Auch Serviceleistungen werden weiterhin zurückgefahren. So verringert sich weiter das Angebot der Fahrradmitnahme. Das Netz an Fernverkehrsverbindungen der Bahn, das es ermöglicht, Fahrräder mitzunehmen, ist lückenhaft und durch häufiges Umsteigen sowie lange Fahrzeiten so unattraktiv, dass sich ein überregionaler Radtourismus in Deutschland nicht weiterentwickeln kann.

Der Bund muss endlich seinem Gewährleistungsauftrag nachkommen. Nur so kann die aufgezeichnete Entwicklung nachhaltig gestoppt werden. Das heißt, der Bund muss Zughäufigkeit und -qualität festgelegen können, um eine Optimierung des gesamten Netzes zu erreichen. Das hatte auch der Bundesrat in einem Gesetzentwurf in der letzten Wahlperiode einstimmig gefordert.

Während die Bahn von einer Optimierung des Bahnverkehrs durch den Fahrplanwechsel spricht, kürzt sie weiterhin Verbindungen oder dünnt sie aus. So wird für Ostsee-Reisende die Fahrt an die Küste noch beschwerlicher. Die Bahn streicht drei der täglich fünf Intercity-Verbindungen von Berlin nach Stralsund. Für die Fahrgäste bleibt nur der Wechsel auf die regelmäßig überfüllten Regionalzüge. Für Reisende aus Bayern verschlechtert sich das Angebot Richtung Skandinavien und Osteuropa drastisch. Die Bahn hat die beliebten Nachtzugverbindungen nach Kopenhagen sowie nach Warschau/Moskau ersatzlos gestrichen, ebenso die mitgeführten Kurswagen aus und nach Innsbruck und Basel. Eine Reise in Richtung Skanidnavien beziehungsweise Warschau/Moskau ist somit künftig mit Umsteigen und Zeitverlust verbunden. Der Nachtzug nach Warschau/Moskau war erst vor vier Jahren eingeführt worden.


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