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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Familie & Kind    Datum: 18.12.2009
Kinder, Kinder..
Ernährungsprogramme, Schulküchen und Pausenbrotaktionen - viel Aufwand für gesundes Essen. Doch alles hilft nichts, wenn die Big-Burger-Sucht zuschlägt.

Einem 14jährigen einen Apfel als Pausensnack schmackhaft zu machen ist meist aussichtsloser, als eine Reise auf den Mond zu planen. Daher setzt das ehrgeizige Schulobst€programm der Bundesregierung auch bei den Kindern der Grundschule an. Kleine Kinder sind für Obst und Gemüse noch zu begeistern und essen auch noch brav ihre Pausenbrote. Diese Begeisterung hält jedoch nicht sehr lange. Spätestens mit 12 wird es ziemlich uncool eine Pausenbox mit gesundem Inhalt auszupacken.

Statt dessen - man hat ja Geld in der Tasche - werden fette Käsebrezen, dicke Burger, Fritten und Schokoriegel verzehrt. Denn, so gut das Schulobstprogramm gemeint ist, es hat keine hippen Testemonials. Oder hat jemand Bill Kaulitz von Tokio Hotel schon mal herzhaft in eine Möhre beißen sehen?

Die Überzeugungskraft des guten Geschmacks reicht eben nicht aus, so haben Ernährungs€wissen€schaftler in einer Studie festgestellt. Es ist nichts so "out" wie gesundes Essen. Und sie haben weiter festgestellt, dass das vor allem daran liegt, dass es für Kinder und Jugend€liche keine Identifikationsfiguren für gesundes Essen gibt.

Damit erklärt sich auch, dass selbst Kinder, die mit biologischen Lebensmitteln aufgewachsen sind, ihre Burger-Phase durchleben. Die verschwindet im Normalfall jedoch genauso schnell wieder wie pubertäre Pickel. Darüber hinaus eröffnen biologische Produkte eine weitere Möglichkeit: sie sind im Moment "in". Und "in" sind auch die LOHAS. Sie stehen für einen Lebensstil bzw. Konsumententyp, der durch sein Konsumver€halten und gezielte Produktauswahl Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern will. Im Moment sind bekennende LOHAS noch ältere Jahrgänge wie Julia Roberts, George Cloony und Annie Lennox, aber wer weiß, vielleicht outet sich Bill Kaulitz doch noch und beißt in eine Möhre. Die Kids fänden das sicher cool. - Wir Eltern auch.


Die Gesundheit unserer Kinder ist gefährdet

Jedes 6. Kind ist übergewichtig, Wohlstandsleiden wie Diabetes und hohe Cholesterinwerte werden bereits bei Kindern festgestellt, Allergien sind auf dem Vormarsch - das alles sind immer wieder zu lesende Schreckens€meldungen über den Gesundheits€zustand unserer Kinder. Was steckt dahinter und was können Eltern für ihre Kinder tun?

Ich bin rund, na und?


Auf diese leichte Schulter darf man die zahlenmäßige Zunahme von übergewichtigen Kindern nicht nehmen. Denn der süße Babyspeck kann zu massiven gesundheitlichen und psychischen Problemen führen. Übergewicht hat viele Ursachen: Falsche Ernährung, psychische Probleme und Bewegungsmangel sind die häufigsten.

Falsche Ernährung beginnt oft bereits im Babyalter. Ob Tee oder Kekse, in vielen Fertigprodukten für Kinder finden sich zuviel Zucker und Aromen. Zutaten die Kindern zwar schmecken, aber den Geschmack fürs Natürliche verderben. Eltern sollten daher ein wachsames Auge auf die Inhaltsstoffe haben bzw. gleich zu Bioprodukten greifen.

Auch Essensgewohnheiten tragen ihren Teil zur Fehlernährung bei. Werden Kinder nicht an feste Essenszeiten gewöhnt, sondern bekommen einen Snack wann immer sich der kleine Hunger meldet, werden sie eines Tages nur noch aus Appetit oder Langeweile essen. Haben sich dann die ersten Fettpölsterchen gebildet kommt es oft schon zu Hänseleien in Kindergarten und Schule. Kinder können grausam sein und der gefoppte Wonneproppen muss sich dann erst mal mit einem Schokorie€gel beruhigen. Ein Teufelskreis, der in unserer Konsumwelt immer schwerer zu unterbrechen ist. Eltern sind mit diesem Problem oft überfordert. Daher gibt es Organisationen, die gezielt Programme anbieten. Die Stiftung Kindergesundheit bietet Hilfe mit einem "power kids"-Koffer und vielen Tipps zum Abnehmen www.kindergesundheit.de/powerkids.html.
Unter www.die-abnehm-seite.de/abnehmen-news/ernaehrung/problem-uebergewichtige-kinder.html finden sich ebenfalls einige gute Informationen wie man den Speckröllchen von eingefleischten Nutellalöfflern begegnen kann.

Bewegung heißt ein weiteres Zauberwort gegen Übergewicht. Für viele Computer-Kids, denen es reicht, wenn die computeranimierten Helden in Spielen akrobatische Kunststücke vollführen, ein Gräuel. Allerdings nach Überwindung des inneren Schweinehundes und in der Gruppe macht Bewegung dann doch richtig Spaß. Ob in den örtlichen Sportvereinen oder bei Aktivitäten des Bund Naturschutz e.V. www.bund-naturschutz.de, bei den Stadtindianern oder dem EKP www.ekp.de, überall gibt es spannende Möglichkeiten in Bewegung zu kommen. Und das nicht nur im Sommer.

Dicke Luft im Kinderzimmer

In den vergangenen 30 Jahren zeigen immer mehr Kinder und Jugendliche in den westlichen Industrienationen allergische Reaktionen. Wissenschaftliche Untersuchungen machen unter anderem eine zu große Hygiene dafür verantwortlich. Wir waschen, putzen und desinfizieren zu viel! Untermauert wird diese These durch Untersuchungen, die auf dem Land aufgewachsenen Kindern ein stabileres Immunsystem und eine geringere Anfälligkeit für Allergien bescheinigen. Neben der natürlichen Abhärtung durch ein nicht immer hygienisch verlaufendes Landleben ist aber auch eine natürliche Ernährung ausschlaggebend. Auf dem Land wird oft noch Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten geerntet und verarbeitet. Ohne Spritzmittel, ohne Konservierungsstoffe und ohne künstliche Aromen. Auch wenn der Lebensmittelstandard in Deutschland auf einem hohen Niveau ist, ist diese natürliche Ernährung allen Food-Kreationen vorzuziehen. In der heutigen Zeit erfinden Lebensmittelchemiker in immer kürzeren Zeitabständen "neue" Lebensmittel, so dass der Körper keine Chance mehr bekommt, sich daran zu gewöhnen. Kein Wunder also, wenn gerade der kindliche Organismus da mit Allergien reagiert.

Die Nahrung ist jedoch nicht der einzige Allergieauslöser. Oft sind auch Einrichtungsgegenstände oder sogar das ganze Haus schuld an Atemnot, Ausschlag und Dauerschnupfen: Hausstaubmilben in Betten und Matratzen, Lösungsmittel aus Möbeln oder Schimmelpilzsporen, die sich in den modernen Niedrigenergiehäusern gerne verbreiten.

Informationen zu Allergien und deren Vermeidung findet man unter www.allergenvermeidung.org oder www.kinderaerzte-im-netz.de. Einen Allergie-Risikocheck für werdende Eltern gibt es unter www.bmelv.de Rubrik Verbraucherschutz und Informationsrechte.

Elisabeth Schütze





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