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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 13.10.2010
Teekampagne wird 25
Mit der Ausschaltung des Zwischenhandels und dem Verzicht auf Kleinpackungen spart die Teekampagne Transportwege, Lagerhaltungen und Verpackungsmaterial
Berlin, 12. Oktober 2010.

Genau 25 Jahre ist es her, dass die Teekampagne im Herbst 1985 startete. Aufhebens machte dies zunächst nur im Teehandel. 14 Tage nach dem Start lag die erste einstweilige Verfügung auf dem Tisch: "Kein DDTee" stand auf dem Plakat der Teekampagne, und das wollten die Händler dem jungen Unternehmen verbieten. "Schluss mit dem künstlichen Aroma" war Thema der nächsten Auseinandersetzung. Die Teekampagne legte überzeugend dar, dass es eine Täuschung des Verbrauchers sei, künstlich im Labor hergestellte Aromen als "naturidentisch" bezeichnen zu dürfen.

Verbraucheraufklärung ist und bleibt ein zentrales Anliegen: "Was ist drin in der Tüte, wenn man Darjeeling Tee kauft?" 10 000 t Tee werden in Darjeeling jährlich geerntet, aber 40 000 t weltweit als Darjeeling Tee verkauft - und selbst dies ist nur eine vorsichtige Schätzung. Der Hinweis auf die massive Verfälschung von Darjeeling Tee ist übrigens eine Aussage der Teekampagne, die nie vor Gericht gebracht wurde.

Auf Antrag des Teehandels wurde der Teekampagne untersagt, damit zu werben, dass sie einen Teil ihrer Überschüsse an das Produktionsland zurückgibt. Das Landgericht Hannover wertete dies 1988 als "emotionalisierende Werbung". Das Unternehmen engagierte sich weiterhin, ohne damit öffentlich zu werben. "Teekampagne war schon Fair Trade, noch bevor der Begriff in die Öffentlichkeit kam", sagt ihr Gründer Günter Faltin. Als Hochschullehrer wollte er zeigen, dass man unternehmerisches Handeln auch anders angehen kann als es die konventionellen Ökonomen tun. Als einer von wenigen Professoren in seinem Feld vermag er dabei den Bogen von der Theorie zur selbst gelebten Praxis zu spannen.

Bei den Themen Chemierückstände im Tee, Umgang mit der Dritten Welt und der Problematik der Qualitätsverfälschung war die Teekampagne Pionier. Inzwischen hat die Mehrheit der Plantagen auf biologischen Teeanbau umgestellt. Wiederaufforstung, wie sie die Teekampagne seit 1992 in grossem Umfang betreibt, wird heute auch von anderen Unternehmen durchgeführt. Auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit der eigenen Produkte bis zum Ursprung wird sich durchsetzen.

Im Kern geht es um ein Modell für Entrepreneurship. Die Teekampagne will zeigen, dass man Unternehmen gründen kann mit gut durchdachten Ideen, ökologischem und sozialem Engagement und trotzdem preiswerter sein kann als der konventionelle Handel. Mit der Ausschaltung des Zwischenhandels und dem Verzicht auf Kleinpackungen spart die Teekampagne Transportwege, Lagerhaltungen und Verpackungsmaterial. Die Schweizer Migros hat es bei ihrer Gründung vorgeführt. Die Teekampagne steht in dieser Tradition.

Zu Beginn heftig angegriffen, fand das Unternehmen zunehmend Anerkennung. Mit einem Umsatz von 400 000 kg Tee und 200 000 Kunden, davon über 90% durch Mundpropaganda, ist sie größtes deutsches Teeversandhaus, obwohl das Unternehmen nach wie vor nur eine einzige Sorte Tee anbietet. Seit 1998 ist sie der weltweit größte Importeur von Darjeeling Tee. Einst in die öko-alternative Ecke gestellt, sind viele ihrer Gedanken heute fast schon Mainstream. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt der Deutsche Gründerpreis, würdigen das Konzept. Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am 4. Oktober 2010 nannte der Bundespräsident den Gründer einen "Pionier des Entrepreneurship-Gedankens in Deutschland".


Kontakt:

Barbara Hoppe
Projektwerkstatt GmbH
Niedstraße 28
12159 Berlin
Tel.: 030-85 95 61 21
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E-Mail: hoppe@projektwerkstatt.com


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