Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  gepa Fair Handelshaus, D-42279 Wuppertal
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 11.05.2000
25 Jahre gepa am 14. Mai 2000
Wandel durch fairen Handel
Wuppertal. Angefangen hat alles auf zwei Etagen mit 300 Quadratmetern in einem Wuppertaler Stadtteil: Am 14. Mai 1975 wurde die "gepa", Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH, vom katholischen Hilfswerk Misereor, dem evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienst, den jeweiligen Jugend-Dachverbänden sowie der Vorläuferorganisation des heutigen Weltladen-Dachverbandes gegründet. Umgesetzt wurde im ersten Geschäftsjahr Ware für etwa 2,6 Millionen Mark. Nach 25 Jahren umfassen heute Zentrallager und Verwaltung alleine etwa 6400 Quadratmeter - im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 99/2000 (31. März) konnte mit 58 Millionen Mark der Rekordumsatz vom vergangenen Jahr wiederholt werden.

"Wir bedanken uns bei allen Verbraucherinnen und Verbrauchern, die in den letzten 25 Jahren bereit waren, etwas mehr für ein Päckchen Kaffee auf den Tisch zu legen, so gepa Geschäftsführer Thomas Speck. Auch ohne das Engagement zahlreicher ehrenamtlich engagierter Menschen wäre der faire Handel nicht das geworden, was er heute ist: eine echte Konsumalternative mit sozialen Perspektiven für benachteiligte Produzentengruppen."

70er Jahre: "Lernen durch Handeln"

Die Idee des fairen Handels liegt noch länger zurück. Die gepa ging aus der entwicklungspolitischen Bewegung "Aktion Dritte Welt Handel" hervor. 1970 demonstrierten evangelische und katholische Jugendliche für eine andere Entwicklungspolitik, die sich stärker an den Bedürfnissen der Entwicklungsländer orientiert. In der Folge verkauften Aktionsgruppen unter dem Motto "Lernen durch Handel" Kunsthandwerk, Kaffee, Tee und Honig als Symbolprodukte zur Aufklärung über ungerechte Welthandelsstrukturen. Bis zur gepa-Gründung 1975 bezogen sie die Ware aus den Niederlanden, von der heutigen Fair-Handelsorganisation, "Fair Trade Organisatie".

80er Jahre: "Wandel durch Handel"

Unter dem Motto "Wandel durch Handel" standen Ende der siebziger Jahre Handel und Bildung gleichberechtigt nebeneinander, die Kampagne "Jute statt Plastik" wurde zum Symbol für die aufkeimende Alternativbewegung und für einen anderen Lebenstil. Mehr als 2 Millionen Jutetaschen aus Bangladesh wurden verkauft. Genau so prägend war Anfang der 80er Jahre die Zeit des Nicaragua-Kaffees mit dem Slogan "Solidarität mit Nicaragua".

Pionierarbeit leistete gepa bei der Einführung des weltweit ersten Biotees in Deutschland Mitte der 80er Jahre. Auch bei der Vermarktung von Bio-Kaffee ging die gepa mit ihren mexikanischen Handelspartnern voran.

90er Jahre: Der Schritt in die Supermärkte

Einschneidende Veränderungen brachte der Schritt in neue Vertriebs-bereiche wie Supermärkte und Firmenkantinen Anfang der 90er Jahre mit sich: Der Umsatz stagnierte vorher bei etwa 18 Millionen Mark, gleichzeitig drängten die Handelspartner nach Zusammenbruch des Kaffeeabkommens und Talfahrt der Börsenpreise auf verstärkte Vermarktung ihrer Produkte. In der Folge testete die gepa den ersten fair gehandelten Kaffee in Supermärkten.

Mit Gründung des TransFair-Siegels 1992 durch die Gesellschafter der gepa wird die "Bohne mit Bonus", wie der "Spiegel" titelte, von gepa und anderen Lizenznehmern bundesweit in Supermärkten angeboten.
Aber auch die klassischen Bereiche wuchsen stark: Gab es Mitte der 80er Jahre 200 Weltläden, so vertrieben Anfang der 90er Jahre schon 600 Weltläden die fair gehandelten Produkte. Der gepa-Umsatz stieg sprunghaft an: von 21 Millionen Mark im Geschäftsjahr 1990/91 bis auf 50 Millionen im Jahr 1993/94.

Hochqualitätspolitik trägt Früchte

Nach Umstrukturierungen vor vier Jahren hat die gepa verstärkt in die Entwicklung innovativer Produkte investiert: Neu entstand das breite Schokoladensortiment mit Schokoriegeln und Pralinen, dazu beispielsweise Instant-Cappuccino und Quinua-Nudeln, oder Fußbälle und Haushaltswaren aus Edelstahl. Auch die Hochqualitätspolitik trägt Früchte: Bio-Kaffee wird Testsieger im Verbrauchermagazin "Plus" und die Kaffeeverpackungen werden für Design, Umweltverträglichkeit und Innovation ausgezeichnet.

Fairer Handel in Wirtschaft und Gesellschaft feste Größe

Heute ist der faire Handel zum Modell mit wirtschaftlicher Bedeutung für die Handelspartner im Süden geworden. Als größte europäische Fair-Handelsorganisation hat die gepa im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr an die rund 130 Handelspartner in Lateinamerika, Afrika und Asien mehr als 33 Millionen Mark überwiesen. Auch in Deutschland ist der faire Handel in Wirtschaft und Gesellschaft inzwischen eine feste Größe: Bundespräsident Johannes Rau setzt sich für fair gehandelten Kaffee ein und schenkt eine gepa-Sorte in seinem Amtssitz aus, Umweltminister Jürgen Trittin engagiert sich für fair gehandelte Fußbälle aus fairem Handel ohne Kinderarbeit und auch die EU hat beschlossen, den fairen Handel zu unterstützen.
Mit dem Otto-Versand und der Vertriebsgesellschaft des Hilfswerkes Misereor kooperiert die gepa erfolgreich im Katalogbereich und zusammen mit dem Unternehmen Karstadt gab es eine Kampagne zur Förderung fair gehandelter Lebensmittel. Die gepa-Lebensmittel sind inzwischen auch im Internet unter www.gepa3.de zu bestellen.

Jubiläumsprodukte ab Juni

Angelehnt an die "ersten" Produkte werden ab Juni Kaffee, Tee, Honig, eine Baumwolltasche und eine Tasse als Jubiläumsprodukte angeboten.



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.