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Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 07.05.2010
Deutsches Bahn- und Straßennetz unterfinanziert
Schienennetz schrumpft - Autobahnen müssen dringend saniert werden
Berlin (pte/07.05.2010/13:45) - Pkw und Lkw verstopfen die deutschen Autobahnen Jahr für Jahr mehr. Die Lösung, Güter vermehrt von der Straße auf die Schiene zu verlagern, scheint in weite Ferne gerückt. Dies belegt auch die aktuelle Statistik des Bündnisses Allianz pro Schiene www.allianz-pro-schiene.de. Dort heißt es, dass Deutschland in den letzten 20 Jahren 17,4 Prozent seines Schienennetzes abgebaut hat.

Im europäischen Vergleich ist Deutschland somit Vizemeister. Lediglich Polen hat mit 25,2 Prozent noch radikaler abgebaut. Länder wie die Schweiz (plus 10,6 Prozent), Italien (plus 4,9 Prozent) und Spanien (plus 3,5 Prozent) setzen eher auf den Ausbau ihrer Streckennetze. "Mit seinem Schrumpfungskurs geht Deutschland einen Sonderweg und droht, den internationalen Anschluss zu verpassen", kritisiert Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Allianz pro Schiene.

Verkehrsleistung steigt weiter an

Dabei ist laut Statistiken des Automobilclub von Deutschland e.V. www.avd.de nach einem Rückgang von Leistung und Aufkommen des Gütermarktes 2009 nun wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Die Anteile am Gesamtmarkt werden sich bis zum Jahr 2013 voraussichtlich auf 73 Prozent Straße und 16,3 Prozent Eisenbahnschiene aufteilen.

"Der Lkw hat seinen Marktanteil weiter ausgebaut und wird dies, nach Meinung der Gutachter, in den nächsten Jahren noch weiter tun. Das Güterverkehrswachstum wird also kaum - wie von Bundesverkehrsminister Ramsauer angestrebt - möglichst vollständig auf der Schiene zu bewältigen sein", erklärt Albrecht Trautzburg, Sprecher des AvD, im pressetext-Interview.

Tauziehen um Gelder

Der AvD weist aber auch auf den desolaten Zustand von Autobahn und Autobahnbrücken hin. "Fast alle Brücken aus den 60er- und 70er-Jahren sind nach 40 Jahren reif für eine Grundsanierung, genauso wie die Fahrbahnen auf vielen Bundesstraßen", so Trautzburg. Noch ist Geld aus den beiden Konjunkturprogrammen vorhanden. In den Jahren 2011 bis 2013 fallen die geplanten Investitionen unter einen Betrag von fünf Mrd. Euro, wodurch eine Unterfinanzierung entsteht.

"Die getätigten und geplanten Investitionen in die Straße sind dringend notwendig, eine Verlagerung auch von Teilen dieses Budgets in Richtung Schiene hätte für den Verkehrsweg Straße fatale Folgen, auch aus Gründen der Verkehrssicherheit", warnt der AvD-Sprecher. Dennoch spricht sich auch der AvD gegenüber pressetext für eine verstärkte Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege aus.

Doch genau beim kombinierten Verkehr hat der Bund seinen Fördertopf von 150 Mio. Euro halbiert: "Die Begründung der Regierung war, dass die Budgets nicht abgerufen wurden. Auf unsere Nachfrage bei den Unternehmen kam heraus, dass viele Anträge noch in der Warteschleife stecken", erklärt Barbara Mauersberg, Sprecherin der Allianz pro Schiene, gegenüber pressetext.

Gigaliner als zusätzliche Konkurrenz

Darüber hinaus prüft die Bundesregierung weiterhin den Einsatz von 25-Meter-Lkw, die als Gigaliner oder auch Monstertrucks bekannt sind. "Dies legt doch eher nahe, dass es keine wirklichen Bemühungen gibt, Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen. Es geht scheinbar eher in die andere Richtung", so Mauersberg. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Caroline Schoettler
email: schoettler@pressetext.com
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