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Presse-Stelle:  re-natur GmbH Jörg Baumhauer, D-24601 Ruhwinkel
Rubrik:Bauen    Datum: 08.06.2000
Grüne Dächer verhindern Barackenklima
Die thermische Amplitudendämpfung
Regenrückhalt zur Entlastung der Kanalnetze ist das wichtigste Argument, das für den Bau bewachsener Dächer spricht, ein Argument, das inwischen die Spatzen vom grünen Dach pfeifen. Spart doch das Ökodach ganz erhebliche Summen bei der Regenwasserabgabe ein: Manche Gemeinden erlassen diese Steuer beim Gründach ganz, andere zur Hälfte.
Die thermische Amplitudendämpfung ist dagegen weniger bekannt doch umso wirksamer. Gründächer verhindern Baracken-Klima, ein Problem bei vielen Leichtkonstruktionen. Die Wirkung erfahren die Mitarbeiter beim Naturparkhaus Schaalsee in Zarrentin drastisch: Trotz hoher Wärmedämmung wird es unerträglich warum in ihren Büros. In der Ausstellung selbst dagegen ist es kühl unter dem bewachsenen Dach. Die Erdmasse speichert und verzögert den Energiefluß der sommerlichen Sonneneinstrahlung. Pflanzen geben Wasser ab. Die Verdunstungskühle wirkt der Aufheizung entgegen. Wasser müssen alle Pflanzen als Kühlmittel gegen die Strahlung der Sonne einsetzen um Verbrennung zu vermeiden.

In aller Regel wird Wasser kapillar aus dem Erdboden nachgeliefert. Dies ist aber auf den bewachsenen Dächern nicht möglich. Schnell geraten Pflanzen gerade bei dünnen Bodenschichten bewachsener Dächer in Trockenstreß. Wenn die falschen Pflanzen gesetzt wurden gibt es Strahlungsschäden, also Ausfall, durch Vertrocknen, Verbrennen. Einige Planzen haben es in der Evolution geschafft, das Kühlmittel Wasser zu speichern. Von Kakteen ist es uns allen bekannt. Solche Pflanzen, Dickblattgewächse oder Sukkulenten, wachsen auch in unseren Regionen. Sie stammen ursprünglich aus Steppen- oder Felsschotterflächen, wachsen dort, wo Wasser schnell versickert.

Diese Arten und Sorten wie Mauerpfeffer, Hauswurz und Steinbrech eignen sich gut für das Gründach. Andere Pflanzen speichern Wasser in der Zwiebel oder in der Knolle. Ziebelpflanzen mit kleinem Durchmesser wie Blaustern oder Perlhyazinthen färben im Frühjahr die bewachsenen Dächer tiefblau. Später im Mai und Juni leuchtet dann das Violett des Schnittlauchs vom Dach herunter ehe die Mauerpfefferarten gelb, weiß und rot blühen. Taglilien, Steppengewächse aus Mittelasien, bringen mit ihrem üppigen Blüten und den langen Blättern grafische Akzente ehe im Herbst die Fetthennen Farbenfülle und vor allem Nektar für die Insekten bieten, der ja zu dieser Jahreszeit selten ist. Wichtig ist dann das bewachsene Dach als Tank- und Raststätte für den Admiral und andere ziehenden Falter. Haben diese speziellen Pflanzen das Wasserproblem durch Speicherung im Griff so verhungern sie auf den oft zu dünnen Bodenschichten bewachsener Dächer.

Geringer Nährstoff-Nachschub ist deshalb wichtig. Denn gar nichts an Nährstoffen, die sich auf dem Dach verbrauchen und auch abgeschwemmt werden, gar nichts über Jahre ist zu wenig. Die höheren Pflanzen gehen zurück.Moose sind die Besiedlungsfolge. So ist das Auftreten von Moos ein Zeichen für Nährstoffmangel.

Weitere Informationen enthält eine Broschüre die kostenlos angefordert werden kann bei www.re-natur.de



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