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Presse-Stelle:  gepa Fair Handelshaus, D-42279 Wuppertal
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 19.06.2000
"25 Jahre gepa - 25 Jahre Partnerschaft"
Rund 1000 Gäste kamen zum Jubiläumsfest des Fair Handelshauses
Wuppertal. Mit etwa 1000 Gästen aus In- und Ausland wurde am Samstag das 25jährige Jubiläum der Fair Handelsorganisation gepa gefeiert. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Genossenschaften und Nichtregierungsorganisationen aus Lateinamerika, Afrika und Asien, von Weltläden, Aktionsgruppen, Umwelt-Verbraucher-und Siegelorganisationen, aus Politik, Wirtschaft und beiden großen Kirchen sowie von europäischen Fair Handelsorganisationen, machten das internationale Netzwerk des fairen Handels sichtbar.

Kritik an "Frontal"

Die Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Uschi Eid, erklärte in ihrer Eröffnungsrede: "25 Jahre gepa, das sind 25 Jahre praktizierte Partnerschaft". Die gepa sei einer der wichtigsten Akteure der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Die Politikerin kritisierte den Bericht der ZDF-Sendung "Frontal" vom 16. Mai, in der dem fairen Handel schwere Vorwürfe gemacht wurden: "Der polemische Ton der Sendung war unangemessen." Für den fairen Handel bedeute es nach wie vor eine große Aufgabe, die Öffentlichkeit und die Verbraucher über den fairen Handel aufzuklären. Alle Akteure sollten dabei eng zusammenarbeiten. Das BMZ werde seine Aktivitäten zur Stärkung des fairen Handels in Zukunft noch intensivieren.

Der Hauptgeschäftsführer des gepa-Gesellschafters Misereor, Josef Sayer, sagte, die gepa sei nie "nur" ein Handelsunternehmen sondern immer auch ein durchaus "politischer" Akteur gewesen, der im Dialog mit vielen anderen das gemeinsame Anliegen mehr weltweiter wirtschaftlicher Gerechtigkeit vorangebracht habe.

Akzente für sozialverträglichen Handel

In seinem schriftlichen Grußwort würdigte der Direktor für Umwelt- und Gesellschaftspolitik des Otto-Versandes, Johannes Merck, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der gepa. Ziel der Kooperation ist es, fair gehandelte Produkte im Massenmarkt zu plazieren. Die gepa habe mit dazu beigetragen, vorhandene Berührungsängste zwischen konventionellem Handel und "Fair Trade" abzubauen und damit wesentliche Akzente in der Diskussion über die Anforderungen an eine sozialverträgliche Handelstätigkeit für die gesamte Branche gesetzt.

Keine Patentierung von Leben

Die Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva aus Indien, überbrachte die Grüße indischer Reisbauern. Über ihre Stiftung Navdanya werden die Kleinbauern bei der Bewahrung traditionellen Saatgutes und beim Export von Basmati-Reis über die gepa unterstützt. Nichts sei verwerflicher, als das Leben zu patentieren, sagte Vandana Shiva, die gegen die Patentierung traditioneller Pflanzen durch ausländische Firmen kämpft.

Als Jubiläumsaktion stellten die Jugend-Dachverbände beider Kirchen, BDKJ und aej, die zu den Gründungsgesellschaftern der gepa gehören, einen Wettbewerb vor: 250 Jugendgruppen sollen bis Dezember unter dem Motto "Die fairste Versuchung" 250 000 fair gehandelte Schokoriegel verkaufen.

Weltläden und Aktionsgruppen

Auf die letzten 25 Jahre blickte gepa-Geschäftsführer Thomas Speck zurück. Die gepa habe maßgeblich daran mitgewirkt, den Markt für fair gehandelte Produkte in Deutschland zu vergrößern: "All dies wäre allerdings ohne die oft ehrenamtliche Arbeit der vielen engagierten Menschen in Weltläden und Aktionsgruppen nicht möglich gewesen."

Die gepa ist heute die größte Fair Handelsorganisation in Europa. Sie handelt mit über 130 Produzentengruppen in Lateinamerika, Afrika und Asien zu fairen Preisen und langfristigen Lieferverträgen. Vertrieben werden die Produkte wie Kaffee, Tee, Honig, Schokolade, Handwerk oder fair gehandelte Fußbälle über die 750 Weltläden und 6000 Aktionsgruppen, über etwa 5000 Supermärkte und SB-Warenhäuser sowie in Großverbrauchereinrichtungen wie Firmenkantinen oder Krankenhäuser. Vor allem Lebensmittel sind auch im online-Shop der gepa unter www.gepa3.de zu bestellen.



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