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Rund um die Uhr misst das Umweltinstitut die radioaktive Belastung der Münchner Außenluft mit einem Ortsdosisleistungsmessgerät. Die Tschernobyl-Katastrophe bzw. die chaotischen Informationen darüber seitens der Behörden vor allem bei uns in Bayern haben gezeigt, wie wichtig eine unabhängige Messstation ist. Denn Radioaktivität kann man nicht wahrnehmen. Wenn es zu einem Anstieg der Luftaktivität in München kommt, wird das Umweltinstitut unverzüglich darüber informieren. Die Brände wüten u.a. in der Umgebung von Brjansk, die auch heute noch eine starke radioaktive Belastung - verursacht durch den Tschernobyl-Unfall - aufweist, oder in der Gegend der ehemaligen Plutoniumfabrik Majak, die aufgrund fahrlässigen Umgangs mit radioaktivem Material und eines schweren Atomunfalls 1957 zu den am höchsten belasteten Regionen der Welt gehört. Die deponierten radioaktiven Substanzen, vor allem Cäsium 137 und Strontium-90, werden vom Feuer hochgewirbelt und mit den Winden verbreitet. "Eine ähnliche Situation, wie wir sie nach der Tschernobyl-Katastrophe hier in Südbayern erlebt haben, ist derzeit nicht zu erwarten", schätzt Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München e.V. die Lage ein. "In Tschernobyl sind die radioaktiven Substanzen durch die Explosion des Reaktors erstens in einer großen Menge und zweitens in große Höhen geschleudert worden, in diese Höhen können Stäube und Partikel durch Brände nicht gelangen", so Wurzbacher. Die radioaktiven Stäube würden sich vielmehr in der näheren Umgebung der Feuer ausbreiten, was für die Helferinnen und Helfer vor Ort sowie für die dortige Bevölkerung durchaus gefährlich sei. Anders ist die Lage zu bewerten, wenn es durch die Brände zu einem Unfall kommt: Immer mehr russische Atomanlagen sind vom Feuer bedroht. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München, warnt: "Sollte es z.B. aufgrund starker Hitzeentwicklung zu einer Explosion mit Freisetzung von Radioaktivität kommen, dann hätten wir eine vergleichbare Situation wie bei Tschernobyl." Höchste Gefahr drohe auch, wenn aufgrund einer vom Feuer beschädigten Hochspannungsleitung die Stromversorgung einer Atomanlage ausfällt und auch die Notstromversorgung versagen würde. Dann könnte der Reaktorkern nicht mehr gekühlt werden, eine Kernschmelze wäre die Folge, mit all ihren katastrophalen Auswirkungen. "Deshalb müssen vom Feuer betroffene Atomanlagen heruntergefahren und radioaktives Inventar möglichst aus der Anlage an einen sicheren Ort gebracht werden", so Hacker. 2889 Zeichen (mit Leerzeichen) Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das: Umweltinstitut München e.V. Christina Hacker, Karin Wurzbacher Tel. (089) 30 77 49-11 ch@umweltinstitut.org Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter: www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung
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