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![]() Damit die sogenannte "Wertschöpfungskette Kakao" funktioniert, müssen die Räder von Anbau, Verarbeitung, Herstellung und Verkauf von Schokolade perfekt ineinander greifen. Hunderte Menschen sind daran beteiligt. Auch die Kakao-Kooperative Kallari, die ausschließlich von Indigenen betrieben wird. Sie leben im Osten Ecuadors am Rande des Amazonasbeckens, dort wo auch der Cacao Nacional wächst. Ein seltener Kakao, der als einer der besten Rohstoffe für Schokolade gilt und als Nischenprodukt gehandelt wird. Die Kakaopflanze wird seit Generationen von den Kichwa-Indianern in biodiversen Waldgebieten entlang des Rio Napo angebaut. ![]() ![]() Pizango liefert seine Kakaobohnen an die Kakao-Kooperative Kallari. Sie hilft den Bauern, nicht nur ihren Lebensraum zu bewahren, sondern auch mit fairen Preisen. Für ein Quintal (Sack, der ca. 45kg wiegt) bekommt er heute 45 US$. Früher waren es nicht einmal die Hälfte, sagt er. Das durchschnittliche Einkommen der Kichwa-Familien basierend auf Kakao betrug 2008 rund 305 US$ und hat sich im Vergleich zu 2006 (62 US$) fast verfünffacht. ![]() ![]() Im Grunde genommen hat Kallari nur 10 feste Mitarbeiter, aber diese sichern die Arbeit für mittlerweile 2000 Familien, also rund 10.000 Menschen. In den Sammelstellen werden in der Erntezeit jede Woche rund 300 Säcke mit Kakaobohnen abgeliefert, die hier in einem speziellen Verfahren fermentiert, getrocknet und sortiert werden. Früher hat man noch per Hand die unterschiedlichen Größen aussortiert, heute schüttet man die Bohnen in ein Rüttelsieb und von dort fallen sie in verschiedene Säcke. Die großen, gerade gewachsenen, gutaussehenden Bohnen zum Beispiel in die Säcke, die in die Schweiz zur exquisiten Schokoladenfabrik Max Felchlin AG exportiert werden. Der Kontakt zwischen Kallari und Felchlin kam über die Unterstützung durch die GTZ zustande. Hygiene und Idylle Felchlin in Schwyz ![]() Chef-Einkäufer Felix Inderbitzin lässt es sich nicht nehmen, jeden Kakao, der in das Programm mit aufgenommen werden soll, höchstpersönlich im Ursprungsland zu kosten. Er fährt zu den Bauern, weil er wissen will, wo die Ware her kommt, wie es dort aussieht, wer sie anbaut, was das für Familien sind und in welchen Verhältnissen sie leben. Ganz im Interesse der GTZ, die Felchlin nicht nur mit der Reise zu den Kallaris durch Beratung und Finanzierung unterstützt, sondern auch Informationen über die Marktentwicklung bereit gestellt hat. Zum anderen wurden gemeinsam die ersten Muster vorbereitet und die GTZ half, die Qualitätsvorstellungen zwischen den Schweizern und Ecuadorianern abzustimmen. Am Anfang lief allerdings nicht alles reibungslos. Die erste Order für eine Großcharge von acht Tonnen ließ sich nur schwer organisieren. Da waren wieder einmal die Mitarbeiter der GTZ gefragt, um zu vermitteln, den Prozess zu begleiten und das Produkt an den Kunden zu bringen. "Kinderkrankheiten. Seit zwei, drei Jahren kommen die Lieferungen ganz gut." sagt Inderbitzin. Für die Schweizer zählt nicht nur die Zuverlässigkeit, sondern auch der Geschmack und der hat sie bei Kallari überzeugt. Es gäbe zwar ertragreicheren Kakao, aber der stamme oft aus Monokulturen und sei viel schwächer im Geschmack. Mit diesem soliden Grundstock kann man auch gute Schokolade herstellen. Die Angst vor Aromaverlust ![]() Oldtimer im Schokoladenmaschinenpark sind die beiden Kugelröster der Firma Barth aus Ludwigsburg. Sie sind die Schmuckstücke und die Geheimnisträger des unvergleichlichen Röstverfahrens. Während neuere Maschinen Tonnen von Bohnen rösten, beschränkt sich das Fassungsvermögen dieses Typs auf 200 Kilogramm. Vorteil: Man kann auf die eigenen Bedürfnisse eingehen und hat damit Einfluss auf die Einheiten, oder man kann längere und kürzere Röstzeiten gezielt steuern. Auch beim sogenannten Conchieren, dem Rührprozess, bei dem die Schokolade ihren zartschmelzenden Charakter erhält, schlägt Felchlin fast alle Rekorde. Nach 72 Stunden in der Conche und das ist eine Besonderheit beim Arriba aus Ecaudor, so lang wird kaum ein Kakao bearbeitet, entsteht die Grand Cru Waldschokolade mit 73% oder 40 % Kakaogehalt. ![]() Hammerstein ist mit dem Bestellumfang durchaus zufrieden. "Der Hype um Schokolade ist zwar vorbei, der Markt der hochpreisigen Schokolade wird kleiner und der Wettbewerb härter, aber in den Krisen läuft Kino, Bier und Kaffee super. Genauso wie Schokolade." Die Schokolade wird bestimmt nach der Krisenzeit genauso ein Renner bleiben, das hoffen jedenfalls auch die Kichwa in der Provinz Napo im ecuadorianischen Amazonasbecken.
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