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Presse-Stelle:  Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der BLE, D-53175 Bonn
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 04.06.2010
Der Themendienst des Fachbeirats für den ökologischen Landbau - Ausgabe 06/2010
Forschen für eine nachhaltige Zukunft
Der Themendienst ist ein Service des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Jede Themendienst-Ausgabe wird von einem Team von 6 Journalisten erstellt und von einem eigens dafür einberufenen Fachbeirat geprüft und herausgegeben. Ziel ist die bessere Verknüpfung von Forschung und Praxis im Bereich Ökolandbau. Zielgruppe des Themendienstes sind Journalisten und interessierte Akteure im Bereich Ökolandbau.

Ausgabe 06/2010

INHALT

1. Ökologische Tierhaltung: Ein System auf dem Prüfstand
2. Wissen ist (Öko-)Macht: Organisation von Wissenstransfer zur aktuellen Forschung im ökologischen Landbau
3. Torfersatz ist möglich! Jungpflanzen wachsen auch mit Ersatzsubstraten gut
4. Fairness vor Ort: Auch heimische Biobauern sollten fair behandelt werden
5. Clevere Online-Datenbank: Neues Saatgut für Biogemüse

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1. Ökologische Tierhaltung: Ein System auf dem Prüfstand

Tiergerecht und umweltschonend, aber auch ökonomisch soll die Tierhaltung im Ökolandbau sein. Doch wie kann man ein Tierhaltungssystem ganzheitlich beurteilen, um Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen oder Mängel aufzudecken? Im Rahmen eines Fachgesprächs, zu dem das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL) eingeladen hatte, erörterten 34 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum mögliche Instrumente, mit denen tierhaltende, ökologisch wirtschaftende Betriebe systemar bzw. teilsystemar eingeschätzt und gegebenenfalls optimiert werden können. Der Tagungsband kann auf der KTBL-Homepage bestellt werden.


2. Wissen ist (Öko-)Macht: Organisation von Wissenstransfer zur aktuellen Forschung im ökologischen Landbau

Mit hohem Aufwand arbeiten Forscher an Ergebnissen, die den ökologischen Landbau optimieren sollen. Aber nicht alle, die es angeht, kennen diese Ergebnisse. Deshalb ist es das Ziel, Erzeuger, Händler und Verarbeiter besser als bisher am Wissensfortschritt zum ökologischen Landbau teilhaben zu lassen. Um dies zu erreichen, sollen vor allem Berater und Verbandsvertreter - als Multiplikatoren - geschult werden, um den Wissenstransfer in Form von eigenen Veranstaltungen zukünftig selbst zu organisieren und bundesweit durchzuführen. Auf diese Weise soll ein inhaltlich, zeitlich und räumlich in die Breite gehender Wissenstransfer auf einem qualitativ hohen Niveau gewährleistet werden. Ziel ist es, den Teilnehmern der Veranstaltungen die Themen zielgruppengerecht so zu vermitteln, dass sowohl Praktiker und Unternehmer als auch weitere Akteure der ökologischen Lebensmittelwirtschaft damit erreicht werden.


3. Torfersatz ist möglich! Jungpflanzen wachsen auch mit Ersatzsubstraten gut

Weil es bislang kaum Alternativen gibt, verwenden ökologische Gemüsebauern immer noch überwiegend Torfsubstrate für die Anzucht ihrer Jungpflanzen. Diese Substrate, die meist einen Torfanteil von 80 Prozent haben, sind ökologisch fragwürdig. Denn durch den großflächigen Abbau von Torf werden einzigartige Biotope zerstört. Deshalb haben sich Wissenschaftler des Forschungsrings für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e. V. auf die Suche nach geeigneten Ersatzsubstraten gemacht. Sie testeten sowohl verschiedene torfreduzierte Substrate, die maximal 50 Prozent Torf enthielten, als auch Substrate, in denen gar kein Torf untergemischt war. Vom Ergebnis waren sie selbst überrascht: Auf Substraten mit reduziertem Torfgehalt wuchsen Jungpflanzen genau so gut wie auf Torf-Industriesubstraten. Vor allem Substrate mit fermentierter Holzfaser bieten den Jungpflanzen hervorragende Wuchsbedingungen.


4. Fairness vor Ort: Auch heimische Biobauern sollten fair behandelt werden

Fair Trade liegt im Trend. Allein im vergangenen Jahr hat der Verkauf von fair gehandelten Produkten in Deutschland um 26 Prozent zugelegt. Mit anderen Worten: Immer mehr Käufer achten darauf, dass Kaffeebauern in Kenia oder Teepflücker in Indien so entlohnt werden, dass sie von ihrer Arbeit auch leben können. Wissenschaftler der TU Berlin haben untersucht, was Bioverbände und Unternehmen dazu motiviert, das Thema Fairness im Zusammenhang mit den Handelsbeziehungen im Inland aufzugreifen und sich zu Standards zu verpflichten, die über die Richtlinien des Ökolandbaus hinausgehen. Aus den vorliegenden Erfahrungen mehrerer Initiativen wie "Naturland Fair" oder "regional & fair" vom Bioverband "Biokreis" haben sie Erfolgsfaktoren abgeleitet und Empfehlungen für künftige Engagements erarbeitet.


5. Clevere Online-Datenbank: Saatgut für Biogemüse heute und morgen

Ökologisch wirtschaftende Betriebe dürfen kein konventionelles Saatgut verwenden, sofern biologisch erzeugtes zur Verfügung steht. Vor allem im Gemüsebau ist jedoch das Sortenangebot nicht ausreichend. Der Verein "Kultursaat e. V." hat am Beispiel von Kohlrabi, Möhre und Lauch untersucht, welche konventionellen Sorten aus dem europäischen Saatgutmarkt sich für den Bioanbau und für einen Nachbau zur hofeigenen (on-farm) Saatgutgewinnung besonders gut eignen. In einer Datenbank hat der Verein seine Erkenntnisse zusammengetragen. Mit dem cleveren Tool kann jeder Biogärtner auf einen Blick sehen, welche alten Sorten als "geeignet" bzw. als "nicht geeignet" eingestuft sind.


Den kompletten Inhalt der dritten Ausgabe finden Sie unter www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau


Der Newsletter kann bestellt werden unter themendienst@oekolandbau.de sowie auf www.oekolandbau.de/service/newsletter/

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Elmar Seck
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in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
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53179 Bonn
Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26
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