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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  David gegen Goliath e.V., D-80331 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 17.03.2010
10 Jahre Baumbesetzung - 10 Jahre Schrannen-GAU
Wir vergessen nicht: 13.03.2000 - 13.03.2010
10 Jahre Baumbesetzung:
Zeichen setzen gegen die Gleichgültigkeit und Total-Kommerzialisierung und für die Bewahrung der Schöpfung im Herzen der Landeshauptstadt München

10 Jahre Schrannen-GAU:
Eine absehbare Architektur- und Finanzkatastrophe - ohne Folgen: Und keiner will´s gewesen sein!

Bernhard Fricke besucht die "Fricke-Linde", den von ihm besetzten und geretteten Baum, der in einer städtischen Baumschule im Münchner Westen als Zeichen der Hoffnung, dass ein mit höchstem persönlichen Einsatz geführter Kampf erfolgreich sein kein, weiterlebt

"Es war eine eindrucksvolle und mich sehr berührende Begegnung, als ich die Winter-Linde, die 36 Stunden bei meinem Hunger- und Durststreik mein Protest- und Zufluchts-Ort war, nach 10 Jahren wieder in die Arme schließen konnte. Trotz Sonnenschein wehte ein eisiger Ostwind, der schnell Füße und Hände erkalten ließ - anders als vor 10 Jahren, als auf dem Viktualienmarkt während der Baumbesetzung viel über-lebensfreundlichere Wetterbedingungen geherrscht hatten. Natürlich habe ich dem Baum von dem absehbaren Total-Desaster der inzwischen leerstehenden Schrannenhalle erzählt (wie es mich ein befreundeter indianischer Medizinmann, Sun Bear, gelehrt hat), von dem Betrug an der Münchner Bevölkerung, der ein mondäner Glas- und Stahl-Vergnügungstempel für die kleine "Häppchen- und Champagner-Society" als altes, historisches Baudokument verkauft wurde und auch, dass keiner der Verantwortlichen für das Desaster bisher straf- und zivilrechtlich belangt worden ist. Ich habe ihm ein noch langes und glückliches Baum-Leben gewünscht und ihm zum Schluss versprochen, wieder mal vorbei zu schauen", so "David" Bernhard Fricke, damaliger David-contra-Goliath-Stadtrat.

Fricke hatte damals gegen das Baum-Massaker an 44 gesunden Linden auf dem jetzigen Standort der Schrannenhalle durch eine in der Stadtgeschichte einmalige 36-stündige Baumbesetzung protestiert und die Ersatzpflanzung von 5 neuen Bäumen pro gefällten Baum erreichen können.

Er hatte sich damals vehement gegen den Bau der Schrannenhalle ausgesprochen, weil er das Finanz- und Geschäftskonzept und die Person des Investors aufgrund der vorliegenden Unterlagen als unseriös angesehen hatte. Er war immer für eine offene Markthalle als Ort der Begegnung zwischen allen Bevölkerungsschichten, quasi eine überdachte Verlängerung des Viktualienmarktes eingetreten.

Fricke kritisierte, dass städtische Ausgaben in Millionenhöhe unter falschen Voraussetzungen in den Sand gesetzt wurden und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Stadt alle Möglichkeiten von Schadensersatzansprüchen gegen die Investoren und Betreiber der Schrannenhalle ausschöpfen wird.

"Ich wollte mit meiner damaligen Baumbesetzung ein Zeichen setzen und all denen, vor allem jungen Menschen Mut machen, für das, was einem wichtig ist, mit jedem persönlichen Einsatz einzutreten. Für mich waren es unvergessliche, reiche Stunden mit intensiven Gesprächen und wertvollen Erkenntnissen. Ich bedaure nichts und würde es jederzeit wieder so machen", so Fricke.


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