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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 19.03.2010
Atomstromkonzern schießt gegen Solarförderung
Anlässlich der Berichterstattung zu den Folgen des Ausbaus der Solarenergie auf die Strompreise erklärt Hans-Josef Fell, Sprecher für Energiepolitik:

Erneuerbare Energien und Atomkraftwerke - das passt nicht zusammen. Das weiß auch der Atomstromkonzern Vattenfall, der sich jetzt erstmals auch öffentlich gegen die Solarstromvergütung stark macht. Um seine Atom- und Kohleinteressen zu schützen, schießt Vattenfall gegen Solarstrom.

Vattenfall macht dabei eine Milchmädchenrechnung auf: Auf der einen Seite rechnet Vattenfall mit Maximalannahmen die Kosten hoch und "übersieht" auf der anderen Seite kostensenkende Effekte. Zu den kostensenkenden Effekten gehört, dass Solarstrom an der Strombörse den Börsenpreis nach unten drückt (Stichwort: Merit Order). Darüber hinaus werden von Vattenfall die volkswirtschaftlichen Vorteile verschwiegen. Dazu zählen etwa die Einkommen der Solarwirtschaft, aber auch die durch den Solarstrom eingesparten externen Kosten wie Gesundheitsschäden durch Kohlestrom.

Der Zeitpunkt des Vorstoßes ist wenig überraschend. Schließlich verhandeln die Regierungsfraktionen gerade über ihren Gesetzentwurf zur Absenkung der Photovoltaikvergütung. Photovoltaikstrom wird in einigen Jahren billiger sein als der Atom- und Kohlestrom der Energiekonzerne. Daran kann Vattenfall und Co. nicht gelegen sein. Jede Verzögerung des Ausbaus der Solarenergie bedeutet für die Energiekonzerne bares Geld, das sie den Stromkunden und -kundinnen in bewährter Manier aus der Tasche ziehen können.

Der Großteil der Strompreiserhöhungen ist den Monopolgewinnen der Stromkonzerne geschuldet, die die Preise erhöhen, statt niedrigere Börsenpreise und niedrigere Netzkosten an die Kunden weiterzugeben. Der Bund der Energieverbraucher hat erst kürzlich beziffert, dass die Stromkunden im letzten Jahr sechs Milliarden mehr Euro an die Energiewirtschaft zahlen mussten, als ihr in einem funktionierenden Markt zugestanden hätte.



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