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Ich bin so knallvergnügt erwacht. Ich klatsche meine Hüften. Das Wasser lockt. Die Seife lacht. Es dürstet mich nach Lüften. Aus meiner tiefsten Seele zieht mit Nasenflügel beben Ein ungeheurer Appetit Nach Frühstück und nach Leben. Joachim Ringelnatz Für einen guten Schlaf ist eine gesunde Umgebung beste Voraussetzung. Die lässt sich mit einem Schlafzimmer schaffen, das mit Farbe und Ausstattung Ruhe und Erholung fördert. Das Bett steht natürlich im Zentrum, wenn es um den Schlaf geht. Heutzutage geht es hauptsächlich darum, möglichst schadstoffarme Materialien in der nächsten Umgebung zu haben. Bettgestell, Lattenrost, Matratze und nicht zuletzt auch die Bettwäsche sollten deshalb ohne gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe hergestellt sein. Klebstoffe, Öle, Beizen, Lacke und Farben enthalten oft Lösemittel, Weichmacher, Monomere und Zusatzstoffe wie Pentachlorphenol (PCP), Lindan (HCH), Dioxin, Chlor, Biphenyle (PCB) oder Formaldehyd, die im ungünstigsten Falle Allergien auslösen. Wenn der Hersteller oder Händler keine genaue Auskunft über die verwendeten Materialien geben kann, sollte man misstrauisch sein. Metalle oder Kunststoffe sind für Schlafzimmermöbel eher ungeeignet, für das Bettgestell ist Massivholz die Alternative. Abgesehen vom Gesundheitsaspekt sind aus ökologischen und ökonomischen Gründen heimische Hölzer, die Arbeitsplätze in der Region erhalten, ausländischen vorzuziehen. Tropenhölzer sind deshalb tabu. Buchenholz, das hart und dicht ist und viel Beanspruchung aushält, eignet sich gut. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer könnten eventuell bei der Lagerung mit Insektiziden, die Nervengifte enthalten, und Fäulnis verhindernder Chemie behandelt sein. Weil sie harzreich sind, können sie außerdem Terpene ausgasen, auf die sensible Menschen eventuell allergisch reagieren. Das Harz der Zirbelkiefer dagegen enthält ätherische Öle und verströmt einen angenehmen Duft. Medizinische Untersuchungen beweisen, dass die Erholungsqualität in Zirbenholzzimmern hervorragend ist: Die Herzfrequenz bleibt auch bei Belastung niedrig und der Erholungsprozess beschleunigt sich. Außerdem hält Zirbenholz Ungeziefer fern. Das A und O: eine gute Matratze Mindestens 80 oder 90 cm Breite pro Person muss ein Bett haben, idealer ist aber eine Breite von einem Meter und eine Länge von zwei Metern, generell sollte die Matratze mindestens 15 cm länger sein als der Mensch. Als Idealgröße zum gesunden Aufstehen gilt 50 cm, von der Oberkante der Matratze aus gemessen. Matratze und Lattenrost sollen ermöglichen, dass die Wirbelsäule in der natürlichen Doppel-S-Form liegen kann und zwischen Kopf und Steißbein eine durchgängig gerade Linie bildet. Ein guter Lattenrost unterstützt die Matratze dabei, sich dem Körper optimal anzupassen und nimmt an den kritischen Stellen im Becken- und Schulterbereich den Druck. Außerdem sorgt er für die Belüftung der Matratze. Hat er keine Spannung mehr oder sind die Abstände zwischen den Latten weiter als vier Zentimeter, geht auch die Matratze schneller kaputt. Ist die Matratze zu hart oder zu weich, wälzt man sich im Bett und wird häufiger wach. Die Wirbelsäule erholt sich nicht, Durchblutungsstörungen wie eingeschlafene Arme können auftreten. Matratzen werden in unterschiedlichen Härtegraden angeboten, von 1 bis 3 (weich, mittel, hart), es gibt aber auch Matratzen mit variablem Härtegrad. Das Körpergewicht ist entscheidend für den Härtegrad: bis 60 kg Grad 1, bis 80 kg Grad 2 und über 80 kg braucht es eine Matratze des Grades 3. Allerdings müssen daneben auch Körperform, Größe, Alter, Gesundheitszustand sowie Lebens- und Schlafgewohnheiten berücksichtigt werden. Schulter und Becken müssen so tief in die Matratze einsinken können, dass die Wirbelsäule gerade ist, deshalb sollte sie mindestens 16 cm hoch sein. Diese Punktelastizität bieten Federkernmatratzen und Luftkernmatratzen nicht, sie sind daher auch weniger geeignet in Kombination mit verstellbaren Lattenrosten. Latexmatratzen, die aus Gummi oder Kautschuk bestehen, passen sich dagegen gut dem Körper an. Naturlatexmatratzen mit dem Gütesiegel des Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V. (QUL) sind lange haltbar. Auch Schaumstoffmatratzen haben eine hervorragende Punktelastizität. Sie brauchen einen Brandschutz, sind dafür aber wenig anfällig für Milben. Das ist ihr Vorteil gegenüber Naturmatratzen aus Kokosfasern, Rosshaar, Stroh und Seegras, die außerdem eine schlechte Anpassung an verstellbare Lattenrosten haben und Kuhlen bilden können. Für Kinder sind biologisch einwandfreie Matratzen aus Stroh, Kokos- oder Rosshaar-Materialien oft zu hart, sie geben nicht leicht nach. Auch auf Futons liegt man recht hart. Matratzen sollte man regelmäßig wenden, damit sie gleichmäßig abnutzen. Sicherheit beim Matratzen-Kauf gibt das Umweltzeichen Blauer Engel. Der etwas höhere Preis gut und aufwändig verarbeiteter schadstoffarmer Produkte gleicht sich mit deren Langlebigkeit aus. Gute Luft - guter Schlaf Manche Farben haben's in sich - Schadstoffe und Lösemittel nämlich. Die dünsten aus und verteilen sich in der Raumluft. Gutes Lüften vor dem Schlafen gehen sorgt für einen Luftaustausch, die schlechte Luft zieht nach draußen, Sauerstoff-Luft kommt ins Zimmer. Den brauchen unsere Körperzellen während der mehrstündigen Ruhephase. Vor allem bei neuen Möbeln ist viel Lüften angesagt - im Winter zwei bis drei Minuten mehrmals am Tag das Fenster weit aufmachen schafft schnell gute Luft. Kippen ist dagegen in der kalten Jahreszeit schlecht, denn die Fensterwandungen kühlen aus, die Luft kondensiert, das kann zur Schimmelbildung führen. Besonders auch für den Fußboden gilt es, auf die Materialien zu achten. Wegen der größeren Fläche und dem Abrieb beim Darüberlaufen, können sich hier mehr Schadstoffe lösen. Krabbelkinder sind ganz besonders betroffen, sie atmen direkt Staub und Schadstoffe über dem Fußboden ein. Wollteppiche sind oft mit Chemikalien gegen Mottenbefall ausgerüstet, auch hier gilt es beim Einkauf, sich gut beraten zu lassen und auf das schadstoffärmere Produkt auszuweichen. Sonnenstrahlen ja - Elektrosmog nein Vieles, was unserer Gesundheit schadet, ist für unsere Augen nicht sichtbar - neben Schadstoff-Dunst und Lärm kann das auch Strahlung in bestimmten Frequenz-Bereichen sein. Die ist außerdem auch in höheren Konzentrationen nicht hör- oder riechbar - es sei denn, man hat ein entsprechendes Gerät zur Hand. Ist bekannt, dass eine Mobilfunkantenne in der Nähe steht und der Schlaf ist schlecht, kann ein Fachmann messen, ob eine Belastung vorliegt und entsprechende Abwehrmaßnahmen vorschlagen. Ist die Antenne vom Fenster aus sichtbar, ist die Strahlung auch im Zimmer. Vor allem aber dann, wenn angeschaltete Mobiltelefone im Schlafzimmer liegen, die regelmäßig Funkkontakt mit der nächsten Station aufnehmen. Diese also besser nicht mit ans Bett nehmen, um Strahlung zu vermeiden. Weil auch schnurlose Telefone im DECT-Modus durchgängig strahlen, sollten sich solche Apparate nicht im oder neben dem Schlafzimmer befinden. Funkwecker sind strahlen übrigens nicht, denn sie empfangen nur Signale. Im Bett mit Öko-Baumwolle Und wer es auch im Bett ökologisch haben will, der kann sich seine Bett- und Nachtwäsche aus Green Cotton - ökologisch angebauter Baumwolle - besorgen. Damit ist auch Umwelt und Plantagenarbeitern geholfen. Denn Baumwolle, die in riesigen Monokulturen angebaut wird, ist eine der umweltschädlichsten Pflanzen, sie braucht große Mengen an Pestiziden und Wasser. Mit der Nachtwäsche aus ökologisch gezogener Baumwolle ist also nicht nur für die eigene Gesundheit gesorgt. Schließlich hat man mit einem solchen Kauf für weniger Umweltbelastung und bessere Arbeitsbedingungen gesorgt, das zumindest ist doch schon mal sehr beruhigend. Denn nicht zuletzt gilt besonders im Schlafzimmer: Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Andrea Reiche
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