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EU war lange auf dem Holzweg Bisher war es in Europa legal, Holz aus illegaler Waldzerstörung zu kaufen. Experten schätzen, dass fast ein Fünftel der Holzimporte in die Europäische Union aus dubiosen Quellen stammt. Seit 2003 diskutiert die EU Ansätze, um gegen die Einfuhr illegaler Hölzer vorzugehen und damit dem Raubbau an den letzten Tropenwäldern einen Riegel vorzuschieben. Zunächst wurden freiwillige bilaterale Partnerschaftsabkommen mit einzelnen Ländern vereinbart. Doch bis heute gibt es nur mit drei afrikanischen Ländern (Ghana, Kamerun und Republik Kongo) konkrete Abkommen. Für alle anderen Länder unterliegen Holzimporte bislang keinerlei Beschränkung. "In Brasilien als einem der wichtigsten Holzherkunftsländer stammen bis zu 80 Prozent aus illegalem Einschlag. Ähnlich katastrophal ist die Bilanz in Kambodscha, Gabun oder Papua-Neuguinea", berichtet Altherr. "Dennoch stehen die Tore der EU für Holz aus diesen Ländern bislang sperrangelweit auf. Dies soll jetzt endlich ein Ende haben." 2008 gab es erstmals einen Vorschlag der EU-Kommission für ein Holzhandelsgesetz, das jedoch zahlreiche Schlupflöcher enthielt. Parlament und Rat stritten zwei Jahre um die Einzelheiten, nun ist der Weg für die EU-Verordnung frei. Als reine Formsache gilt die finale Annahme des Gesetzes im Oktober durch den Rat. Bewertung aus Artenschutzsicht Das EU-Holzhandelsgesetz - oder in sperriger EU-Sprache die "Verordnung über die Verpflichtungen von Marktteilnehmern, die Holz und Holzerzeugnisse in den Verkehr bringen" - hat aus Sicht von Pro Wildlife das Potenzial, die Zerstörung der Urwälder vor allem in den Tropen zu verringern. Schließlich ist die EU noch immer ein wesentlicher Absatzmarkt für Hölzer vor allem aus Lateinamerika, Asien und Afrika. "Wichtigste Errungenschaft der Verhandlungen ist, dass künftig Importeure illegal geschlagener Hölzer bestraftwerden können. Außerdem müssen dank des Drucks von EU-Parlament und Verbänden nun auch die einzelnen Holzverarbeiter und -Anbieter die legale Herkunft ihrer Ware nachweisen", sagt die Pro Wildlife Sprecherin. "Zu den Schwachstellen gehört jedoch, dass die EU nur einen legalen, nicht aber einen ökologisch nachhaltigen Einschlag fordert. Zudem fehlen EU-weit einheitliche Sanktionen, so dass die Länder mit den geringsten Strafen zum Einfallstor für illegale Ware werden könnten. Auch sind Bücher und andere Druckerzeugnisse von der Verordnung ausgenommen. Und nicht zuletzt hätte das Gesetz nach den langen Verhandlungen aus unserer Sicht sofort in Kraft treten müssen - dies geschieht nun erst im Frühjahr 2013." Dennoch sind die Artenschützer erleichtert, dass die EU den illegalen Holzimporten endlich entgegentreten will. Über Pro Wildlife: Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC), dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) oder der Konvention zum Erhalt der Biodiversität (CBD) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern. Als Mitglied der internationalen Bündnisse Shark Alliance und OCEAN2012 kämpft Pro Wildlife gegen die Plünderung der Meere. Pressekontakt: Dr. Sandra Altherr Annette Sperrfechter Pro Wildlife e.V. Kidlerstraße 2 D-81371 München Tel: 089/812995-10/-07 annette.sperrfechter@prowildlife.de www.prowildlife.de
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