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![]() Osmium, Iridium und Platin zählen zu den seltensten Elementen in der Erdkruste. Aufgrund vielfältiger technischer Anwendungen (Industrie, Apparatebau, Glas und Textil, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Schmuckindustrie, Medizin und nicht zuletzt in Kfz-Katalysatoren) erhöht sich jedoch ihr Eintrag in die Umwelt bereits seit einigen Jahren. In zunehmendem Maße gewinnt die Untersuchung der Platingruppenmetalle Platin, Rhodium und Palladium in Umweltmedien an Bedeutung. Dies ist auf den seit den 80er Jahren enorm angestiegenen Einsatz dieser Elemente in Katalysatoren in Kraftfahrzeugen zur Abgasreinigung zurückzuführen. Inzwischen wird etwa ein Drittel des jährlich weltweit gewonnenen Platins hierzu verwendet. Zusätzlich kommen Rhodium als Beimengung und Palladium zum Einsatz. Letzteres wurde in der Vergangenheit überwiegend in den USA und Japan als billigere Alternative mit allerdings schlechterer Reinigungswirkung eingesetzt, wird aber nun auch bei uns zunehmend verwendet. Infolge der hohen Temperaturen im Katalysator und dem hohen Durchsatz an Abgasen werden die katalytisch wirkenden Metalle durch mechanischen Abrieb zu einem kleinen Teil über den Auspuff ausgestoßen und gelangen so in die Umwelt. In Versuchen, sowohl im Labor als auch im Feld, wurde ermittelt, daß immerhin bis zu 5 µg/km emittiert werden können. Hierbei können dann in einem Kubikmeter Abgas bei 100 km/h etwa 15 ng enthalten sein. Es hat sich herausgestellt, daß die Konzentrationen entlang Straßen, insbesondere Autobahnen, gegenüber den beginnenden 80er Jahren um das bis zu hunderttausendfache erhöht sind. So werden entlang von Autobahnen in einem 20 m breiten Streifen inzwischen durchschnittlich 10 µg/kg gefunden. Während der Großteil der ausgestoßenen Edelmetalle im Boden verbleibt, kann ein kleiner Teil in eine mobile Form überführt werden und in die Gewässer gelangen. Die Gefahr besteht darin, daß die mobilen Platingruppenmetalle von Pflanzen aufgenommen werden und letztendlich über die Nahrungskette auch den Menschen erreichen. Deutliche Anreicherungen sind beispielsweise bei einer Studie in München gefunden worden, bei der Graskulturen entlang vielbefahrener Straßen über längere Zeit exponiert wurden. In umfassenden Untersuchungen wurden in verschiedenen weiteren Umweltkompartimenten erhöhte Konzentrationen an Platin und Rhodium gefunden, auch wenn sich die Probenahmeorte nicht mehr unmittelbar an Straßen befanden. Platin und die verwandten Elemente Rhodium und Palladium können auch schon in sehr geringer Konzentration katalytisch wirken. Insbesondere Platin und Palladium sind wegen ihrer allergenen Wirkung bekannt. Durch Kontakt mit löslichem Platin über längere Zeit tritt die sogenannte Platinose auf, die bei berufsbedingt exponierten Personen zu beobachten ist und bei der Probleme mit Haut und Lungen auftreten. Einen besonders hohen Sensibilisierungsgrad weisen bestimmte Verbindungen des Platins auf. Besonders starke allergene Wirkungen sind beim Palladium zu beobachten. Derzeit sind die in den Umweltmedien vorhandenen Konzentrationen noch weit unter den Schwellenwerten für bislang beobachtete Wirkungen, allerdings ist eine weitere Anreicherung zu befürchten, sogar wahrscheinlich. Besonders bedenklich erscheint es in diesem Zusammenhang, daß bereits kleinste Konzentrationen Wirkungen auch im Organismus hervorrufen könnten. Es ist dringend erforderlich, die Anreicherungsketten in der Natur zu untersuchen und die Konzentrationen in den Umweltmedien zu überwachen, da wie so oft in der Geschichte der Menschheit eine ursprünglich gut gemeinte Idee auch negative Folgen nach sich ziehen kann. Ein Schritt in diese Richtung ist die Untersuchung der Konzentrationen der Platingruppenmetalle Platin und Rhodium in Oberflächengewässern. Hieraus ergeben sich zum einen Hinweise auf Konzentrationen des löslichen Anteils der ausgestoßenen Platingruppenmetalle und zum anderen auf mögliche Mobilitätswege.
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