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Zeitungen in Deutschland bestehen durchschnittlich zu etwa 70 Prozent aus Recyclingpapier, was auch in etwa dem Rücklauf von Zeitungen in Deutschland in das stoffliche Recycling entspricht. Der Rest ist Frischfaserpapier - das heißt Papier, das aus Holz hergestellt wird. Wenn Holz als Rohstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, gleich ob sie energetisch oder stofflich genutzt werden, gehen etablierte Ökobilanzen von einer Klimaneutralität aus. Das Öko-Institut erweitert jedoch die Bewertungskriterien und legt den heute durchschnittlichen Recyclingpapieranteil von 70 Prozent als sogenannten Benchmark-Wert zugrunde. Eine Zeitung, die weniger Recyclingpapiere einsetzt, wird mit einem Malus in der Öko-Bilanz belegt - sie erhält Minuspunkte. Eine Zeitung, die mehr Recyclingpapiere bzw. Altpapier zur Herstellung einsetzt, erhält Bonuspunkte. "Dieses Vorgehen berücksichtigt erstmals, dass auch nachhaltig bewirtschaftete nachwachsende Rohstoffe ein rares Gut sind", erklärt Stefan Seum, Experte für CO2-Bilanzierung von Waren und Dienstleistungen am Öko-Institut. "So werden nachwachsende Rohstoffe zum Beispiel für die Produktion von Bioenergie benötigt, um die Klimaziele zu erreichen. Wir müssen deshalb an anderer Stelle Alternativen in der Nutzung - wie Recycling bei Papier - finden." Bei der taz trägt die Papierherstellung mit knapp 70 Prozent am stärksten zu den Treibhausgasemissionen der Zeitung bei. In 2007 setzte die taz insgesamt 35 Prozent Druckpapiere auf Recyclingpapierbasis ein. Durch eine Erhöhung auf 100 Prozent Recyclingpapier könnten etwa die Hälfte der papierseitigen Emissionen eingespart werden. Das entspricht über 2.800 Tonnen Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) jährlich. Die taz wird aufgrund der Ergebnisse der Studie bis 2011 ihre Produktion vollständig auf Recyclingpapier umstellen. Die Analyse ist Teil des Prosa Pro Klima Projekts und wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Sozial-Ökologischen Forschungsprogramms (SÖF) durchgeführt. Das Öko-Institut wird bei der Weiterentwicklung der hier erstmals angewandten Methodik künftig intensiv mit Forschungspartnern diskutieren. Quelle: Öko-Institut e.V. 2010
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