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Längst sind die Blätter "Camellia sinensis" fermentiert als Schwarzer Tee oder in seiner unfermentierten Form als Grüner Tee nicht nur in China oder in England eines der beliebtesten und wichtigsten Getränke, vor allem in den grauen, feuchtkalten Herbst- und Wintermonaten. So konsumieren die Bundesbürger rund 25 Liter Tee pro Kopf und pro Jahr. 77 Prozent davon ist Schwarztee, 23 Prozent Grüntee. Im vergangenen Jahr, so der Deutsche Teeverband in Hamburg, legten die Teeimporte in Deutschland weiter zu und erreichten die Rekordmenge von 51.000 Tonnen. Rund ein Viertel davon stammt aus den traditionellen Anbaugebieten der Volksrepublik China. Zweitwichtigster Tee-Lieferant ist Indien mit einem Anteil von rund 15 Prozent. Doch Tee ist für die Bundesrepublik mehr als nur ein Getränk. Er ist ebenso ein wichtiges Business, denn mehr als 53 Prozent der deutschen Teeimporte werden in "veredelter" Form wieder rund um den Globus weiterexportiert. Die steigende Beliebtheit des Tees bei uns hat übrigens nicht nur mit Geschmack zu tun, sondern auch mit seiner anregenden und gesundheitlich vorbeugenden Wirkungen. Sein Hauptwirkstoff ist wie bei Kaffee das Koffein. Viele Pflanzen rund um den Globus bilden dieses Alkaloid, das man durchaus auch als Gift oder Droge bezeichnen könnte, um sich vor ihren Fressfeinden zu schützen. Beim Menschen wirkt Koffein anregend. Im Unterschied zu Kaffee erzeugt dieses Alkaloid im Grünen und Schwarzen Tee eine mildere Anregung, die länger anhält. Hauptgrund dafür ist, dass Koffein aus Tee aufgrund seiner Bindung an Gerbstoffe und Aminosäuren nicht vollständig vom Organismus aufgenommen wird. Und je länger Tee zieht, desto höher ist der Anteil an Gerbstoffen. "Koffein aus Kaffee gelangt über die Blutbahn zur Nebennierenrinde und führt dort zu einer sofortigen Freisetzung des Stresshormons Adrenalin. Die Koffeinwirkung von Tee geht jedoch nicht hauptsächlich von der Nebenniere aus. Das im Tee an ein Kolloid gebundene Koffein wirkt zunächst über das vegetative Nervensystem. Über die Erregung dieser Nerven wird dann die Adrenalinproduktion angeregt und zwar nach und nach", so die wissenschaftliche Erklärung. Tee regt also an, aber nicht auf! Natürlicher Schutz vor Krebs, Grippe und Schlaganfall Die Wissenschaftler haben aber in den vergangen 20 Jahren noch mehr herausgefunden. So soll Tee auch vor Magen- und Darmkrebs schützen helfen, wobei ein höherer Teegenuss eine größere präventive Wirkung habe. Wissenschaftliches Fazit aus verschiedenen Studien: "Je mehr Tee getrunken wurde, desto höher ist die gefundene Menge an Catechinen und desto geringer ist die Magenkrebsrate." "Insgesamt sprechen die Daten in der Tendenz für eine Schutzwirkung von Tee, insbesondere auf die Entstehung von Magenkrebs. Zusammen mit den Daten aus Tierexperimenten, in denen die Schutzwirkung von Tee und Teeinhaltstoffen eindrucksvoll belegt ist, kann man davon ausgehen, dass Tee vor der Entstehung von Tumoren in Magen und Darm schützt", so Barbara Bertram vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Wichtigster Schutz vor gerade in den die kalten und feuchten Wintertagen auftretenden Erkältungen und Grippe sind nicht Medikamente oder Impfungen, sondern eine starke, eigene Immunabwehr. Und die wiederum können laut Medizinforschung durch Schwarzen Tee gefördert werden. Je länger der Tee zieht desto besser für das Immunsystem. Grund sind die darin enthaltenen so genannten Polyphenole, die mit dem heißen Wasser aus den Blättern herausgelöst werden. Laut Untersuchung der schottischen Universität Aberdeen ist nach etwa sieben Minuten das Maximum an Polyphenolen aus dem Tee gelöst. Diese Pflanzenstoffe können dabei nicht nur das Immunsystem stärken, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Wer wenigstens drei Tassen Grünen oder Schwarzen Tee trinkt, könne das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden um 21 Prozent reduzieren, berichteten Anfang des Jahres Forscher der Universität von Kalifornien. Und je mehr Tee getrunken werde, desto besser die Schutzwirkung, so die Co-Autorin der vom Unilever Lipton Tee-Institut finanzierten Studie, Lenore Arab. Damit der großzügige Teegenuss aber sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt gut ist, sollten biologisch angebaute Blätter bevorzugt werden. Denn leider werden weiterhin große Mengen an Pestiziden auf den konventionellen Plantagen versprüht, die sich am Ende mehr oder weniger in der Schale Tee wiederfinden. Norbert Suchanek Rio de Janeiro
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