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![]() Ausgabe 10/2010 INHALT 1. Einfach fair: Preise für Biomilch 2. Ökobäckereien: Wie Keimlinge als Backzutat verwendet werden 3. Arznei- und Gewürzpflanzen im Blick: Sicherung der Anbauqualität 4. Wein jetzt auch von Bioweinstöcken: Erzeugung von ökologischem Rebpflanzgut möglich 5. Befallsregulierung mit Konzept: Wie man mit einfachen Maßnahmen Erbsen vor Erbsenwicklern schützen kann --------------------------------------------------------- 1. Einfach fair: Preise für Biomilch Die Preise für Milch waren in den vergangenen Jahren zum Teil so niedrig, dass die Milchbauern ihre Kosten nicht mehr decken konnten. Langfristig sind viele Betriebe in ihrer Existenz bedroht. Da der Biomarkt erheblich kleiner ist als der konventionelle, bestehen für Ökomilchbauern vergleichbare, wenn nicht sogar größere Risiken - vor allem dann, wenn die Nachfrage einbricht. Weil der Markt darüber hinaus von immer weniger Teilnehmern bestimmt wird, können geringe Störungen bereits drastische Auswirkungen nach sich ziehen. Forscher der Universität Göttingen untersuchen derzeit, was unter fairen Preisen in der Wertschöpfungskette zu verstehen ist und in welcher Weise "faire Preise" die Preisrisiken für Ökobauern verringern können. 2. Ökobäckereien: Wie Keimlinge als Backzutat verwendet werden In jedem Getreidekorn wartet Leben. Jedes keimfähige Korn keimt bereits nach wenigen Tagen, wenn es ins Wasser gelegt wird. Dabei werden Vitamine im Getreidekorn gebildet und Nährstoffe aufgeschlossen. Wissenschaftler vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e. V. (FiBL) haben untersucht, wie Ökobäckereien Roggen- und Dinkelkeimlinge züchten und als Backzutat verwenden können, um ihre Backwaren noch gesünder zu machen. Aus den Untersuchungen und der verfügbaren Literatur erarbeiten die Forscher einen Praxisleitfaden, der den Herstellern von ökologischen Backwaren helfen soll, Keimlinge selbst herzustellen und in der eigenen Bäckerei zu verarbeiten. Der Leitfaden ist ab Mitte Oktober 2010 auf der Website des FiBL als Download erhältlich. 3. Arznei- und Gewürzpflanzen im Blick: Sicherung der Anbauqualität Arznei- und Gewürzpflanzen bieten für landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe mit freien Arbeitskapazitäten und etwas Experimentierfreude eine Marktnische, in der gute Absatzchancen bestehen. Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum / Rheinpfalz haben deshalb unlängst drei Workshops zum Thema Qualitätssicherung durchgeführt, um mit dem Aufbau sogenannter "QS-Maßnahmen" die Anbau- und Absatzchancen von heimischen Arznei- und Gewürzpflanzen aus ökologischem Anbau sicherzustellen und zu verbessern. Praktiker konnten sich über die aktuellen gesetzlichen Grundlagen - etwa die Vorgaben im Arzneimittelgesetz - informieren. Außerdem wurden sie in Arbeitsdokumente für die einfache Erstellung eines eigenen betriebsspezifischen QS-Systems eingewiesen. Die Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums gingen darüber hinaus in Fallbeispielen auf die Besonderheiten des Sonderkulturenanbaus ein. 4. Wein jetzt auch von Bioweinstöcken: Erzeugung von ökologischem Rebpflanzgut möglich Wein, hergestellt aus Trauben aus ökologischem Anbau, findet immer stärkeren Absatz. Doch wenige wissen, dass die verwendeten Weinstöcke bisher nicht in Ökoqualität verfügbar waren. Denn der besondere Anbauprozess, die sogenannte Veredelung, ist kompliziert und macht die Pflanzen anfällig für Krankheiten. Beim Veredeln muss der oberirdische, Trauben tragende Teil eines Weinstocks ("Edelreiser") zunächst mit einer Wurzel ("Unterlage") fusioniert werden. Bis beide Pflanzenteile zusammengewachsen und durch eine gemeinsame Rinde geschützt sind, dauert es allerdings Wochen. Bisher wurden sämtliche Rebstöcke in dieser Zeit mithilfe konventioneller Chemie geschützt - auch ökologisch angebaute Wein-Rebstöcke. Doch deutsche Forscher konnten nun erstmals rein ökologische Rebpflanzen erzeugen. Über drei Versuchsjahre züchteten sie Unterlagen und Reiser zunächst auf Bioanbauflächen an. Bei der anschließenden Veredelung verwendeten sie ausschließlich umweltfreundliche Desinfektionsmittel wie zum Beispiel spezielle Mikroorganismen. Die Jungpflanzen erwiesen sich in Tests als qualitativ so hochwertig wie konventionell erzeugte Reben. 5. Befallsregulierung mit Konzept: Wie man mit einfachen Maßnahmen Erbsen vor Erbsenwicklern schützen kann Die Larve eines Kleinschmetterlings namens Erbsenwickler (Cydia nigricana) ist für den ökologischen Erbsenanbau ein immer größer werdendes Problem: Die wenige Millimeter großen, gelblichen Larven wachsen in den Hülsen der Erbsen. Sie hinterlassen Kotkrümel, feine Gespinste und nicht selten kommt es zur Fäulnisbildung. So entstehen in manchen Anbauregionen regelmäßig große Ertragsverluste. Deshalb haben Forscher der Universität Kassel in Kooperation mit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft und dem niedersächsischen ÖKORING ein Konzept zur Risikobewertung des Erbsenwicklerbefalls erarbeitet. Hierzu untersuchten sie in ökologischen Anbaugebieten in Hessen und Sachsen, wie man einen zukünftigen Befall mithilfe von zeitlich-räumlichen Analysen abschätzen kann. Dabei bezogen die Wissenschaftler phänologische Daten zu Erscheinen, Flugaktivität und Entwicklung des Erbsenwicklers in Abhängigkeit von Temperatur und Photoperiode mit ein. Die Forscher konnten zeigen, dass bei Gemüseerbsen neben weiteren Parametern vor allem die Sortenwahl und die Aussaatzeit der Erbsen einen starken Einfluss auf den Erbsenwicklerbefall haben. Außerdem konnten sie nachweisen, dass es eindeutige zeitlich-räumliche Zusammenhänge zwischen den vorjährigen Erbsenflächen und dem Erbsenwicklerauftreten im Folgejahr gibt. Den kompletten Inhalt der dritten Ausgabe finden Sie unter www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau Der Newsletter kann bestellt werden unter themendienst@oekolandbau.de sowie auf www.oekolandbau.de/service/newsletter/ --------------------------------------------------- Elmar Seck Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Deichmanns Aue 29 53179 Bonn Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26 Fax: (02 28) 68 45-29 07 E-Mail: themendienst@oekolandbau.de www.oekolandbau.de -----------------------------------------------------
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