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Rubrik:Geld & Investment    Datum: 13.07.2010
Konsumenten kaufen nichts von Umweltzerstörern
Investitionen in Artenvielfalt zahlen sich für Unternehmen aus
London/Berlin (pte/13.07.2010/13:55) - Etwa die Hälfte aller europäischen und US-amerikanischen Konsumenten lehnt Produkte von Unternehmen ab, die den Artenschutz ignorieren. Nach dem aktuellen Report "The Economics of Ecosystems and Biodiversity" (TEEB) www.teebweb.org können Unternehmen daher eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt spielen.


Doch auch seitens der führenden Wirtschaftsbosse gibt es klare Ansagen. Einer Umfrage des weltweit agierenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) www.pwc.de zufolge ist in manchen Regionen mehr als die Hälfte der CEOs der Meinung, dass der Artenverlust große Nachteile für die Wachstumschancen der Unternehmen darstellt. "Mit der Veröffentlichung des Reports heute, Dienstag, in London, wird sich die Prozentzahl noch weiter erhöhen", so Kristina Jahn, PwC-Expertin für das Thema Biodiversität, gegenüber pressetext.

Biodiversitätsverlust tut sofort weh

"Bei einer Umfrage unter CEOs im Vorfeld des Wirtschaftsgipfels in Davos im Jänner 2010 schätzten 27 Prozent der 1.200 befragten Unternehmenslenker den Rückgang der Artenvielfalt als Risiko für das Wachstum ihres Unternehmens ein", erklärt Jahn. "Doch seither hat sich ersten Schätzungen zufolge vieles geändert und die Zahl ist weiter angestiegen." Im TEEB-Bericht wird beispielsweise deutlich, dass die Nachfrage nach zertifizierten Waren stark angestiegen ist.

Jahn sieht darin positive Signale. "Die Ölkatastrophe im Golf ist in dieser Bilanz noch nicht miteinbezogen. Diese wird nochmals zu einem Umdenken führen", zeigt sich Jahn überzeugt. "Vielen Entscheidungsträgern in Unternehmen ist sehr schnell klar geworden, dass der Verlust der Artenvielfalt sehr rasch vor sich geht - wesentlich schneller als etwa die Auswirkungen der Klimaerwärmung."

Zwei Billionen Dollar Schäden erwartet

"Die volkswirtschaftlichen Verluste aus dem Verlust Rückgang der Artenvielfalt liegen nach Schätzungen der TEEB-Studie zwischen zwei und viereinhalb Billionen US-Dollar jährlich", erklärt Jahn. "Kluge Unternehmer verstehen, dass Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen, wenn sie in der Wertschöpfung integriert sind, einerseits Kosten einsparen und andererseits neue Einnahmen generieren", meint Joshua Bishop, Chef-Ökonom der Artenschutzkonvention IUCN und Koordinator des aktuellen TEEB-Reports.

Ehemalige Umweltsünder wie etwa das Bergbauunternehmen Rio Tinto, das in der Vergangenheit für zahlreiche Umweltschäden einen schlechten Ruf genoss, hat mit einem "Net Positive Impact"-Programm ein Bekenntnis zur Artenvielfalt abgelegt. In diesem Programm wird in einigen Gebieten der Abbau von Bodenschätzen ausgesetzt. Zudem gibt es ein Renaturierungsprogramme für Regionen, in denen der Bergbau Schäden verursacht hat.

Kalkulierter Wert von Ökosystemen

Forscher stehen Berechnungen zum ökonomischen Wert der Biodiversität häufig kritisch gegenüber, da sie eine solche Hochrechnung als problematisch erachten. "Solche Berechnungen des ökonomischen Wertes von komplexen Ökosystemen sind wohl aus der Schwierigkeit entstanden, Entscheidungsträgern in der Politik den ökologischen Wert eines Ökosystems zu vermitteln", meint der Korallenexperte Christian Wild, Leiter der Coral Reef Ecology Arbeitsgruppe am GeoBio-Center München www.palmuc.de/core gegenüber pressetext. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
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