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![]() Dieckmann sprach an Stelle von Erhard Eppler, der wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen musste. Sie zitierte aus Epplers Redemanuskript unter anderem: "Hermann war ein mutiger Mensch - so mutig, dass er selbst kaum merkte, wie mutig er war." Epplers Text endete mit dem Satz: "Wir haben einen Menschen verloren, den sogar die nicht vergessen werden, die ihn gerne vergessen möchten." Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, der Hermann Scheer 30 Jahre lang angehört hatte, nannte Scheer einen "klugen Feuerkopf", der als einer der ersten erkannt habe, dass Energiepolitik auch eine friedenspolitische Dimension hat. Sein gesamtes politisches Handeln habe der Sozialdemokrat Scheer als globales Handeln verstanden. Außerdem sprachen bei der Gedenkfeier, an der zahlreiche Politiker/innen teilnahmen - unter anderen Wolfgang Thierse, Petra Pau, Andrea Nahles, Ulrich Stegner, Joachim Poß, Ulrich Kelber, Andrea Ypsilanti, Renate Künast, Jürgen Trittin, Gesine Lötzsch, Gregor Gysi, Simone Peters - die Mitglieder des EUROSOLAR- und des WCRE-Vorstands Wolfgang Palz, Michael Eckhart, Preben Maegaard und Mechtild Rothe, die Publizisten Franz Alt und Mathias Greffrath, sowie der Herausgeber der Zeitschrift Für Neues Energierecht, Peter Becker. Zum Abschluss der Gedenkstunde sagte Irm Pontenagel: "EUROSOLAR wird weiterleben. Ebenfalls der Weltrat für Erneuerbare Energien. Wir werden eine Hermann-Scheer-Stiftung ins Leben rufen, weil dieser Name beispielhaft für sein Lebenswerk steht." Alle, die Hermann Scheer ehren wollten, sollten sich den Titel seines Buchs "Der energethische Imperativ" zum Motto des Lebens machen. Franz Alt in seiner Gedenkrede: "In seinem jüngsten Buch gibt Hermann eine ganz einfache, aber sehr eindeutige Antwort wie es seine Art ist: Er hat es seiner Enkelin gewidmet. In diesem Buch für Lilly - und damit auch für Irm und Nina - fasst er sein ganzes Denken, sein ganzes Empfinden und seinen unverwechselbaren Kampf für eine bessere Welt noch einmal wie sein Vermächtnis zusammen. Er hat in diesem Buch-Titel sogar ein neues Wort erfunden: energethisch. Energethisch mit t h. Und in dieses Buch hat er mir wenige Tage vor seinem Tod hinein geschrieben: Der Kampf geht weiter! Hermanns Kampf für die 100%-ige solare Energiewende weltweit bis 2030 war ein ethischer, ein moralischer Kampf. Welch ein tiefer Sinn! Er kämpfte mit seiner ganzen Existenz für die Generationen seiner Tochter und seiner Enkelin. Der Dalai Lama meint: Der Sinn unseres Hierseins ist die Mitarbeit an der Bewahrung der Schöpfung... ... Gerhard Schröder hat zu Hermann einmal gesagt: "Das Gefährliche an Dir ist, dass Du zu Deinen Überzeugungen stehst". Nach dem Fertigschreiben seines Buches "Energieautonomie" hat er mir bei einem Spaziergang gesagt: "Der Geist trägt weit, viel weiter als ich am Beginn des Buches dachte." Hermanns Geist trägt weit. Sein Geist wird auch in Zukunft weit tragen. Lieber Hermann, Du hast einen guten Kampf gekämpft. Wir werden Deinen Kampf in Deinem Sinn weiter führen weiter führen. Nach einem Motte, das Dir gut gefallen würde: Bürger, zur Sonne, zur Freiheit!" Mathias Greffrath hat das einmalige Wirken von Hermann Scheer so beschrieben: "Der Politik hat Hermann Scheer dreißig Jahre seines Lebens gegeben. Durchhalten kann man das nur, wenn man - auch gegen alle Evidenz und allen medialen Zynismus - an einem ehrwürdigen und alten und europäischem Begriff von Politik festhält: Hermann Scheers Feld war die Öffentlichkeit als der Raum des kontroversen und argumentgestützten Raisonnierens. In diesem Raum hat er seine Nichtbeachtung in den nationalen Medien durchbrochen. (Und das gilt auch für die parteiinterne Öffentlichkeit - sehen Sie sich bitte noch einmal seine Rede auf dem Dresdner Parteitag von 2009 auf YouTube (www.youtube.com/watch?v=iM0TA9tnUIs) an: "Genossen, die Öffentlichkeit, das sind nicht die Medien, sondern das sind die Menschen.") Hermann Scheers Wirkung auf Versammlungen, bei Vorträgen, auf Kongressen in aller Welt beruhte darauf, dass er in seinen Zuhörern die Überzeugung stärkte, die epochale Wende sei nicht mit Elitenhandeln, nicht mir Vertrauen auf Experten, nicht mit Regierungen allein zu bewältigen. Seine kräftige Rhetorik schuf ein Gefühl für die Dringlichkeit und die Größe der Aufgabe und stärkte zugleich das Gefühl: sie ist zu bewältigen. Das Einfache, das schwer zu machende. Aber: We can... ... Hermann Scheers Wirkung war direkt und dezentral. Er strahlte etwas aus, das selten geworden ist oder in toten Großsubstantiven auf Parteitagen erstarrt: einen unironischen Ernst, eine leidenschaftliche Hingabe an ein großes Projekt, eine von Argumenten gestützte Verführung, mitzuwirken an einer, ja pardon, Menschheitsaufgabe. Er konnte eine große, geradezu kulinarische Lust und Freude ob der Größe dieser Aufgabe erzeugen. Epochale Aufgaben erfordern große Lösungen - Scheer nahm man solche und noch größere Sätze ab, weil er die Ausführungsbestimmungen, die konkreten Schritte, die konkreten Gegner, die Machbarkeit und die Hindernisse gleich folgen ließ." Die Abschiedsrede bei der Beisetzung und die Trauerreden bei der Gedenkfeier in Berlin von Mathias Greffrath und Franz Alt finden Sie im linken Container. Hier können Sie sich ins Kondolenzbuch eintragenQuelle: EUROSOLAR 2010
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