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![]() Nordpolarmeer: Meßflüge geben Aufschluß über Eisdicke (Grafik: awi.de)Bremerhaven (pte/20.08.2010/13:50) - Im September erreicht die Ausdehnung des Eises im Nordpolarmeer das jährliche Minimum. Experten des Alfred-Wegener-Instituts www.awi.de in Bremerhaven sind nun damit beschäftigt mit dem Forschungsflugzeug Polar 5 die Meereiseisdicke nördlich von Grönland zu vermessen. Prognosen lassen vermuten, dass es nicht so gering ausfallen wird wie vor drei Jahren. 2007 war das Jahr mit der geringsten Ausdehnung seit der Satellitenmessung.Die Experten geben jedoch keine Entwarnung. Sie haben Indizien dafür, dass die Masse des Meereises schwindet, weil seine Dicke abnimmt. "Diese Veränderungen haben massive Auswirkungen auf alle möglichen verschiedenen Bereiche", erklärt der Polarexperte Marcel Nicolaus im pressetext-Interview. Die Forscher wollen unter anderem den Export von Meereis aus der Arktis bestimmen, denn dieser ist ein wichtiger Antriebsfaktor im globalen Ozeanströmungssystem. Eisfreier Nordpolarsommer "Für uns ist die Frage nach der Dicke des Eises und der Verteilung des Eises wichtig, da dies eine der größten Unbekannten in der Diskussion um Klimaveränderungen ist. Wir möchten in dem Zusammenhang herausfinden welche Prozesse - auch in Verbindung mit Atmosphäre und Ozean - zu den beobachteten Veränderungen wie beitragen", erklärt Nicolaus. Für die Bilanz, wie viel Meereis es gibt, ist neben der flächigen Ausdehnung auch die Dicke des Eises entscheidend. In den vergangenen 30 Jahren konnten die Forscher feststellen, dass die mittlere Eisdicke von 3,5 Meter auf 1,5 bis zwei Meter gesunken ist. Ähnlich verhält es sich auch mit mit der am häufigsten auftretenden Dicke des Eises. Nicolaus betont jedoch, dass die Winter in der Arktis die kommenden Jahrtausende weiterhin mit Eis bedeckt sein werden. "Die Veränderungen, die durch eine geringere oder gar verschwindende Eisdicke stattfinden, sind jedenfalls massiv", führt Nicolaus aus. Rund 3.000 Kubikkilometer Eis driften jährlich aus dem Nordpolarmeer. Das Eis exportiert Süßwasser, das über Flüsse und durch Niederschläge ins Nordpolarmeer gelangt. Damit wird der Salzgehalt aufrechterhalten, der langfristig konstant war. "Eine Veränderung der Eisbedeckung hat daher auch Auswirkungen auf die Ökologie des Polarmeeres, da sich Lebewesen an diese Bedingungen angepasst haben." Eis als Heimat von Tieren Viele Lebewesen leben im Eis oder knapp unter dem Eis. Robben etwa gebären in Schneewehen auf dem Meereis. "Es ist fraglich, ob und welche Lebewesen sich an die veränderten Bedingungen anpassen können", so Nicolaus. Viele der Kleinstlebewesen, die in diesen Zonen leben stellen einen wesentlichen Teil der Nahrungskette dar. "Es ist nicht vorhersehbar, welche Auswirkungen ein eisfreier Sommer auf die Artenvielfalt des Nordpolarmeeres hat." "Nicht zuletzt hat ein eisfreies Nordpolarmeer auch zahlreiche sozioökonomische Auswirkungen, denn am Meeresgrund werden große Mengen von Rohstoffen vermutet", erklärt Nicolaus. "Um diese auszubeuten, muss das Meer zumindest für eine gewisse Periode im Jahr eisfrei sein. Schon jetzt vermessen die Anrainerstaaten den Verlauf des Kontinentalschelfs, um allfällige territoriale Ansprüche geltend zu machen." (Ende) Aussender: pressetext.deutschland Redakteur: Wolfgang Weitlaner email: weitlaner@pressetext.com Tel. +43-1-81140-307
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