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In 22 Ländern wird heute bereits Biobaumwolle angebaut. Indien, die Türkei, Syrien, Tansania, China, die USA, Uganda, Peru, Ägypten und Burkina Faso sind unter den Erzeugerländern führend. Nachdem bereits in den Vorjahren ein deutliches Wachstum verzeichnet wurde, stieg die weltweite Produktion von Biobaumwolle laut einer Studie der Organisation Organic Exchange im Jahr 2009 um weitere 20 Prozent auf 175.113 Tonnen an. Die Zahlen klingen eindrucksvoll. Gemessen an der globalen Baumwollproduktion liegt der Anteil ökologisch erzeugter Baumwolle am Gesamtvolumen dennoch erst bei 0,76 Prozent. Dass die Naturtextilbranche in den letzten Jahren deutlich Aufwind erfahren hat, ist unbestritten. Seitdem ökologische Mode im Zeichen von Lifestyle und modischem Design steht, ist sie auf fast allen Modemessen präsent. Zuletzt drohte der steigende Anbau gentechnisch manipulierter Baumwolle den hart erkämpften Erfolg einzudämmen. Die Nachricht von Gen-manipulierten Organismen (GMO), die in Produkten aus zertifizierter Biobaumwolle gefunden worden seien, lähmte unlängst die gesamte Branche. Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel. Doch nicht Betrug, sondern eine Verunreinigung der Biobaumwolle schon in der Anbauphase durch gentechnisch veränderte Baumwolle von den Nachbarfeldern könne laut Experten der Verursacher sein. Selbst bei größeren Feldabständen scheine ein Nebeneinander von gentechnisch veränderter Baumwolle, konventioneller Baumwolle und Biobaumwolle kaum möglich zu sein. Strengere Prüfung der textilen Kette Der Vorfall hat die Zertifizierer auf den Plan gerufen. Noch intensiver als bisher unterziehen sie die Verarbeitungswege und -prozesse einer intensiven Prüfung. Denn bei vielen Schritten droht die Gefahr der Verunreinigung. Transparenz in der langen textilen Kette vom Anbau bis zum fertigen T-Shirt ist also mehr denn je gefordert. Pioniere der Branche verfügen über eigene Projekte, langjährige Partner oder sie arbeiten mit unabhängigen Prüflaboren in Deutschland zusammen. Die Gefahr von Qualitätsproblemen ist dadurch geringer. Dem Ruf nach Transparenz trägt auch die Innatex, die internationale Naturtextilmesse, Rechnung. Zur Messe im Januar 2010 führte sie für Aussteller neue Zulassungskriterien ein, die sich an den Kriterien des weltweiten Global Organic Textile Standard (GOTS) orientieren. Der Organisation Transfair geht das noch nicht weit genug. Auf der Biofach, der Weltleitmesse für Bioprodukte, appellierte sie an Hersteller und Händler die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte von Nachhaltigkeit noch stärker in den Blick zu nehmen. "Bio und fair" müsse das Ziel der Naturtextilbranche sein. "Es kann keine Nachhaltigkeit auf dieser Welt ohne Fairness geben" erklärte Geschäftsführer Dieter Overath, Geschäftsführer der Organisation transfair e.V. auf der Biofach 2010. Einige Naturtextilhersteller haben dieses Leitmotiv bereits ganz oder teilweise umgesetzt. Genau hinschauen lohnt sich. Katrin Speer www.transfair.org
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