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Presse-Stelle:  ECO-News, D-81371 München
Rubrik:Bauen    Datum: 26.03.1999
Wege zur Baustoffbewertung
1. Was ist das oberste Ziel der Qualitätskriterien von ÖKO+?
Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, die sich durch möglichst geringe Strukturveränderung auszeichnen, sollten für alle Bereiche des Bauens angeboten werden. Die Belastung des Ökosystems (Ökologie), des Verarbeiters und Nutzers (Baubiologie) während des gesamten Produktzyklus muß so gering wie möglich gehalten werden. Produkte, die diese Kriterien nicht erfüllen sind aus den oben skizzierten Gründen bei vorhandenen Alternativen abzulehnen.

2. Welche Bedeutung haben Ressourcen und Recycling?
Der verantwortungsvolle Umgang mit allen Rohstoffquellen ist das oberste Ziel unserer Bemühungen bei der Baustoffauswahl. Dies betrifft den Aspekt der nachwachsenden Rohstoffe ebenso wie die eingesetzte Energie für die Herstellung. Die Regenerierbarkeit der Ausgangsstoffe ist untrennbar mit der Wiedereingliederung in das Ökosystem am Ende der Nutzungsphase verbunden. Die Sekundärnutzung von Altprodukten mit hohem Energieaufwand bei der Herstellung (Zeitung, Altglas) ist nur in einer Überflußgesellschaft denkbar und sinnvoll, zeichnet das dabei entstehende Produkt aber nicht besonders aus. Das Recycling eines Bauproduktes ist heute geforderter Stand der Technik (Kreislaufwirtschaftsgesetz) und birgt viele Risiken für den Verbraucher (Schadstoffverschleppung).

3. Was ist wichtiger: Dämmen oder Dämmstoff?
Der deutsche Staat hat sich zur Reduktion des Kohlendioxid verpflichtet. Dies führte zu einer einseitigen Konzentrierung aller Bemühungen auf die Reduzierung des Heizenergieverbrauchs. Die Hausqualität wurde nur noch an der einzigen Frage : "Wieviele Liter Ölverbrauch pro Jahr?" gemessen. Der Risikoaspekt der Baustoffproduktion und der Baustoffnutzung wurde in der öffentlichen Diskussion völlig in den Hintergrund gedrängt. Von der Großindustrie initiiert, beteiligen sich mittlerweile auch einige Umweltschutzverbände an dieser unzulässigen Verkürzung. Die fehlgeleitete Diskussion ist beispielhaft für geschickte Manipulation vorhandener Probleme.

4. Wie sicher sind Grenzwerte für die Gesundheit?
Das Zustandekommen und die Anwendung von Grenzwerten für die Unbedenklichkeit eines Bauprodukts hat in den vergangenen Jahrzehnten zu derart vielen Skandalen geführt, daß diese mit Recht umstritten sind. Eine besondere Gefahr liegt in der Tendenz der Naturwissenschaften das Künstliche als das Gesunde festzulegen (wegen eingehaltener Grenzwerte) und das Natürliche als das Krankmachende auszugrenzen. Typisch für diese Gremien-Politik ist die Einstufung der Mineralwolle von G+H durch den eigens geschaffenen Kanzerogenitätsindex als "frei von Krebsverdacht", alle anderen natürlichen Faserstäube aber als Krebsauslöser zu verdächtigen. Damit geht Hand in Hand die Bemühungen der Industrie ihre umstrittenen Produkte als die "ökologischsten" zu titulieren.

5. Welche Bauprodukte werden von Öko+ geprüft?
Da die Anzahl der auf dem Baumarkt vertretenen Bauprodukte unübersehbar groß ist, beschränkt sich unsere Arbeit zur Zeit auf das Produktsortiment unserer Mitglieder. Dies setzt sich zu 80 % aus den Sortimentsbereichen "Farben, Dämmstoffen, Fußböden" zusammen. Das Sortiment umfaßt die "Klassiker" der ökologischen Baustoffe wie Naturfarben und Naturfußbodenbeläge, Naturdämmstoffe. Produkte des "normalen" Baustoffhandels wie PUR-Dämmstoff oder PVC-Bodenbelag werden nur zu Testzwecken in die Bewertung mitaufgenommen.

6. Was ist das Ziel der Bewertung?
Wir verfolgen mit der Produktuntersuchung zwei Absichten:
a) Der Öko+-Händler orientiert sein Sortiment an diesen Auswahlkriterien. Vor allem für neue Produkte kann schneller als bisher eine Einstufung vorgenommen werden.
b) Die Hersteller sollen sich an den besten Produkten orientieren. Über die Möglichkeiten zur Verbesserung einzelner Produkte wollen wir unsere Erfahrungen und die der Endverbraucher einbringen.

7. Wird Öko+ ein "Öko-Label" vergeben?
Öko+ wird kein Öko-Label vergeben. Wichtig ist uns, daß die Verbraucher über die Qualitätsbemühungen der Händler informiert werden und wissen, daß Qualität und Service bei Öko+-Händlern den höchsten Stellenwert haben.


Pressetext für ÖkoPlus Händler

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