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Der Verband sieht zwar die dringende Notwendigkeit von Schadstoffmessungen in öffentlichen Gebäuden, so auch in Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern. Das Werbekampagne des Nürnberger Unternehmens hält der VUP und der ALB jedoch für den völlig falschen Weg, um zu qualifizierten Aussagen über Schadstoffe zu gelangen, die Eltern beängstigen und schließlich erhebliche und kostenträchtige Sanierungsmaßnahmen rechtfertigen. Das Nürnberger Unternehmen hatte Ende März angekündigt, in mehr als 44.000 deutschen Kindergärten kostenlos mit einem eigenen Produkt Raumluftproben zu untersuchen. Nachdem nun von 500 Proben die ersten Messergebnisse vorliegen, beanstanden nach Presseberichten (AP-Meldung vom 05.06.00) Mitarbeiter der Aktiengesellschaft, dass die Schadstoffe in der Raumluft von 10 % aller Kindergärten über den vom Umweltbundesamt festgelegten Höchstwerten lägen. Eine derartige Schlussfolgerung seitens des Messgeräteherstellers und Laborbetreibers könne nicht als unabhängiges Urteil gelten, so der VUP/ALB. Die Verbände weisen darauf hin, dass es sich bei dem Verfahren der Lino Diagnostics um eine nicht genormte Methode handele. Die hier nicht von Fachpersonal vorgenommene sog. passive Probenahme sei fehlerträchtig und ließe daher zuverlässige Aussagen kaum zu, die möglicherweise teure Sanierungsmaßnahmen nach sich ziehen. So weist der Fachverband darauf hin, dass für derartige Untersuchungen qualifizierte Verfahren, beispielsweise nach der technischen Richtlinie Gefahrstoffe (TRGS 400) oder MAK (maximale Arbeitsplatz Konzentrationsmessung), vorgegeben seien. "Im Namen der seriös arbeitenden Umweltlaboratorien wehren wir uns gegen solche Werbekampagnen", erklärt Dr. Klaus-Peter Lörcher (Ludwigsburg), Präsident des VUP und Volker Liebig (Zirndorf), Vorstandsvorsitzender des ALB. "Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass das Unternehmen mit seiner spektakulären Aktion in den Kindergärten in dem stark umkämpften Markt die Bekanntheit und Verkaufszahlen seines Produktes steigern möchte". Besonders sei die Aktion auch deshalb, weil dieses Unternehmen neben dem Test selbst auch die eventuell erforderlichen Sanierungsmaßnahmen anbietet. So prüft der Verband derzeit, ob mit wettbewerbsrechtlichen Schritten gegen eine derartige Unternehmenspolitik vorzugehen ist. Im Deutschen Verband unabhängiger Prüflaboratorien und ALB e.V. haben sich rund 75 % der in Deutschland niedergelassenen Laborunternehmen zusammengeschlossen. Ein Großteil seiner Mitglieder ist regional auch in der Umwelt- und Raumluftanalytik tätig. Verantwortlich: VUP, Kerkraderstr. 9, 35394 Gießen; Tel.: 0641-94466-0 Sven Deeg, Hauptgeschäftsführer
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