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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 04.07.2000
WWF: Keine Harpunen auf Moby Dick!
Japan will Jagd auf Pottwale wieder aufnehmen
Adelaide, Frankfurt am Main, Juli 2000. Zum Auftakt der 52. Konferenz der Internationalen Walfang Kommission (IWC) im australischen Adelaide, fordert der WWF die Japanische Regierung auf, ihre Plaene zur Ausweitung der Waljagd aufzugeben. Die Japaner haben angekuendigt, in der naechsten Saison erstmalig zehn Pottwale und 50 Brydes-Wale, zusaetzlich zu den schon vorgesehenen 540 Zwergwalen zu toeten. Offiziell soll dies einem wissenschaftlichen Forschungsprogramm dienen, doch die Japanische Walfaengerorganisation hat offen zugegeben, dass es bei der Jagd um den Erwerb von Walfleisch fuer den heimischen Markt geht.

In einer Broschuere, die in Australien verteilt wurde, werben die Japanischen Walfaenger um Verstaendnis fuer ihre Kultur und vergleichen den traditionellen Konsum von Walfleisch in Japan mit der australischen Vorliebe fuer Fleischpasteten."Hier geht es nicht darum, ob wir die japanische Kultur respektieren oder nicht," sagt Volker Homes, Walexperte beim WWF-Deutschland. "Es geht um das Ueberleben der Wale. Das koennen wir nur gewaehrleisten, wenn die Internationale Gemeinschaft zusammen arbeitet. Weder die Japaner, noch eine andere Nation hat das Recht, eigenmaechtig ueber diese gefaehrdeten Tiere zu verfuegen."

Schon 1986 hat die IWC ein Moratorium fuer den gesamten kommerziellen Walfang verfuegt, doch ein Schlupfloch erlaubt den Mitgliedsstaaten, Wale zu wissenschaftlichen Zwecken zu jagen. Japan missbraucht diese Regelung um kommerziellen Walfang zu betreiben, obwohl die IWC bestaetigt, dass die japanischen Daten wissenschaftlich nicht nutzbar sind. Die IWC erlaesst jaehrlich neue Resolutionen, die das Vorgehen Japans kritisieren, aber diese Resolutionen sind nicht rechtsverbindlich und bleiben folgenlos. Besonders scharf kritisieren viele IWC-Mitgliedsstaaten die Tatsache, dass die Japaner auch in der Antarktis jagen, einem Gebiet, das seit 1994 als absolutes Walschutzgebiet ausgewiesen ist. Seit Japan mit der "wissenschaftlichen" Waljagd begonnen hat, hat sich die Zahl der getoeteten Wale staendig erhoeht. 1987/88 waren es noch 300 Zwergwale, in diesem Jahr wollen die japanischen Waljaeger inklusive der gefaehrdeten Pott- und Brydes-Wale 600 Tiere toeten. Japan und seine Verbuendeten werden bei dieser Konferenz ausserdem versuchen, ein neues internationales Walschutzgebiet im Suedpazifik zu verhindern. "Es ist Zeit, dass Japan aufhoert, die IWC zu unterminieren und wieder mit der internationalen Gemeinschaft zusammen arbeitet, um eine Zukunft fuer die Wale zu garantieren," fordert Homes.

Weitere Informationen: Katrin Altmeyer, Pressestelle WWF, Tel: 069 / 791 44 214
Volker Homes, Referat Artenschutz/TRAFFIC beim WWF, Tel: 069 / 79144 183
am Sonntag 0171 1454 272
Umfangreiches Hintergrundmaterial zu Walen und zur IWC Konferenz bekommen Sie von der Pressestelle oder im Internet unter http://www.wwf.de/wale.html


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Weitere Informationen unter http://www.wwf.de



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