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Rubrik:Familie & Kind    Datum: 20.04.2010
Babytragetücher sind nicht immer risikofrei
Amerikanische Verbraucherzentrale für Produktsicherheit mahnt zur Vorsicht
Köln (humannews) - Die amerikanische Verbraucherzentrale für Produktsicherheit CPSC (Consumer Product Safety Commission) mahnt zur Vorsicht im Umgang mit Babytragetüchern, nachdem 2009 damit 14 Todesfälle in Zusammenhang gebracht wurden. Die CPSC hat in deren Folge Empfehlungen zum richtigen Gebrauch herausgegeben und drei Produkte aufgrund von Sicherheitsmängeln zurückrufen lassen. "Tragetücher können auf zwei Wegen zum Erstickungstod von Babys führen: Zum einen können Babys in den ersten Lebensmonaten aufgrund ihrer schwachen Nackenmuskulatur die Stellung ihres Kopfes nicht aktiv kontrollieren, was bedeutet, dass sie nicht befreiend reagieren können, wenn das Tuch sich gegen ihre Nase und Mund presst und sie nicht mehr ausreichend Luft bekommen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Säuglinge in dem Tuch sich in einer stark gekrümmten Beugehaltung befinden. Wenn dann noch das Kinn auf die Brust gedrückt wird, bekommt das Kind kaum mehr Luft und kann sich auch nicht durch Schreien bemerkbar machen", warnt Dr. Jörg Schriever, Beauftragter Kinderunfälle vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Gefährliche Babytragetücher

Gefährlich sind nach den US-Erfahrungen vor allem Tragetücher im Taschenstil, die mit einem Halter um die Schulter der Eltern gebunden werden und das Kind automatisch in eine gebeugte, C-förmige Position bringen. Frühgeborene, Kinder mit einem geringen Geburtsgewicht, Zwillinge, bzw. alle Risikobabys mit einem weichen, schlaffen Muskeltonus oder solche mit einem Atemwegsinfekt haben anscheinend ein besonders hohes Erstickungsrisiko im Tragetuch. "Kinder sollten sich in einer aufrechten Position mit dem Gesicht zur Mutter im Tragetuch befinden. Das Gesicht des Kindes darf nicht bedeckt und muss immer sichtbar sein. Mütter bzw. Väter sollten sich dessen immer wieder versichern, wenn sie ihr Kind in einem Tragetuch bei sich haben wollen", empfiehlt Dr. Schriever. Neuseeländische Wissenschaftler waren vor einiger Zeit in einer Studie zu einem ähnlichen Ergebnis in Bezug auf Autokindersitze gekommen. Sie entdeckten, dass die gebeugte Haltung in Autokindersitzen im Schlaf gefährlich werden kann. Diese Stellung kann zu lebensgefährlicher Atemnot führen. Sofort nach dem Einschlafen sackt laut der Untersuchung der Kopf von kleinen Kindern nach vorne und der Unterkiefer presst sich auf den Brustkorb. Durch diesen Druck wird die Einatmung erschwert, zusätzlich verengen sich durch die gekrümmte Haltung noch die Atemwege im Rachen. Insbesondere bei Kindern unter einem halben Jahr ist der Kopf in Relation zum Körper noch sehr groß und schwer, sodass er im Schlaf leicht unkontrolliert nach vorne fällt. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt im Kindersitz lassen.

Weitere Tipps rund um das Thema "Kindergesundheit" unter www.kinderaerzte-im-netz.de.

Quellen:
U.S. Consumer Product Safety Commission: Infant Deaths Prompt CPSC Warning About Sling Carriers for Babies. Press Release 12.03.2010. www.cpsc.gov/cpscpub/prerel/prhtml10/10165.html Shirley L Tonkinet al.:Apparently life threatening events in infant car safety seats. BMJ 333, 1205 (2006).


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Pressekontakt:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
Dr. Jörg Schriever
Mielenforster Straße 2
51069 Köln
Telefon: 02443-6294
E-Mail: x
Homepage: www.kinderaerzte-im-netz.de


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